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7:24 Kairo, auf dem Platz der Befreiung

Wir zwei, die wir die Frühschicht der Berichterstattung machen, haben die Nacht im Hotel verbracht, allerdings nahezu nicht geschlafen. Der Lärm von der Gewalt auf der Straße ist laut, aber das ist nicht das Schlimme, er ist irgendwie apokalyptisch, Schreie, Detonationen, Salven aus Schnellfeuerwaffen, Pistolenschüsse, und dann dieses rhythmische Klopfen, das gespenstisch ueber den Platz dröhnt. Inzwischen weiss ich, dass das nicht von den Mubarak-treuen Mobs stammt, sondern von den Demonstranten der Demokratiebewegung. Sie tun das seit neun bis zehn Stunden, klopfen unermüdlich, offensichtlich um ihre Angreifer einzuschüchtern. Sie wollen den Platz der Befreiung nicht aufgeben, er ist das Herz ihrer Revolution. Gerade haben wir beobachtet, wie ein Bus kommt, einer der Schlägertypen in Jeans salutiert, dann steigen junge Männer aus dem Bus, reihen sich ein und machen mit beim Werfen von Steinen und Brandbomben gegen die Demonstranten.

 

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Kairo: Demonstrationen in Ägypten – DeutschlandRadio Kultur, Ortszeit,

Kairo: Demonstrationen in Ägypten, massive Kursverluste an Kairoer Börse, Sendezeit: 27.01.2011 22:40, Autor: Stryjak, Juergen, Deutschlandradio Kultur, Sendung: Ortszeit, 02:27 Minuten.

 

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Rangliste der Katastrophen

Als schlimmste Katastrophe in ihrer Geschichte sollen die Vereinten Nationen das Erdbeben in Haiti bezeichnet haben – zumindest meldeten das diverse deutsche Nachrichtensender. „Das Erdbeben von Haiti ist die schlimmste Katastrophe, die wir je hatten“, erklärte auch ein Unternehmer aus Süddeutschland publikumswirksam bei einer Fernsehbenefizveranstaltung vergangene Woche. „Deswegen müssen wir auch mehr spenden als bisher, viel mehr als zum Beispiel beim Tsunami.“

Das Erdebeben von Haiti ist eine schreckliche, erschütternde, folgenreiche Katastrophe. Aber woran lässt sich wohl messen, dass diese nun die schlimmste aller Zeiten sein soll? An den Zahlen der Toten? Zur Erinnerung: Bei dem verheerenden Tsunami, der vor fünf Jahren ganze Regionen von mindestens fünf Staaten zugleich verwüstet hatte, starben allein in der indonesischen Provinz Aceh mehr als 160.000 Menschen. Oder lässt sich eine Katastrophe an der Stärke der Zerstörung messen? Doch mit welchem Maß?

Während die Bilder aus Haiti uns ganze Städte als elende Trümmerfelder zeigen, gab es zum Beispiel aus Aceh in der ersten Woche nach dem Tsunami so gut wie keine Aufnahmen. Weil weder Technik noch Menschen da waren, diese Bilder zu liefern. Und als sie dann endlich bei uns ankamen, sahen wir häufig vor allem eines: gähnende Leere. Denn in vielen Dörfern, die vom Tsunami zerstört wurden, existierte einfach gar nichts mehr. Keine Häuser, keine Bäume, keine Menschen. Die wenigen Überlebenden sammelten sich traumatisiert in Lagern. Was ist also schlimmer – ein Trümmerfeld oder das Nichts?

Wenn Medien Katastrophen in dieser Weise kategorisieren, prägen sie das Denken (und den Spendenwillen!) von Millionen von Menschen ­– oft ohne die Realitäten vor Ort wirklich vergleichen zu können. Das ist unverantwortlich. Was ist mit den Erdbeben, bei dem 2005 in Pakistan mehr als 50.000 Menschen ihr Leben verloren und 2,5 Millionen Obdachlose im eisigen Winter überleben mussten? Was mit dem schlimmen Beben in der chinesischen Provinz Sichuan im Jahr 2008, bei dem 80.000 Menschen umkamen und 5,8 Millionen obdachlos wurden? Warum gab es für diese Katastrophen weniger aufwändige Spendengalen als für Haiti oder die Tsunamiopfer? Nun, die Opfer in Pakistan waren Muslime und die Chinesen sind uns sowieso irgendwie fremd – könnte man nun frotzeln. Die Medienrealität dürfte sich allerdings auch danach gerichtet haben, dass das Erdbebengebiet in Pakistan, weil im verschneiten Bergland, nur sehr schwer zugänglich war – und dass die Behörden in China die Arbeit ausländischer Journalisten nicht gerade unterstützt haben.

Natürlich gönne ich den Haitianern den Spendensegen, der sie hoffentlich auch irgendwann einmal in vollem Umfang erreichen wird. Aber irgendwie lässt  mich der Gedanke nicht los, dass die globale Aufmerksamkeit für den kleinen Inselstaat sehr viel mit den politischen Interessen diverser Großmächte zu tun hat – und damit, dass sich Medien und NGOs in dem so gut wir führungslosen Staat vermutlich mit weniger Restriktionen und Vorurteilen herumschlagen müssen als etwa in China, Indonesien oder Pakistan. Eines muss man den Vereinten Nationen aber wohl zugestehen: Vermutlich haben sie bisher bei keiner Katastrophe in ihrer Geschichte so viele Opfer aus den eigenen Reihen beklagen müssen wie auf Haiti. 

 

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Kein schwules Küsschen im Flugzeug

Das Jahr ist noch jung und ich schreibe schon wieder über politische Korrektheit? Man verzeihe mir. Aber was soll ich machen: In einem Land, in dem selten richtig Großes und Schlimmes passiert, konzentriert man sich notgedrungen auf die kleinen Dramolette. Klingt wie Damentoilette, und damit sind wir dem Thema auch schon näher. Wir müssen nur noch nach oben steigen, in die Luft, und uns an Bord einer Air-New-Zealand-Maschine versetzen.

Da saß ich nämlich zwischen WC und Notausgang, angeschnallt für den Start, und wartete gespannt auf das Aufflackern des Bordmonitors. Normalerweise ignoriert jeder Passagier die gefilmten Sicherheitshinweise. Aber nicht dieses Mal. Denn seit ein paar Wochen zeigen sie bei Air New Zealand das Video, das die Nation gespalten hat. Endlich kam auch ich in den Genuss, da ich ja nicht jede Woche fliege. Es handelt sich nämlich um das neuseeländische Pendant zu den Hetzvideos, wegen denen Kommandant Owen Honors vor kurzem aus der US-Armee gefeuert wurde.

Die Werbeabteilung von Air New Zealand hatte für ihren neuesten Trailer die Rugby-Nationalmannschaft als Darsteller angeheuert. Im Werbespot, der früher lief, war das Flugpersonal fast nackt, aber mit Körperfarbe bemalt, was man erst beim genauen Hingucken erkannte. Jetzt wurde mit den All Blacks noch eins draufgesetzt. Die kernigen Spieler erklären den Passagieren, wie man sich anschnallt und die Sauerstoffmasken aufsetzt – was für ein Coup! Endlich wird wieder hingeguckt, wenn jemand probehalber in die Schwimmweste pustet.

Ihre Rollen als Hilfsstewardessen spielten die Muskelpakete gar nicht so schlecht. Gespannt wartete ich auf die Szene, die für böses Blut gesorgt hatte. Denn am Ende des Videos hält ein feminin wirkender Steward – blond gefärbtes Stoppelhaar, rosa Schlips, enge Weste, abgeknicktes Handgelenk, noch Fragen? – dem Rugby-Hünen Richard Kahui die Wange hin, tippt darauf und verlangt somit nach einem Küsschen. Was Kahui sicher nur deshalb entsetzt ablehnt, weil es der Sicherheit an Bord wohl nicht bekommen würde, wenn Steward und Spieler, durch solch ein Bussi animiert, auf ein Techtelmechtel in der Toilette verschwinden würden. Das hat mit Homophobie wirklich gar nichts zu tun.

Die Szene war im Detail in allen Medien beschrieben worden, denn es hatte einen Aufschrei von schwulen Aktivisten gegen die Küsschen-Szene gegeben. Und so kam es, dass ich zum ersten Mal ein Sicherheitsvideo von Anfang bis Ende guckte, um endlich mal im politisch korrektesten Staat der Welt eine Unkorrektheit vor Augen zu haben. Aber was war? Nichts. Als ich flog, hatte Air New Zealand die Szene bereits herausgeschnitten. Dafür rannte am Ende des Videos eine runzlige Alte nackt durch die Gänge. Wieder so ein Hingucker. Was das mit Rugby oder Anschnallen zu tun hatte, verstand ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es eine Verhöhnung von geriatrischen Beschwerden war, die kein Mensch über 70 auf sich sitzen lassen sollte. Hoffentlich hat das bald Konsequenzen.

 

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Die spinnen, die Römer! Plötzlich hatte ich ein Loch in der Wand

Erst dachte ich, es wäre eingebrochen worden: Als ich vor ein paar Tagen nach Hause kam, sah ich schon vom Flur aus, dass im Wohnzimmer ein Bild auf dem Boden lag, das heute morgen ganz sicher noch an der Wand gehängt hatte. Hatten hier Einbrecher gewütet?  Rasch ging ich ein paar Schritte weiter: Nein, alles in Ordnung, naja: bis auf das Loch in der Wand: Faustgroß!  Ich drehte mich um zur Haustür, da lag ein Zettel, der durchgeschoben war: „Scusi“, stand da, „wir haben zu tief gebohrt.“  

Schon seit zwei Wochen wir die Zahnarztpraxis neben meiner Wohnung renoviert was bedeutet, dass nie Ruhe ist: Denn entweder wird gebohrt, oder die Arbeiter singen oder erzählen sich Witze. Wenn ich nicht wüsste, dass der Staub schlecht für meinen Computer wäre, könnte ich auch gleich rübergehen, mich zwischen die Arbeiter setzen und sagen: „Ich schreib bei Euch, in Gesellschaft fällt es mir leichter.“ Auch ohne Bauarbeiten bekomme ich übrigens von meinen Nachbarn alles mit: Wenn ich Besuch aus Deutschland habe, rufen meine Freunde immer „Dein Telefon klingelt“ und wenn ich nicht reagiere „Martin, Telefon!“ – „Ist das vom Nachbarn“, antworte ich müde. Und als mein lieber Nachbar Andrea mir sagte, seine Frau, Arianna, sei schwanger geworden, war das für mich eigentlich auch keine Überraschung mehr. Mauern sind in Rom lediglich ein Sichtschutz.  

Dank des Lochs in der Wand konnte ich jetzt mal einen seltenen Einblick in die Mauerkonstruktion gewinnen: Etwa ein fingerbreit Mauer, ein fingerbreit Luft, ein fingerbreit Mauer, aber das ist dann schon die vom Nachbarn. Vielleicht ist das wahnsinnig klever mit der Luft dazwischen, vielleicht gegen Schimmel zum Beispiel. Aber das Aufhängen von Küchenoberschränken erleichtert das nicht: Beim Einzug habe ich eine halbe Packung Dübel in die Wand gebohrt, bis ich ein gutes Gefühl hatte. (Und doch habe ich es nicht: Die schweren Teller tue ich nicht oben rein).

Ein bisschen bedauere ich es ja, dass ich nicht dabei war, als die Bauarbeiter das Loch zu mir rüber bohren. Ich hätte gern die Bohrerspitze aus der Wand treten, den Putz bröckeln und schließlich zwei Augenpaare die verdutzt zu mir rübergucken sehen: „Buona sera…..eh…..scusi“. Vielleicht werde ich auch selbst mal zurückbohren, wenn ich zu faul bin, rüberzugehen in die Zahnarztpraxis. Ich bohr dann einfach ein Loch in die Wand und übergebe der Sprechstundenhilfe meine Versicherungskarte. Man bekommt ja in Rom eh alles mit vom Nachbarn – da kann man doch gleich nachbarschaftliche Durchreichen bauen. 

 

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Man trifft sich bei Gericht!

Wer die Metropole London in ein paar Sätzen beschreiben will, argumentiert gern mit dem faszinierenden Grad von Normalität verschiedenster Biografien. Dabei ist diese Vielfältigkeit beim genauen Hingucken ja vor allem eine attraktiv klingende Vorstellung. Denn tatsächlich gibt es keinen einzigen Punkt in dieser Stadt, wo sie alle, alle Nationen, alle Altersklassen und alle Gesellschaftsschichten physisch zusammenkommen. Schon im Bus begegnet man einem völlig anderen gesellschaftlichen Ausschnitt als in der Tube. Und an den Knotenpunkten wie Oxford Circus oder am Leicester Square ist die Chance größer, einen chinesischen, ungarischen und französischen Touristen gleichzeitig anzutreffen, als die gleiche Kombination von Leuten, die seit Jahren hier leben.

Die einzigen Orte, an denen das dagegen tatsächlich stattfindet, sind die Londoner Gerichte. Ähnlich wie in den USA bedient sich das englische Rechtssystem immer noch des einfachen Bürgers als Geschworenen. Man wird nach Zufallsprinzip ausgewählt, und niemand darf sich einer Einladung entziehen, der zwischen 18 und 65 Jahre alt ist. Der britischindische Immobilienvertreter, der auch hier jeden Tag im Anzug antritt, plaudert mit der thailändischen Großmutter, daneben diskutiert ein britischer Klempner mit einem britischjamaikanischen Mathelehrer und einer polnischstämmigen Finanzexpertin. Sie lachen. Miteinander! Sie hören sich gegenseitig zu. Außerhalb dieser Sphäre wüssten sie nicht einmal, dass die Gesellschaft des anderen parallel zu ihrer besteht. Nun muss ein Citybanker mit einem zwanzigjährigen Raver auf Augenhöhe darüber diskutieren, ob der Angeklagte schuldig oder nicht schuldig gesprochen werden soll. Was jeder von ihnen außerhalb dieses Universums macht, spielt in diesen zehn Tagen Geschworenendienst keine Rolle mehr.

In der Kantine landen dann blasse Würstchen auf den Tellern der Geschworenen, Bohnen in neonroter Sauce, in Essig getränkte Pommes und Bluthochdruck-frittierter Fisch. Zum Nachtisch dann Chips. Das Essen wirkt wie eine Kampfansage aus Mehl, Fleisch und Fett, ein in die Jahre gekommenes, nicht gerade schmeichelhaftes Bild von Britishness, dem sich hier der Querschnitt Londons beugen muss, will er nicht verhungern. In eine TV-Serie verpackt, wären diese täglichen Szenarien im Gericht ein totaler Hit.

 

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Sconto, aber pronto! In Rom lerne ich, zu feilschen

Ich habe etwas anstrengende Tage hinter mir, aber daran bin ich ja selber schuld. Ich habe mir nämlich vorgenommen, an drei Tagen hintereinander bei jeder Gelegenheit, bei der ich in Rom etwas kaufe, nach einem „Sconto“ zu fragen – nach einem Rabatt. 

Denn kurz vor Weihnachten habe ich staunend erlebt, wie selbstverständlich mein römischer Freund Saverio bei Weihnachtseinkäufen handelte – selbst einen Bürokalender für 4 Euro 90 handelte er auf 4 Euro runter.  „Du musst mit dem Verkäufer scherzen und ein persönliches Verhältnis aufbauen“, erklärte er, „du musst „amicizia machen“ – „Freundschaft schließen“. So funktioniere das in Rom. Alle machten das. Aha.  

Tag 1: Ich nahm mir als erstes vor, in meinem Supermarkt, dem „Simply“, Freundschaft mit der Kassiererin zu schließen – der Versuch scheiterte. Wie soll es auch gehen, wenn schon das „Wie geht’s?“ vom ständigen Biep-Biep des Scanners unterbrochen wird? Trotzdem hatte ich das Gefühl, überdurchschnittlich freundlich gewesen zu sein und fragte, als die letzte Tomatendose drübergezogen war, nach zwei Plastiktüten „in omaggio“, „gratis“ – ich wurde komisch angeschaut, aber bekam immerhin eine. „Im Supermarkt ist kein Platz für Freundschaft“, dachte ich. 

Tag 2: So ging ich zu den kleinen Läden im Viertel, bei denen ich viel zu selten einkaufe. „Freundschaft schließen!“, nahm ich mir beim Metzger vor und betrat den Laden: „Ciao“, machte er, „ciao“, sagte ich, und dass ich drei Schweinekoteletts bräuchte. Er begann zu hacken. „Wie jetzt Freundschaft schließen?“, dachte ich, sah mich um Fotos an der Wand: „Ah, Du bist auch Fan der AS Roma?“ Es folgte ein reger Gedankenaustausch über den Fußball und ich zahlte schließlich nur  – „ich mach Dir einen sconto“  – 12 Euro statt 13 Euro 10 (Zugegeben: Ich habe mir noch eine Wildschweinsalami aufschwätzen lassen, das wäre im Supermarkt nicht passiert). Nebenan, beim Obst- und Gemüseladen  bat ich nach einem Lob der „besten Mandarinen der Stadt“ um einen Bund Basilikum und bekam ihn kostenlos – „per te“, „für Dich“. Und selbst in einem Modegeschäft kaufte ich eine Jacke statt für 149 Euro für 130 Euro. 

Tag 3: Gestern nun habe ich mich getraut, sehr viel sconto zu verlangen. Ich habe meinem Vermieter eine Mail geschrieben, dass ich weniger Miete zahlen will und habe 700 statt 850 Euro vorgeschlagen. Wirklich, er hat mir schon geantwortet: „Ci possiamo parlare“ – „wir können drüber reden“. Am gleichen Tag steckte ich auch eine Niederlage ein: Ich musste dem Busticket-Verkäufer handeln, ich hatte es schließlich gelobt. Er lehnte es aber trotz meines „Wie geht’s?“ aber ab, mir fünf Tickets statt für fünf Euro für 4 Euro 50 zu verkaufen. Das war ein bisschen peinlich. 

Ich bin jetzt nicht mehr zu bremsen, ich schließe Freundschaft mit jedem, und wenn dabei ein Sconto rauskommt, umso besser. Nur das Problem mit den zusätzlichen Einkäufen („komm, nimm noch die fantastische Salami!“) muss ich noch in den Griff kriegen. Mein nächstes Ziel ist: Ich will, so wie die echten Römer, in jedem Laden mit „Ciao Carissimo“ („Hallo, Liebster!“) begrüßt und mit „Salutami la tua famiglia – („Grüße an die ganze Familie!“) verabschiedet werden. Sobald mir das gelingt, bin ich wirklich ein Römer.

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