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Ein ganz normaler Tag…

An einem ganz normalen Samstagmorgen strahlte die Sonne, mein Sohn quietschte gut gelaunt durch die Gegend und ich hatte seit Wochen einmal nichts ganz Dringendes zu erledigen. Ein entspannter fröhlicher Tag – bis es anfing zu regnen. Eigentlich nichts Besonderes in der Regenzeit, nur dieser Platzregen donnerte waagrecht in unseren Garten und direkt in unser halboffenes Haus. Während wir damit beschäftigt waren, Sofa und Essecke notdürftig abzudichten, rumpelte es laut: Der Wind hatte den Bambus so heftig gegen die Gartenmauer gedrückt, dass er sie per Hebelwirkung zum Einsturz gebracht hatte. Kein Minute später fiel der Strom aus und ich hatte im Halbdunkel außer einem ängstlichen Kind auch noch zwei panische Hunde an mir kleben, als mein Mann tapfer in den Sturm hinauszog, um irgendwo Bambusmatten als groben Schutz für die Nacht zu besorgen.

In solchen Situationen hasse und zugleich liebe ich Indonesien: Denn es dauerte keine Viertelstunde, schon standen zwei Freunde triefendnass vor der Tür, um zu helfen. Und der Handwerker unseres Vertrauens zog am Samstag Nachmittag kurz vor der Dämmerung noch los, um Stahl, Zement und Backsteine zu bestellen, damit er am Montag Morgen gleich loslegen konnte mit dem Wiederaufbau der Mauer. Einigermaßen versöhnt mit der Situation brachte es uns auch nicht mehr allzu sehr aus der Fassung, dass auf einmal über Nacht das Wasser versiegte. Als allerdings am nächsten Morgen dann braune Brühe aus dem Hahn schoss und die Straße vor unserer Haustür – am Sonntag um sieben Uhr! – aufgegraben wurde, weil die Rohre repariert werden sollten, bekam ich doch mal kurz Sehnsucht nach dem ach so geregelten Deutschland…

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