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Ausgeschlossen – Eine Weltreise entlang Mauern, Zäunen und Abgründen

Kaum einen Sprechchor stimmen Anhänger von US-Präsident Trump so leidenschaftlich an wie diesen: »Build that wall!« – Bau die Mauer! Dass wir uns in einer Ära der Mauern und des Grenzschutzes befinden, wird aber nicht nur in den USA deutlich: Heute gibt es weltweit mehr als dreimal so viele Grenzzäune, Mauern und Absperrungen wie zu Zeiten des Kalten Kriegs. Zusammengenommen sind sie 41.000 km lang, aneinandergereiht würden sie einmal um die ganze Erde reichen. Auch die EU baut kräftig mit, in Afrika und anderswo.

Die Weltreporter sind diese Grenzen auf verschiedenen Kontinenten entlang gereist. Sie haben Baustellen besucht und Architekten, Unternehmer und Politiker getroffen, Grenzschützer, Schleuser und Flüchtlinge gesprochen. Aus den Recherchen ist das Buch «Ausgeschlossen. Eine Weltreise entlang Mauern, Zäunen und Abgründen» entstanden, randvoll mit spannenden Reportagen von einer abgeschotteten Welt.

Grenzzaun zwischen Somalia und Kenia, südlich der kenianischen Stadt Mandera © Bettina Rühl

Zu den Ergebnissen gehört die Erkenntnis: Mauern sind in Beton gegossene Furcht. Sie werden errichtet um die auszuschließen, die unerwünscht sind. Zugleich zementieren sie Ungleichheit: Reiche schützen sich vor Armen, Gewinner vor Verlierern.

«’Ausgeschlossen’ bietet spannende, unerwartete, manchmal aufwühlende Einblicke», urteilt Anne Burgmer im Kölner Stadtanzeiger. Und zwar aus allen Weltregionen, von Kanada bis nach Neuseeland, von der Schweiz bis nach Somalia. Die traurige Erkenntnis, so Burgmer: «So unterschiedlich die vorgestellten Regionen und Geschichten sind, eint sie doch der Glaube der Herrschenden, dass Abgrenzung Probleme lösen könne.»

Dabei lenkt der neue Mauerboom davon ab, dass die großen Probleme der Menschheit keine Grenzen kennen: Weder Klimawandel noch Terrorismus, Hunger oder Seuchen machen vor Mauern Halt.

Beim Prelaunch in Köln am 14. September (v.l.): Peter Pauls, Chefautor des Kölner Stadtanzeiger, Gerd Braune und Marc Engelhardt (Photo © Barbara Markert)

Im Kölner Hotel Excelsior Ernst stellten die Weltreporter das Buch – hot off the press – erstmals der Öffentlichkeit vor. Mehr als 150 Zuschauer waren dabei, als Autorinnen und Autoren von Kalifornien bis Neuseeland, von Kanada bis Somalia ihre Mauer-Stories vorstellten.

Großer Bahnhof beim Pre-Launch von “Ausgeschlossen” in Köln  (Photo © Barbara Markert)

Am 20. September stellen vier Autoren das Buch in Berlin vor: Bettina Rühl (Nairobi), Anke Richter (Christchurch), Wolf-Dieter Vogel (Mexiko Stadt) und Herausgeber Marc Engelhardt (Genf) diskutieren im Großen Saal der Heinrich Böll Stiftung mit Markus Bickel, dem Herausgeber des Amnesty-Magazins. Der Eintritt ist frei.

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