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Endlich wieder Gipfelchaos

Eine Stadt im Lockdown, und diesmal geht es nicht um Corona. Die gesamte Genfer Innenstadt ist abgeriegelt, der Luftraum ist gesperrt, auf dem Genfer See darf einzig die Schweizer Marine kreuzen. Seit Tagen schon haben Sicherheitskräfte den Parc de la Grange abgesperrt, eine der größten Grünflächen von Genf.

Die Villa La Grange in Genf: Gipfeltreffen hinter Gittern.

Der Schweizer Zivilschutz hat den Zaun rund um den Park mit Gittern verstärkt, auf ihnen liegen mehr als zwei Kilometer Stacheldraht. Und wie reagieren die Genfer? Sie freuen sich, nicht alle natürlich, aber viele. Endlich ist ihre Stadt wieder zurück auf dem diplomatischen Parkett. Wenn es um Putin vs. Biden geht, steht es Zoom 0 – Genf 1.

Einen Bericht von mir darüber, wie Genf sich auf das Gipfeltreffen Putin-Biden vorbereitet hat, hören Sie hier

Ein kollektives Aufatmen geht durch die Stadt, die sich seit der Gründung des Roten Kreuzes 1863 als Zentrum der Weltdiplomatie versteht. Der Genfer Regierungsrat Sami Kanaan formuliert das so: »Ich glaube, dass ein solcher Gipfel dazu beiträgt, dass Genf nach der Pandemie wieder auf der Landkarte des Multilateralismus erscheint. Das ist von unschätzbarem Wert, übrigens auch sehr konkret. Ich denke da an die Hotellerie, an alle möglichen Faktoren. Ich glaube, das ist alle Mühen wert.«

Ankunft Biden: Am Dienstag, 15.6., landet der US-Präsident um 16:23 Uhr in Genf-Cointrin. (KEYSTONE/Pool/Martial Trezzini)

Mehr als 30.000 Menschen sind in Genf bei einer der mehr als 200 internationalen Organisationen beschäftigt. Indirekt hängen ganze Branchen vom Genève internationale, dem internationalen Genf, ab. In normalen Jahren veranstalten alleine die Vereinten Nationen 10.000 internationale Treffen. Im Covid-Jahr 2020 war es kaum mehr als ein Drittel. Nachdem kleine und große Gipfel vor allem im virtuellen Raum stattfanden, ist die Angst in Genf groß, dass die Diplomaten gar nicht mehr zurückkehren werden.

Shakehands in der Villa La Grange: Wladimir Putin und Joe Biden bei ihrem Gipfeltreffen in Genf, 16.6.2021.

Einen Kommentar von mir über die Rückkehr des Multilateralismus nach Trump und Covid-19 können Sie hier lesen

Jetzt sind sie wieder da, und das auch noch im ganz großen Stil. Vergleiche werden gezogen zum großen Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, die 1985 in Genf das Ende des kalten Kriegs einleiteten. »Wenn es irgendeinen Ort gibt, an dem beide Länder erfolgreich miteinander verhandelt haben, dann ist das Genf«, urteilt der amerikanische Politologe Marshall Shulman. Dabei geht es diesmal in Genf gar nicht um Ergebnisse. Es geht darum, dass wieder miteinander geredet wird, in echt und nicht digital. Genf ist wieder zurück auf der Weltbühne. Das hoffen zumindest die Genfer.

Alles außer Zoom: Das Pressezelt gegenüber der Villa La Grange in Genf am Vormittag des 16.6.21

Und die 3.000 Journalistinnen und Journalisten. Endlich sitzen wir wieder nah am Puls dessen, was geschieht. Zwar nur in einem riesigen Pressezelt gegenüber der abgesperrten Villa, aber wenigstens nicht im Homeoffice am Bildschirm. Wenn vor der Tür Sirenen erschallen und Autokonvois entlang rasen, dann springen alle auf. Und auf den mehr als 20 Stand-Up-Positions steht immer irgendjemand live vor der Kamera. Endlich wieder Gipfelchaos.

 

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Ausgezeichnet!

Von Südamerika bis Australien, von Europa über Nordamerika, Asien und natürlich Afrika eint uns Weltreporter derzeit eines: Stolz: Ende Juli erhält unsere Vorsitzende Bettina Rühl das Bundesverdienstkreuz.
Bettina Rühl

Bettina Rühl bekommt das Bundesverdienstkreuz

Die Korrespondentin wird damit für ihre „unabhängige, überdurchschnittlich engagierte und bemerkenswerte Recherche-Arbeit” in Afrika und ihre Berichterstattung über Afrika ausgezeichnet. Vorgeschlagen hatte sie Bundesaußenminister Heiko Maas, mutmaßlich höchstpersönlich Fan von Bettinas Reportagen, Hintergründen und Analysen.

Im WDR-5 Programm Scala sprach Bettina über die Auszeichnung. Vor allem aber erzählt sie über die Weltreporter und darüber, wie ihre Arbeit in Kenia derzeit aussieht, was sie eigentlich für 2020 geplant hatte – und wie die Corona-Pandemie für sie neue Schwerpunkte gesetzt hat. Und Isabelle Klein sprach mit ihr für die Deuutschlandfunk-Sendung @mediasres über die Auszeichnung, Afrika und die Anfänge ihrer Arbeit Ende der 1980er-Jahre.
Weltreporter Marc Engelhardt (Genf), der selbst viele Jahre aus Afrika berichtet hat, sagt: “Es ist eine hoch verdiente Ehre für Bettina Rühl. Ich kenne keine andere Journalistin, die ein so intimes Wissen über Afrika hat und es auf so brillante Art und Weise weitergibt.”
Bettina Rühl berichtet seit über zwanzig Jahren über Afrika. Ihre Features, Reportagen und Berichte werden in verschiedenen Programmen des ARD-Hörfunks gesendet, in Magazinen und Zeitungen gedruckt. Außerdem vertritt sie regelmäßig die ARD-Hörfunkkorrespondentin für Ostafrika und arbeitet bisweilen fürs Fernsehen.
Gemeinsam mit den Kolleginnen Sarah Mersch (Tunis) und Leonie March Durban veröffentlicht Bettina Rühl seit einem Jahr außerdem auf der Online-Plattform Riffreporter das Magazin Afrika-Reporter. Es gibt extrem lesenswerte Einblicke, Hintergründe und Analysen über den Kontinent.

Der zweite am Bande

ArndtPeltnerBettina Rühl ist nicht die einzige Weltreporterin, der diese Ehre zuteil wird. Arndt Peltner, seit einem Jahr Weltreporter in Oakland, USA, wurde 2004 für seine Arbeit mit Radio Goethe mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Peltner habe es geschafft, mit dem Musikprogramm junge Menschen in den USA für Deutschland zu interessieren und fördere die Freundschaft zwischen jungen Menschen in den beiden Ländern, hieß es in der Begründung. Peltner war vor 16 Jahren einer der jüngsten Träger des vom Bundespräsidenten vergebenen Verdienstordens.
 

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Seid solidarisch!

weltreporter.net schließt sich dem Aufruf der Freischreiber, dem Berufsverband freier Journalisten und Journalistinnen, an:

Ausfallhonorare zahlen, Ersatzaufträge anbieten, Absicherung freier Journalist*innen verbessern: weltreporter.net appelliert an die Solidarität der Redaktionen mit ihren freien Journalist*innen.

Wir freien Journalist*innen sind eine tragende Säule der deutschen Medienlandschaft. Wir versorgen die Öffentlichkeit mit gut recherchierten Informationen. Wir berichten aus aller Welt. Sprechen mit Expert*innen und tragen die Fakten zusammen, verifizieren, überarbeiten – oft rund um die Uhr. Weil wir unseren Job lieben, weil wir um unsere Verantwortung wissen, weil wir unseren Teil dazu beitragen wollen, auch diese Krise gemeinsam zu meistern.

Gleichzeitig ist die Krise für viele freie Journalist*innen eine existenzielle Bedrohung: Veranstaltungen und Interviews werden abgesagt, vereinbarte Beiträge zu anderen Themen durch die Berichterstattung über die Pandemie verdrängt. Die Folge: massive Umsatz- und Einkommensausfälle, und das in einer Situation, in der freie Journalist*innen vielfach bei voller Arbeit nur weniger als halb so viel wie festangestellte Redakteur*innen verdienen. Die Bildung von Rücklagen ist so nur kaum möglich, siehe Freischreiber-Honorar-Report.

Aus diesem Grund appellieren wir an die Auftraggeber*innen: Helft euren freien Kolleg*innen mit schnellen und unkomplizierten Zahlungen, rechnet Beiträge, die nun verschoben werden, schon jetzt ab. Und zahlt freien Journalist*innen, die einen Termin nicht wahrnehmen können, weil Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden, unkomplizierte Ausfallhonorare.

Helft ihnen auch, wenn eine Veranstaltung zwar stattfindet, der oder die Kolleg*in sie aber nicht wahrnehmen kann, weil Schulen oder Kindergärten geschlossen haben und die Kinder betreut werden müssen. Habt ein offenes Ohr für eure Freien. Seid solidarisch!

Ihr Redaktionen und Verlage da draußen – jetzt ist der Moment, über den Code of Fairness hinauszuwachsen. Gebt euren freien Kolleg*innen Ersatzaufträge. Lasst uns die Zeit gemeinsam dafür nutzen, neue Formate zu entwickeln. Eure Freien sind oft Top-Expert*innen in ihren Themen. Nutzt das! Für Webinare, für Video-Konferenzen, für Projekte, die schon lange in euren Schubladen liegen. Schiebt sie jetzt an. Ein Gutes hat die Krise: Der Wert von gutem Journalismus wird jetzt endlich wieder wahrgenommen. Nutzen wir das zum Positiven. Halten wir zusammen. Euer Geld, unsere Expertise. Waschen wir uns die Hände und packen es gemeinsam an.

Aufruf als PDF.

 

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Coronavirus-Pandemie: Die Folgen in der Welt

Die Corona-Krise hat noch wichtiger gemacht, was uns Weltreporter auszeichnet: Wir sind schon da, wohin andere erst reisen müssen – und genau das jetzt nicht mehr können. Quarantäne, geschlossene Grenzen, Reisebeschränkungen, Ausgangssperren – Reisen sind schwierig geworden, nicht nur ins Ausland, und auch für Journalisten. Wer zum Coronavirus jenseits der Landesgrenzen recherchieren will, schaut ins Internet, telefoniert – oder beauftragt einen Weltreporter. Wir wissen, wie die Situation in vielen Regionen der Welt ist, denn wir arbeiten und leben dort.

Fabian Kretschmer berichtet aus China zur Öffnung der Stadt Wuhan und beschreibt, welche Auswirkungen die Krise auf die Blase des chinesischen Profifussballs hat. Anke Richter hat mit Deutschen gesprochen, die in Neuseeland festsitzen.

Sarah Mersch beobachtet, wie die Tunesier daraf reagieren, wenn Ausgangssperren plötzlich mit Drohnen überwacht werden.  Wolf-Dieter Vogel schreibt aus Mexiko, weshalb ein Essayband mit philosophischen Texten in der Coronakrise offenbar einen wichtigen Nerv trifft.

Haben Ihre Orangen etwas mit dem Coronavirus zu tun?

Vermutlich schon, schreibt Julia Macher, aus dem Brennpunkt-Land Spanien. Sie arbeitet in Barcelona und berichtet von dort unter anderem darüber, was sich Hotels einfallen lassen, wenn Touristen fehlen.

Bettina Rühl und Marc Engelhardt recherchieren im dem Kongo und in Genf, wie die Ebolakrise zu Ende geht – und was sich für die Corona-Pandemie daraus lernen lässt.

Bettina Ruehl weiß außerdem, wie ein gespensticher Flughafen aussieht, sie war im Terminal von Nairobis Airport, als dort die letzten internationalen Flüge landeten. Im Deutschlandfunk berichtet sie an diesem Wochenende gemeinsam mit Südafrika-Weltreporterin Leonie March und anderen Korrespondenten über die Situation in Afrika.

Wie sich das Virus in Townships und Slums in Südafrika ausbreitet, schildert Leonie March außerdem in einem Korrespondentengespräch mit dem SWR.

Warum die Australier derzeit nicht sonderlich gut auf Kreuzfahrer zu sprechen sind – und wie es aussieht wenn Strände geschlossen werden – habe ich in einem kurzen Länder-Update zusammengestellt. In Brüssel fragt sich Eric Bonse, wann die EU-Staaten den “Exit” aus der Coronakrise vorbereiten?

So aktuell wie es uns möglich ist, halten wir Weltreporter Sie aus mehr als 100 Ländern auch über unsere Weltreporter.net-Facebookseite und unseren Twitter-Kanal auf dem Laufenden.

Bleiben Sie gesund, bleiben Sie demokratisch, bleiben Sie informiert.

 

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Die Weltreporter feiern ihr 15-jähriges Bestehen

Das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandkorrespondenten feiert dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben die „Weltreporter“ nach vorne geblickt – mit einer Diskussion zum Stand und zur Zukunft des Auslandsjournalismus. Dem Netzwerk gehören inzwischen rund 50 Korrespondentinnen und Korrespondenten an, die aus mehr als 160 Ländern berichten.

Im ausverkauften Grünen Salon der Berliner Volksbühne folgten über 100 Gäste der Diskussion unter dem Titel „Das drohende Verschwinden der Welt“. Qualitativ hochwertige Auslandsberichterstattung hat es zunehmend schwer. Schuld daran sind das Mediensterben in Deutschland, Sparvorgaben in den Redaktionen und Auslagerung von Risiken auf die Schultern der Korrespondentinnen und Korrespondenten. Wie kann angesichts dieser Ausgangslage die Zukunft aussehen?

Die Welt sei so unübersichtlich und schnell geworden, dass selbst gestandene Korrespondenten sie nicht mehr verstünden, räumte Jochen Wegner, Chefredakteur von „Zeit Online“ und Mitglied der Chefredaktion von “Die Zeit” zum Auftakt der Debatte ein. Bettina Rühl, Vorsitzende der „Weltreporter“ hielt dagegen: Tatsächlich sähen Korrespondenten oftmals Krisen voraus, nur würden Berichte über solche Entwicklungen von immer weniger Redaktionen veröffentlicht, bevor ein offener Konflikt ausgebrochen sei. Das Ergebnis: Die Öffentlichkeit werde immer häufiger von Ereignissen vermeintlich überrascht, die für Deutschland auch politisch und wirtschaftlich relevant seien.

Der klassische Korrespondent bleibt unentbehrlich

Für Journalist und Medienwissenschaftler Lutz Mükke bleibt der klassische Korrespondent unentbehrlich. Zwar könnten interessierte Leserinnen, Hörer oder Zuschauer durch soziale Netzwerke auf eine Vielzahl direkter Quellen zugreifen. Allerdings könnten nur Korrespondenten mit Ortskenntnis die Brückenfunktion übernehmen, die zur Einordnung und Vermittlung von Geschehnissen im Ausland gebraucht werde – gerade dann, wenn sich Ereignisse zu überschlagen scheinen. Dies werde jedoch schwierig, wenn man sich vor Augen halte, dass zum Beispiel in Subsahara-Afrika in den vergangenen Jahren mehr als ein Fünftel der Korrespondentenstellen deutschsprachiger Medien abgebaut wurden. Das Reisebudget sei sogar halbiert worden, so Mükke.

In diesem Zusammenhang „sehe ich eine große Zukunft für Netzwerke wie die Weltreporter, weil wir uns keine umfassenden Korrespondentennetzwerke mehr leisten können“, räumte Zeit-Chefredakteur Jochen Wegner ein.

Marcus Bensmann, Mitglied des Rechercheverbunds Correctiv, plädierte für die stärkere Nutzung der Möglichkeiten, die sich durch das Internet und die soziale Medien eröffnen. „Es gibt bei den Menschen eine erkennbare Sehnsucht nach Informationen und nach dem Verstehen der Welt.“ Bei dem stiftungsfinanzierten Modell von Correctiv würden zum Beispiel Nutzerinnen und Nutzer mit einbezogen und an Recherchen beteiligt.

Bettina Rühl bei der Podiumsdiskussion in der Volksbühne

„Das Internet ist nicht nur eine Bedrohung, sondern bietet auch Chancen für eine breitere Berichterstattung“, erklärte Bettina Rühl. Bislang sei darüber allerdings die Finanzierung hochwertigen Journalismus kaum möglich. Das zu ändern, gehört zu den, Zielen des Netzwerks für die nächsten Jahre. „Wir wollen uns an die geänderten Bedingungen anpassen, ohne unsere zentralen Ansprüche aufzugeben“, betonte Bettina Rühl: „qualitativ hochwertige Berichterstattung und beste Ortskenntnis“.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von torial.com, der Online-Plattform für JournalistInnen, und der Deutschen Post DHL Group.

Fotos: Rainer Stosberg

 

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Das drohende Verschwinden der Welt

Die Weltreporter haben ihren 15-jährigen Geburtstag gefeiert – stilecht mit einer Diskussion zum Stand des Auslandsjournalismus. Im ausverkauften Grünen Salon der Volksbühne folgten mehr als 120 Gäste der Diskussion auf der Bühne. Die Überschrift: “Das drohende Verschwinden der Welt”. Qualitativ hochwertige Auslandsberichterstattung hat es schwer. Gründe dafür: Mediensterben in Deutschland, Geldnot in den Redaktionen, Auslagerung von Risiken auf die Schultern der Korrespondenten. Wie kann angesichts dieser Ausgangslage die Zukunft aussehen?

Über Lage und Zukunft des Auslandsjournalismus diskutierten (v.l.) Bettina Rühl (Vorsitzende Weltreporter), Lutz Mükke (Reporter und Medienwissenschaftler), Marcus Bensmann (Correctiv) und Jochen Wegner (Chefredakteur Zeit online).

Die Welt sei so unübersichtlich geworden, dass selbst gestandene Korrespondenten sie nicht mehr verstünden, sagte der Chefredakteur von Zeit online, Jochen Wegner, zum Auftakt der Debatte. Die Vorsitzende der Weltreporter, Bettina Rühl, hielt dagegen: Tatsächlich sähen Korrespondenten oftmals Krisen voraus, nur wolle die Berichte darüber kaum jemand drucken, solange es nicht knallt. Christina Schott (Weltreporterin in Indonesien) bestätigte diese Einschätzung: Die schleichende Islamisierung in Südostasien etwa werde weitgehend ignoriert, trotz der drohenden Eskalation.

Die Journalistin Anke Bruns (ganz rechts) moderierte die Runde zum 15. Geburtstag der Weltreporter.

Marcus Bensmann (Correctiv) plädierte für die stärkere Nutzung von sozialen Medien: Klassische Mediennutzung werde von sozialen und elektronischen Medien abgelöst, letztlich könne jeder Journalist und Leser sein – vorausgesetzt, er wisse, wie Journalismus funktioniere. Als Beispiel nannte Bensmann die Reporterfabrik des stiftungsfinanzierten Recherchenetzwerks Correctiv.

Für den Reporter und Medienwissenschaftler Lutz Mükke bleibt der klassische Korrespondent unentbehrlich. Nur er könne die Brückenfunktion übernehmen, die zur Vermittlung von Geschehnissen im Ausland gebraucht werde.

Volles Haus im Grünen Salon der Volksbühne

Eine junge Journalistin fragte sich nach der Debatte: Soll ich Auslandskorrespondentin werden? Der Rat der Weltreporter: Unbedingt. Es gibt kaum einen spannenderen Job als den, aus den Ausland zu berichten. In diesem Sinne erhoben Weltreporter und Publikum zum Abschluss der Debatte die Sektgläser: Auf die nächsten 15 Jahre!

 

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Wir feiern!

15 Jahre Weltreporter

 

Schon ziemlich lebenserfahren und immer noch neugierig – das sind wir Weltreporter, inzwischen 15 Jahre alt. Gegründet wurde das erste Netzwerk freier Auslandskorrespondenten 2004. Das Ziel: eine Adresse zu schaffen, unter der Redaktionen Autorinnen und Autoren auf der ganzen Welt finden können, für eine Reportage über Straßenkinder in Südamerika, den Bauboom in China oder die Folgen der EU-Osterweiterung in Polen.

Es ging nicht um möglichst viele Adressen, sondern um garantierte Qualität. Diesen hohen Anspruch haben wir bis heute behalten. Im Laufe der 15 Jahre ist unser Netzwerk gewachsen, auf mittlerweile rund 50 Mitglieder. Das finden wir einen guten Grund zu feiern! Denn wir sind davon überzeugt, dass die Öffentlichkeit ein Anrecht hat auf verlässliche, sorgfältige, umfassende und informative Auslandsberichterstattung. Die zu gewährleisten ist unser Ziel, seit 15 Jahren und in den nächsten Jahrzehnten.

Während unseres Jahrestreffens vom 25. bis 27. Oktober 2019 in Berlin laden wir alle Kollegen, Ehemaligen, Freunde, Unterstützer und Interessierten zu unserer öffentlichen Veranstaltung  “Das Verschwinden der Welt: Wer rettet die Berichterstattung aus dem Ausland?“ am 26. Oktober um 19 Uhr im Grünen Salon der Volksbühne ein. Mehr Infos dazu hier.

 

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Das Verschwinden der Welt: Wer rettet die Berichterstattung aus dem Ausland?

Diskussion am 26. Oktober 2019 um 19 Uhr im Grünen Salon der Volksbühne Berlin.

Was im Ausland passiert, hat unmittelbare Folgen für uns und unser Leben in Deutschland. Korrespondenten schlagen die Brücke zwischen dem, was in der Ferne wichtig ist, und dem, was heimische Leser, Zuhörer und Zuschauer interessiert. Doch dieses Modell ist gehörig ins Wanken gekommen – die Folge: ein zunehmend verzerrtes Bild von der Welt.

Medienhäuser dünnen ihre Korrespondentennetze seit Jahren aus, unter ihnen auch die wichtigen  Nachrichtenagenturen. Immer häufiger werden Auslandsberichte in deutschen Redaktionen geschrieben. Im Krisenfall fliegen Redakteure an Hotspots, wo sie wenig mehr tun können, als sich ihre Vorurteile bestätigen zu lassen, wenn sie überhaupt ins Land kommen. Autoritäre Staaten wie die Türkei verweigern Berichterstattern die nötige Zulassung oder – wie in China – Reisegenehmigungen innerhalb des Landes. Wo Berichterstattung schwierig oder teuer ist, bestimmen interessengeleitete Organisationen oder Individuen, was wir wissen. Selbst Tweets ungeklärter Herkunft gelten gegen alle journalistischen Grundsätze zu oft als Quelle.

Dieser Trend ist auch deshalb beunruhigend, weil Bundesregierung und Bundeswehr als Akteure in internationalen Krisen gefragt sind. So sitzt Deutschland seit diesem Jahr im Weltsicherheitsrat, ist Teil von Blauhelmmissionen. Bürgerinnen und Bürger müssen den Sinn von Interventionen beurteilen können. Dafür braucht es qualitativ hochwertige, journalistisch saubere und langfristig angelegte Berichte von Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort. Ihre Arbeit ist unerlässlich.

Das gilt besonders, weil die Glaubwürdigkeit von Medien – nicht nur in Deutschland – immer massiver zum Politikum gemacht wird. Das Label „fake news“ ist zu einer beliebten rhetorischen Figur geworden, mit der die Argumente des politischen Gegners vom Tisch gewischt werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass Journalistinnen und Journalisten gründlich recherchieren und „sauber“ berichten, egal aus welchem Winkel der Erde. Dafür braucht es Ressourcen.

Weil die aber häufig fehlen oder anderswo eingesetzt werden, bekommt die deutsche Bevölkerung ein zunehmend verzerrtes Bild der Welt präsentiert.

Was kann und muss also unternommen werden, um fundierte und unabhängige Auslandsberichterstattung in Deutschland zu garantieren? Welche Verantwortung tragen Redaktionen, Korrespondenten, Herausgeber? Was muss die Bundespolitik tun, um für die Freiheit der Auslandsberichterstattung zu streiten? Welche neuen Modelle brauchen wir, um gründliche und unabhängige Berichterstattung künftig finanzieren zu können?

Diese und andere Fragen diskutieren Redakteure, Wissenschaftler, Korrespondenten und das Publikum bei unserer Veranstaltung anlässlich des 15. Geburtstages der “Weltreporter”, des größten Netzwerkes freier Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten aus dem deutschsprachigen Raum.

Teilnehmer: Bettina Rühl (Weltreporter), Jochen Wegner (Chefredakteur Zeit online), Marcus Bensmann (correctiv), Lutz Mükke (Reporter und Medienwissenschaftler). Moderation: Anke Bruns.

Unterstützt wird die Veranstaltung von torial.com, der Online-Plattform für JournalistInnen, und der Deutschen Post DHL Group.

 

 

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Weltreporter-Jahrestagung in Köln

Wir sind rund 50 Korrespondenten, die aus 160 Ländern berichten. Uns trennen tausende Kilometer und sämtliche Zeitzonen: Wenn Seoul schlafen geht, steht Los Angeles gerade auf. Um die zeitliche und räumliche Distanz zu überwinden, treffen wir uns einmal im Jahr in Deutschland, um die wichtigsten Themen zu besprechen und vor allem um den gemeinsamen Geist zu spüren, der uns verbindet – ganz real und ohne virtuelle Schranken.


Dieses Jahr fand das Treffen vom 14. bis 16. September in Köln statt. Ein Höhepunkt war die Vorstellung unseres neuen Buches „Ausgeschlossen“ mit anschließendem Empfang im Excelsior Hotel Ernst – zu dem wir gemeinsam mit dem Kölner Presseclub und dem Kölner Stadtanzeiger eingeladen hatten. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Reaktionen überwältigend, die Bücher ausverkauft. Herzlichen Dank an das tolle kölsche Publikum!

Foto: Christian Ahrens

 

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WR Podcast #4: Alles eine Frage der Zeit

Weltreporter sind in fast allen Zeitzonen zu Hause. Das hilft uns bei der Arbeit, sorgt für Aufträge, kann aber auch für Verwirrung sorgen. Welche das sind, erzählen unsere Reporter auf einer 20-minütigen Reise um die Welt, aus Regionen, in denen die Uhren oft gründlich anders ticken als in Berlin oder in Bremen. Im vierten Podcast der Weltreporter geht es um Zeit – um Rhythmus, Ungeduld und Warten, um Verschiebung der Zeit und ihren Wert. Ein Dutzend Reporter nehmen Sie mit auf einen sehr persönlichen Ausflug in ihren Alltag und an Orte, von denen wir sonst für Sie – Leser und Hörer – in deutschen Medien berichten. 

Weltreporter schreiben und recherchieren nicht nur auf sechs Kontinenten, einige von uns nutzen die Zeitverschiebung, die diese Arbeit mit sich bringt auch für Jobs, die es vor fünf Jahren noch gar nicht gab. Christina Schott hätte, als sie als Journalistin nach Indonesien zog, nie gedacht, dass ausgerechnet die Zeitverschiebung ihr mal eine familienfreundliche Arbeitszeit verschaffen würde. Wie viele Kollegen in der Region sorgt sie mehrere Tage im Monat an einem online Newsdesk dafür, dass die Webseiten großer deutscher Tageszeitungen 24 Stunden aktuell bleiben. Und wenn dann kurz vor ihrem Feierabend ein Vulkan spuckt, bricht bei ihr kein Stress aus – dann übergibt sie an die Frühschicht in Berlin oder Frankfurt. 

Zug verpasst? Das kann in den Niederlanden Folgen haben…

“Meine Arbeitstage in Seoul sind oft endlos lang”, sagt hingegen Fabian Kretschmer, und er sagt auch, warum das so ist und er eigentlich nichts dagegen hat. Der Südkoreakorrespondent erinnert außerdem an einen historischen Moment, in dem in seiner Region die Uhr zum politischen Theater wurde, und eine halbe Stunde kurzfristig die Weltpolitik durcheinander brachte.

Möge dir Zeit übrig bleiben

Kerstin Zilms Großmutter wünschte der Enkelin in Kalifornien einst, ihr möge Zeit übrig bleiben. Auf Kerstins  “Auf Wiedersehen” reagierte die alte Dame gerne mit einem “so Gott will und die Heiligen einstimmen.” Ein Spruch, den Jürgen Stryjak in Kairo in ähnlicher Variante fast häufiger hört als ein “Guten Morgen”; denn zur präzisen Zeiteinschätzung gehört in Ägypten das Inschallah إن شاء الله  – so Gott will. Ob beim Schraubeneinkauf oder im Kebab-Restaurant – der Herrgott hat bei der Verwirklichung von Wünschen offenbar seine Hände im Spiel. In Stryjaks Wahlheimatstadt, die den Korrespondenten zuweilen an eine Science-Fiction-Vision aus dem Filmklassiker “Blade Runner” erinnert, kann die Formel “In schā’a llāh” sogar Einfluss auf das Tragen eines Sicherheitsgurtes haben… 

Benjamin Wamocho studiert Tiermedizin und unterrichtet Musik in Nairobi

Gott hat den Europäern die Uhren gegeben und den Afrikanern die Zeit – diesen Spruch zitieren Afrikaner gerne, wenn mal wieder ein Europäer ausflippt, weil jemand Stunden nach dem vereinbarten Termin kommt. Bettina Rühl, die auch nach 30 Jahren Arbeit in Afrika noch zuweilen mit dem dortigen Zeitverständnis hadert, hat in Kenia einen Experten für Zeit und Rhythmus befragt: einen Musiker. Benjamin Wamocho erklärt ihr wunderbar, warum nicht immer schlecht sein muss, wenn man eher spürt, wann es Zeit für etwas ist, als ständig die Zeiger eines Geräts bestimmen zu lassen.

Ungeduld ist die Tugend des Korrespondenten

Marc Engelhardt, der von der Schweiz aus die Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates verfolgt, muss bei der Arbeit mit einem anderen Aspekt der Zeit zurechtkommen: “In der in Diplomatie ist Zeit auch Macht”, weiß er. Je länger etwa in New York über Syrien-Sanktionen verhandelt wird, um so mehr Menschen sterben im Bombenahgel in Ostgutha. “Warten können mag eine Tugend der Diplomaten sein – Ungeduld ist die Tugend des Korrespondenten”, sagt Marc Engelhard.

Bei Kerstin Zilm in Los Angeles ticken die Uhren anders, erst recht zur Oscar-Zeit

Folgen Sie uns auf dieser akustischen Reise, und freuen Sie sich auf einige überraschende Erkenntnisse:
Wie tickt Los Angeles und wann ist der richtige Moment für eine Hochzeitsparty in Tunesien? Wie unterscheiden sich die südafrikanischen Gummizeiten right now von just now und now now? Weshalb schüttelt Christine Wollowski in Brasilien immer noch den Kopf und verabredet sich Tina Schott längst nicht mehr an Straßenecken? Welche Folgen kann ein verspäteter Zug im superpünktlichen Holland haben, und wie genau klingt die Schafszeit in einem südfranzösischen Dorf? – Antworten auf all diese Fragen und einiges mehr hören Sie im Weltreporter Podcast #4, zusammengestellt von unserem Podcast-Team in fünf Zeitzonen: Kerstin Zilm, Birgit Kaspar, Jürgen Stryjak, Sascha Zastiral und Leonie March. 

PS: Sie haben unsere ersten Podcast-Ausgaben über Licht und Identität verpasst? Sie finden Sie nach wie vor in der Soundcloud und natürlich auf unsere Homepage.

 

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WR Podcast #3 Lichte Momente

Fehlt Ihnen im Nordhalbkugel-Winter zuweilen eine Dosis Licht? Australien wird mit Sonne und Hitze derzeit reichlich versorgt, vorgestern war es in Sydneys Westen gut beleuchtete 47 Grad. Die kann ich Ihnen nicht um die Welt schicken, aber etwas deutlich Besseres: Nehmen Sie sich etwas Zeit und reisen Sie mit uns in zwanzig Minuten um die Welt: Mit dem Weltreporter-Podast #3. In der dritten Audio-Reise des Journalisten-Netzwerks geht es um Licht. Begleiten Sie Weltreporter an Orte, an denen Licht verzaubert, wo Lichter aufgehen und dorthin, wo ein ganzes Land das Licht am Ende eines Tunnels feiert.

Aber Vorsicht, die erleuchtete Welt der Reporter hat ein paar Überraschungen für Sie parat: Unsere Kollegin in Südosteuropa hat ein besonderes Lichtspektakel sogar richtig sauer gemacht. Denn dort gehen die Uhren anders – sagt eine, die es wissen muss: Weltreporterin Danja Antonovic aus Belgrad. Sie erklärt Ihnen, warum dort die Weihnachtsbeleuchtung im September an- und erst im Februar wieder ausgeschaltet wird. Sie weiß auch, was über diese Lichterflut jene Belgrader denken, die selbst kaum genug Geld für die eigene Stromrechnung haben.

Belgrads winterliches Lichtermeer

Die meisten Momente, die das Podcast-Team der Weltreporter – Kerstin Zilm, Sascha Zastiral, Jürgen Stryjak, Birgit Kaspar und Leonie March  – zusammengetragen hat, sind aber auf eher positive Art erhellend.

Auf der Audio-Reise zu den Einsatz- und Arbeitsorten von Weltreporter-Kollegen in aller Welt erfahren Sie von ungewöhnlichen Augenblicken in Tschechien, Australien und Kairo. Außerdem erleben Sie einen eiskalten Sonnenaufgang im Zelt über den Wolken in den Pyrenäen.

In Kenia, drei Autostunden von Nairobi entfernt, rennt Bettina Rühl vor Sonnenaufgang durch die Savanne. Warum sie dabei von Massai bewacht wird, erfahren Sie ebenfalls im Weltreporter Podcast #3.

Über den Wolken in den Pyrenäen

Von ganz persönlichen und manchmal sogar magischen Momente, die mit Licht und Schatten zusammenhängen, berichten Weltreporter aus dem nächtlichen Paris und einem Delfter Museum, aus Kairos Straßen und vom Strand in Lombok.

Wir haben Licht am Ende des sprichwörtlichen Tunnels in Tschechien gefunden und schauen in Chile vorbei, wo endlich neue, günstige Solaranlagen gebaut werden. Im Podcast erzählt unser neuer WR-Kollege in Südkorea, welche Hoffnungsschimmer die Einwohner von Seoul haben, angesichts der eher düstern Angst vor einem drohendem Atomkrieg. Sie erfahren, weshalb nicht mehr viele serbische Mädchen Svetlana (“Tochter des Lichts”) genannt werden und folgen Marc Engelhardt 175 Meter unter die Schweizer Erde, in die Tunnel des Europäischen Kernforschungszentrums. Auch dort funkelt ein besonderes Licht.

Gamelan-Musiker in Indonesien

Zu einem Klang- und Licht Erlebnis der historischen Art nimmt Christina Schott Sie in die Sultansstadt Jogjakarta mit. Dort wird seit Jahrhunderten die Kunst des Schattentheaters zelebriert, ein Meisterwerk des Kulturerbes, an dem heute auch Touristen teilnehmen können. Lauschen Sie dem Klingklong der indonesischen Gamelan, deren fünf- oder siebentönige Tonskalen vielleicht Geister vertreiben, mit Sicherheit aber die Zuhörer in eine ganz andere Welt versetzen.

An einem wiederum anderen Ende des Globus trifft sich die größte indische Bevölkerungsgruppe außerhalb Indiens zu einer Prozession, in der mit Lampen, Gesang und Farben der Sieg des Lichts über die Dunkelheit gefeiert wird. Auf welchem Kontinent diese Zeremonie die Straßen in ein spirituelles Volksfest verwandelt, erfahren Sie ebenfalls im Weltreporter-Podcast #3.

Sonnenaufgang in Kenia

PS: Alle drei Monate erzählen Weltreporter von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark und laden ein zum Blick hinter die Kulissen, nehmen Sie mit in den Korrespondentenalltag oder teilen persönliche Eindrücke.

Sie haben die ersten WR-Podcast verpasst? Hören Sie sie in der Soundcloud an. Sie treffen einen Weltreporter-Gründer, hören, welches Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält, welche Eigenschaften zum Job gehören und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert. Im zweiten Podcast geht es um Identität.

 

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Bettina Rühl ist neue Vorsitzende von Weltreporter.net

Hamburg, 15.11.2017 – weltreporter.net, das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespondenten hat einen neuen Vorstand.

Bettina Rühl wurde zur neuen 1. Vorsitzenden von Weltreporter.net gewählt. Sie arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten über Afrika, seit 2011 von Kenia aus. Für ihre Features, Reportagen und Berichte wurde Bettina Rühl vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Medienpreis der Kindernothilfe„ dem Medienpreis Entwicklungspolitik und dem Preis der Leipziger Medienstiftung. Die Auszeichnung ehrt Journalisten, Verleger und Institutionen, die sich mit hohem persönlichem Einsatz für die Freiheit und Zukunft der Medien engagieren.

Neue 2. Vorsitzende ist Sarah Mersch. Sie lebt und arbeitet seit 2010 in Tunesien, wo sie seit 2011 den politischen Umbruch, erste demokratische Gehversuche und Rückschläge beschreibt. Neben ihrer journalistischen Arbeit trainiert sie für die DW Akademie junge Journalisten in Nordafrika und im Nahen Osten.

Zum neu gewählten globalen Vorstandsteam gehören außerdem Christina Schott (Jogjakarta) als Schatzmeisterin sowie Kilian Kirchgeßner (Prag) und Mathias Peer (Bangkok) als Beisitzer.

 

 

Bettina Rühl dankt dem scheidenden Vorstand unter Kerstin Schweighöfer (Den Haag) für seine Arbeit: „Mit dem neuen Vorstand wird das Netzwerk Weltreporter weiterhin für qualitativ hochwertige Auslandberichterstattung stehen.“

Auch wenn Journalisten in den vergangenen Jahren unter Konkurrenzdruck der kostenlosen sozialen Medien geraten sind – für den mancherorts bereits angestimmten Abgesang auf die klassischen Medien sei es zu früh, sagt Rühl: „Das Bewusstsein für die gesellschaftliche Bedeutung einer redaktionellen Qualitätskontrolle wächst wieder. Wir wollen das Neue mit gestalten um sicher zu stellen, dass auch in einem neuen Umfeld gut recherchierte und spannend erzählte journalistische Inhalte möglich sind.“

 

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WR Podcast #2 – Fremde Heimat, vertraute Fremde

Kennen Sie das: Wenn die Fremde vertraut wird, und die Heimat eher befremdlich? Wir Weltreporter erleben dieses seltsame Spannungsverhältnis häufig, privat ebenso wie während Recherchen für Reportagen. Identität – was macht uns aus, was ist wo vertraut? Wie funktioniert dieses Phänomen “Heimat”, wenn man sich an vielen Orten zuhause fühlt – oder nirgends so richtig? Im Weltreporter-Podcast #2 ist das Podcast-Team für Sie diesen Fragen nachgegangen.

Die Idee entstand durch eine Geschichte, die Afrika-Weltreporterin Bettina Rühl aus Somalia mitbrachte. Bettina hatte in Mogadischu Menschen getroffen, die trotz Krieg in die somalische Hauptstadt zurückgekehrt sind: Von sicheren Orten, an die sie geflüchtet waren, zurück an einen sehr riskanten.

Abdullahi Muse Hassan in seiner Druckerei in Mogadischu.

Warum geht man in die Heimat zurück, auch wenn es gefährlich ist? Warum gehen andere nicht zurück – wie viele Weltreporter?

In Skype-Gesprächen über das Thema Identität zwischen London, Kairo, Durban, Südfrankreich und Kalifornien kamen die WR-Podcaster auch schnell darauf, warum sie genau dort sind, wo sie sind – und was sie manchmal dort vermissen. Und sie haben andere Reporter gefragt, was ihnen – außer Vollkornbrot – fehlt: einen richtig schönen deutschen Streit, Gemütlichkeit, Biergärten, deutsche Buchläden, Schnee und Radwege spielten in den Statements aus aller Welt ihre Rollen.

Birgit Kaspar, Weltreporterin in Frankreich, hat schon an vielen Orten gelebt. Für sie ist “Identiät” auch ein Spannungsfeld zwischen Polen. “Identität” schmeckt für sie manchmal orientalisch oder klingt Kölsch, zuweilen ist sie auf ewig “l’Allemande” und zugleich französische Nachbarin. Außerdem hat Birgit Kaspar mit Youssouf gesprochen – er gehört zu denen, die nicht zurück wollen.

Kirstin Ubesleja und ihre drei Pässe

Youssouf ist einer von einem Dutzend Somaliern, die in Saint Martory auf ihre Papiere warten und Französisch lernen, damit sie sich im Gastland integrieren können. Was er trotz einiger Hürden an der Fremde liebt, hören Sie im Podcast.

Wer Gespräche über die doppelte Staatsbürgerschaft knifflig findet, sollte Kerstin Zilm zuhören. Die Reporterin hat in Los Angeles Kirstine Upesleja interviewt, eine Frau, die staatenlos geboren ist und heute gleich drei Pässe hat. Kirstine Upeslejas Eltern stammen aus Lettland, sie ist in Münster aufs lettische Gymnasium gegangen und hat eine “emotionale Beziehung” zu dem Land, das sie oft besucht, in dem sie aber nie gelebt hat. Sie lebt in Amerika, spricht aber (ihrer Ansicht nach) nur deutsch perfekt. Im Podcast erzählt sie, wie die mit einem derartigen Identitätenmix klarkommt.

Jürgen Stryjak isst echt deutsch: Original German Döner Kebab.

Seit über 25 Jahren ist Jürgen Stryjak Korrespondent in Kairo, und für den Podcast hat er sich mit dem wichtigsten aller Themen der Heimatferne beschäftigt: Mit dem Essen. Er verrät, was Ägypter meinen, wenn sie so richtig ägyptisch (zum Beispiel KFC) essen gehen wollen. Und er lädt ein zum ersten “echt deutschen Döner Kebab” in Kairo. “Überfremdung” im Doppeltwist, oder upside down würde ich sagen – aber hier unten auf meiner Globushälfte fließt das Wasser ja eh andersrum ab, heißt es.

Viel Spaß mit dem zweiten Podcast der Weltreporter, diesmal zusammengestellt von Kerstin Zilm, Jürgen Stryjak, Birgit Kaspar, Leonie March und Sascha Zastiral.

PS: Sie haben den ersten WR-Podcast verpasst? Hören Sie ihn in der Soundcloud an. Alle drei Monate erzählen weltreporter von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark und laden ein zum Blick hinter die Kulissen, mitten in den Korrespondentenalltag.

Im Podcast #1 treffen Sie einen Weltreporter-Gründer, hören, welches Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält, welche Eigenschaften zum Job gehören und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert.

 

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Grandios: Hamburg und die 20 Granden

 

Auf der Bühne des Nachtasyls im ausverkauften Thalia Theater haben die Weltreporter am 30. Juni – eine Woche vor dem G20-Gipfel – in Hamburg gefragt: Welche Fragen bewegen die Welt wirklich?

Denn Putin, Erdogan, Merkel, Trump, Juncker und all die anderen Mächtigen an einem Tisch hätten zwar genügend Probleme zu lösen gehabt. Die entscheidenden Fragen aber wurden von ihnen gar nicht erst gestellt. Das übernahmen stattdessen die Korrespondenten des Netzwerks Weltreporter – und boten aus ihren jeweiligen Berichtsgebieten auch Antworten an. Kurz, zugespitzt und meist mit einem Augenzwinkern berichteten die Korrespondenten live auf der Bühne, was die Menschen überall auf der Welt über diese 20 Granden denken, um die sich die Welt vermeintlich dreht.

Kerstin Schweighöfer (Den Haag) und Marc Engelhardt (Genf) begrüßten im Thalia-Theater das Publikum (zum Hören: Auf das Bild klicken)

Kerstin Schweighöfer (Den Haag) und Marc Engelhardt (Genf) stellten die Weltreporter vor und führten durch den Abend, der von vier Fragen und einer Publikumsrunde bestimmt wurde.

Vier Weltreporter zur Frage: Wer führt künftig die Welt (zum Hören auf das Bild klicken)

Wer führt – nach dem Ausfall der USA – die Welt? Das war die erste Frage, die die Weltreporter beschäftigte. «Großbritannien, wenn es erst mal von Europa befreit ist», antwortete Peter Stäuber (London) mit typisch britischem Humor. «China, als Teil einer multipolaren Welt», berichtet Hilja Müller (Peking). Für Eric Bonse (Brüssel) steht fest: «Die EU zeigt, dass die Welt alles braucht, aber keinen Führer.» Das sieht man in Russland anders, wie Thomas Franke (Moskau) berichtet: «Endlich wieder Großmacht», so das vorherrschende Gefühl dort.

Zur Frage “Wohin führt die Flüchtlingsrevolution” äußern sich vier Weltreporter (zum Nachhören auf das Bild klicken).

Wohin führt die Flüchtlingsrevolution? Mit dieser Frage bezogen die Weltreporter sich auf ihr Erfolgsbuch, «Die Flüchtlingsrevolution», und die vorgebliche “Flüchtlingskrise”. Wohin sie führt? «Zu Trumps Mauer jedenfalls nicht», so Kerstin Zilm (Los Angeles), die leider nicht in Hamburg sein konnte und deshalb in einem vorproduzierten Film über die Ängste bei Auswanderern in den USA berichtete. «Erdogans Drohungen sind hohl», befindet Philipp Mattheis (Istanbul): Millionen Syrer werden ihm zufolge in der Türkei bleiben, auch wenn Erdogan die Grenze öffnet. «Für die meisten Flüchtenden endet die Flucht ihn eigenen Land», berichtet Bettina Rühl (Nairobi). Und Sarah Mersch (Tunis) warnt vor den Internierungscamps in Libyen, dem vermeintlichen Partner der EU bei der Flüchtlingsabwehr.

Drei Weltreporter-Stimmen zur Frage: Ist der Weltfrieden in Gefahr? Zum Anhören auf das Bild klicken.

Ist der Weltfrieden in Gefahr? Auf diese Frage kennt Jürgen Stryjak (Kairo) nur eine Antwort: «Ja, und zwar am Golf.» Marc Engelhardt, der von den UN aus Genf berichtet, ist der Meinung: «Ja, die USA bedrohen den Weltfrieden, weil sie die UN demontieren.» Und Hilja Müller (Peking) fürchtet, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den Weltfrieden in Gefahr bringt – wenn China ihn lässt.

Wie retten wir die Demokratie? Die Berichte der Weltreporter hören Sie, wenn Sie auf das Bild klicken.

Und schließlich die Frage: Wie retten wir die Demokratie? «Mit mehr Demos statt Wahlen», glaubt Weltreporterin Birgit Kaspar (Toulouse). Jürgen Stryjak (Kairo) plädiert dafür, die «Clanisierung» der Politik zu bekämpfen. Die Niederlande zeigen: «Mit mehr Monarchie, bindenden Volksabstimmungen und weniger Regierung lässt sich die Demokratie retten», berichtet Kerstin Schweighöfer aus Den Haag. Und Thomas Franke (Moskau) bilanziert: «Die Demokratie lässt sich am besten ohne Marktwirtschaft retten.»

Fragen an die Weltreporter: Wenn Sie wissen wollen, was die Zuschauer für Fragen hatten, klicken Sie auf das Photo.

Der Rest des Abends gehörte den Zuschauern im Thalia, die Fragen nicht nur an die Weltreporter aus G20-Ländern, sondern gerade auch an die Berichterstatter aus anderen Regionen hatten, die bei den “großen” 20 nicht vertreten sind.

Photos: Julica Jungehülsing; Aufzeichnung: Thalia-Theater

 

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Podcast #1: Die Weltreporter persönlich

Die Weltreporter im Gespräch – Ab sofort lassen wir Sie noch näher ran, an unsere Arbeit in aller Welt: Im WR-Podcast erzählen künftig alle drei Monate Korrespondenten von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark, geben einen Einblick  in den Korrespondentenalltag, live & lebendig. Wir schalten unsere Mikrophone für Sie auf Empfang und laden ein in unsere Schreib- und Tonbüros auf fünf Kontinenten. Der erste WR-Podcast führt hinter die Kulissen des größten Korrespondenten-Netzwerks freier Auslandsjournalisten, das über 47 deutschsprachige Reporter in fast ebenso vielen Ländern vereint.

Kerstin Zilm im per Wolldecke isolierten Studio.

Wer sind die Weltreporter-Journalisten und was bewegt sie? Erfahren Sie, unter welchen Bedingungen Geschichten entstehen, die Sie später gut gemischt online oder im deutschen Radio hören. Verbringen Sie 20 Minuten mit uns – jenseits der Schlagzeilen. In diesem ersten Podcast treffen Sie einen Weltreporter-Gründer, hören, welches amerikanische Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert.
Ganz nebenbei bekommen Sie Antworten auf eine Reihe von Fragen, die Sie sich vielleicht noch nie so gestellt haben 😉 Zum Beispiel:

  • Wie lange dauert es, einen Dänen kennenzulernen?
  • Wer ist die erfolgreichste Immigrantin der Niederlande?
  • Wo treffen sich Karel Gott und Prager Hochkultur?
  • In welcher Region ist ein Plan B überlebenswichtig?
  • Was bedeutet Reporterglück in Tunis?
  • Und wie genau klingt es, wenn ein südafrikanisches Nashorn ins Mikrophon atmet?

Ägypten-Korrespondent Jürgen Stryjak während des Volksaufstandes 2011 auf dem  Tahrir-Platz.

Der erste Weltreporter Podcast widmet sich aber auch ernsteren Themen: Im Interview berichtet Jürgen Stryjak, der seit 17 Jahren in Kairo arbeitet, vom Arbeit und Leben in einem Land, in dem Anschläge und Unterdrückung zum Alltag gehören. Er schildert, welche Spuren es hinterlässt, wenn man tagein tagaus über Menschen berichtet, die Gewalt oder Terror erleben, die desillusioniert oder hoffnungslos sind. Jürgen Stryjak erzählt auch, was ihn motiviert, sich von schwierigen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Er erzählt von einer Begegnung mit Amir Eid und seiner Indie-Band Cairokee, die er bei Proben in Kairo traf. Auch sie lassen sich nicht einschüchtern. Eines ihrer jüngeren Lieder heisst Akhr Oghniyya – zu deutsch: »Das letzte Lied«. Selbst wenn dies mein letztes Lied wäre, singt Amir Eid im Refrain, selbst dann würde ich noch von der Freiheit singen.

Janis Vougioukas nach der WR-Gründung im Jahr 2007 während einer Recherche über Folgen der Umweltverschmutzung in China.

Außerdem lernen Sie Janis Vougioukas kennen. Janis ist heute Stern-Reporter in Shanghai. Er war es, der im Jahr 2000 mit einer Handvoll anderer Journalistenschüler die Idee hatte, das Weltreporter-Netzwerk zu gründen. Im Gespräch erinnert sich Janis daran, wie damals auch die Einsamkeit als Freischaffender mit ein Motiv dafür war, das Abenteuer Weltreporter zu wagen. “Wir waren überrascht, wie viel man über Internet-Abstimmungen und Skype effizient, global und günstig organisieren konnte”, erzählt Janis Vouigoukas als ihn Kerstin Zilm über diverse Zeitzonen hinweg während einer Recherche in Hongkong erreicht. Damals begann die Medienkrise, und er und die 20 ersten Weltreporter waren begeistert, wie rasch sich die Existenz des weltweiten Reporternetzwerks in den Redaktionen herumsprach: “Es war toll zu sehen, wie dankbar die Redaktionen, die nicht mehr selbst schnell jemanden losschicken konnten oder wollten, unser Angebot angenommen haben.” Heute gehören zum Netzwerk 47 freie Korrespondenten in aller Welt und 27 Kollegen, die inzwischen nicht mehr als freie Journalisten arbeiten oder wieder von Deutschland aus berichten.

Leonie March interviewt einen Fährtenleser.

Zusammengestellt haben diese “20 Minuten Weltreporter persönlich” unser Podcast-Team in drei Kontinenten und diversen Zeitzonen. An Mikro und Mischpult agierten Kerstin Zilm in Los Angeles, Leonie March in Durban und Sascha Zastiral in London.

Viel Spaß beim Zuhören, und bis zum nächsten Podcast – in spätestens drei Monaten.

Im Helikopter über Durban

 

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EUROPA UND DIE 20 GRANDEN

Ein Abend mit den Weltreportern in Hamburg am Freitag, 30. Juni 2017, 19 Uhr 

Putin, Erdogan, Merkel, Trump, Juncker und all die anderen Mächtigen an einem Tisch: Probleme gäbe es für die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten Anfang Juli genug zu lösen. Beispiele gefällig? Klimaschutz: Den hat der US-Präsident gerade aufgegeben. Ein Ende von Krieg und Chaos: Nicht nur Saudi-Arabien heizt die Lage global weiter auf. Der Kampf gegen Ungleichheit und Armut: Doch die Europäer wollen nur, dass die Armen bleiben, wo sie schon immer waren. Vor dem G20-Gipfel in Hamburg gibt es nichts als Fragezeichen.
Eine Woche vor dem Spitzentreffen laden deshalb die Korrespondenten des Netzwerks Weltreporter zu einer Runde Ausrufezeichen ein: Was denken die Menschen in Russland, der Türkei oder Ägypten über diese 20 Granden, um die sich die Welt vermeintlich dreht? Was sind in den G20-Staaten und darüberhinaus die wirklichen Probleme? Und wer führt künftig die freie Welt an: Macron? Xi Jinping? Oder etwa das Volk?
Kommen Sie und sprechen Sie mit uns: Wir laden Sie ein zu kurzen, knackigen Live-Berichten von Korrespondenten aus der ganze Welt, die (nicht nur) dort leben, wo die G20 regieren. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit Ihnen und eine Abstimmung zum Schluss.
Weltreporter.net ist das größte Netzwerk deutschsprachiger Auslandskorrespondenten und berichtet insgesamt aus 160 Ländern weltweit. www.weltreporter.net 
Europa und die 20 Granden
Freitag, 30. Juni, 19 Uhr
Thalia Nachtasyl
Alstertor 1
20095 Hamburg
Eintritt: 7 Euro
Karten bekommen Sie auf der Webseite des Thalia-Theaters

 

 

 

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Tag der Pressefreiheit – nicht überall

Der 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Um die allerdings ist es nicht sonderlich gut bestellt. Der Verband Reporter ohne Grenzen (ROG) hat zu diesem Termin eine überraschende und teils erschreckende Rangliste mit vielen Hintergründen zur Pressefreiheit in der Welt zusammengestellt.

Es ist ein hochspannendes und informatives Dokument, viel mehr als eine Liste.
Ein Blick auf die interaktive Weltkarte der ROG-Kollegen ist extrem aufschlussreich. Denn in der Übersicht geht es nicht nur darum, wo Journalisten, die ihre Arbeit erledigen wollen, dabei behindert oder sogar festgenommen werden.
Es werden auch Manipulationen und Monopole angesprochen – und keineswegs nur Einschränkungen in Diktaturen.

„Besonders erschreckend ist, dass auch Demokratien immer stärker unabhängige Medien und Journalisten einschränken, anstatt die Pressefreiheit als Grundwert hochzuhalten“, sagt ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske zu dem Ranking, für das vor allem Ereignisse und Daten aus 2016 zusammengetragen wurden.

Zur Verschlechterung der Lage für Journalisten tragen weltweit auch medienfeindliche Rhetorik, beschränkende Gesetze und politische Einflussnahme bei. Deutschland hält sich auf der Liste unverändert auf Platz 16. Australien steckt zwischen Surinam und Portugal auf Platz 19. Nicht zuletzt weil in meinem Berichtsgebiet Journalisten beispielsweise nicht unbehindert über die Flüchtlingspolitik berichten dürfen.

 

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Hamburg und die 20 Granden

Wer rettet die Welt vor Putin, Trump und Co.?

Am 7./ 8. Juli kommen in Hamburg die Staats- und Regierungschefs der G20 zusammen. Eine Woche vorher treffen sich die Weltreporter – Korrespondenten, die aus den G20-Staaten berichten – in der gleichen Stadt.

Wir warnen: Weltrettung ist vom Club der 20 reichsten Länder nicht zu erwarten, eher im Gegenteil. Wladimir Putin schürt die „Russian Angst“, Theresa May macht die Grenzen dicht, die EU zerreißt sich selbst. Indonesiens Regierung lässt ihr Land abholzen, Trump ist Trump – und als neue Führungsmacht der Welt macht sich ausgerechnet China startklar.

Wohin soll das führen? Und was halten eigentlich die ganz normalen Türken, Briten, Europäer, Indonesier, Chinesen, Russen und Amerikaner davon? Ein spannender Abend mit Reportern, die dort leben, wo die G20 regieren.

Ort: Thalia Nachtasyl
Zeit: Freitag, 30. Juni, 19 Uhr
Eintritt: 7 Euro

 

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9. Geschenk: Ein wirklich gutes Buch

advent_thumb_2Vor 75 Jahren wurde in Genf die Flüchtlingskonvention beschlossen, seitdem wacht ein UN-Hochkommissar über ihre Einhaltung. Der ideale Ort, um Ihnen ein Buch zum Thema ans Herz zu legen, das 25 Weltreporter gemeinsam verfasst haben. Für «Die Flüchtlingsrevolution» haben wir Flüchtlinge überall auf der Welt getroffen und ihre Geschichten aufgeschrieben.

Es sind Geschichten, die Sie noch nicht in Ihrer Zeitung gelesen haben; Geschichten von Hoffnung und Leid, von Hilfsbereitschaft und Verunsicherung, von  Ideen und Plänen für eine Zukunft, von der die ganze Welt profitieren kann.img_8351

21 Reportagen und acht analytische Kapitel etwa über Schleuserkriminalität, das Versagen der Politik und den neuen Rechtsradikalismus ergeben zusammen ein rundes Bild der «neuen Völkerwanderung».

Hören Sie selbst: Unser Genfer Weltreporter Marc Engelhardt (der heute übrigens seinen Geburtstag feiert) hat für Sie vor der Genfer UNHCR-Zentrale eine Passage aus dem Buch eingesprochen.

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WR Spezial – SoundCloud

soundcloud_slider2Recherchen zu unserem neuen Buch “Die Flüchtlingsrevolution” führten uns in südafrikanische Frisörsalons und kenianische Lager, in neuseländische Küchen und bosnische Wohnzimmer. Im ersten Weltreporter Spezial (zu hören via SoundCloud) erzählen wir, wie dieses Buch entstand und lassen einige Interviewpartner zu Wort kommen.

65 Millionen Menschen leben derzeit nicht in ihrer Heimat sondern sind unterwegs: zu Fuß und per Boot, per Bus und in Fliegern, auf Transitrouten, in Lagern, in provisorischen Unterkünften. Sie halten sich an Orten auf, die vielleicht eines Tages eine neue Heimat werden, oder vielleicht auch nicht. Sie fliehen vor Naturkatastrophen oder Armut, vor Gewalt oder Verfolgung, vor Unrecht oder Krieg.

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Lidia Nunez und Anwältin Yanci Montes

Über einige Dutzend dieser Menschen schreiben wir in unserem Buch “Die Flüchtlingsrevolution”, und einige von ihnen lernen Sie im neuen, 20-minütigen Audio Weltreporter Special kennen.
Wer sind diese Menschen? Welche Lebensgeschichten verbergen sich hinter der schwer vorstellbaren Zahl 65 000 000?

Wir sprechen mit einer Frau, die aus Beirut nach Frankreich floh, mit einer  Kongolesin, die in Südafrika landete, doch auch dort nicht sicher ist, mit Fischern in Lesbos und Landmigranten in chinesischen Metropolen.

Coco Bishogo Ruvinga, die vom Kongo nach Südafrika geflüchtet war, wurde in ihrem Friseursalon Opfer fremdenfeindlicher Gewalt

Coco Bishogo Ruvinga, die vom Kongo nach Südafrika geflüchtet war, wurde in ihrem Friseursalon Opfer fremdenfeindlicher Gewalt

Wir analysieren in unserem Buch Fakten und versuchen Hintergründe zu erklären, beschäftigen uns mit historischen Aspekten und erörtern, wie Politiker in verschiedenen Regionen auf diese Völkerwanderung reagieren. Um die enormen Dimensionen begreifbar zu machen, erzählen wir jedoch vor allem von persönlichen Schicksalen – Ein Versuch, dieser Revolution, die unsere Welt bewegt, Gesichter und Stimmen zu geben.

Kerstin Zilm und Lidia Nunez vor dem Gerichtsgebäude

Kerstin Zilm und Lidia Nunez vor dem Gerichtsgebäude

Im WR Spezial erfahren Sie auch: Wie ist die Idee zu diesem Buch entstanden? Wie ist uns gelungen, mit 26 Kollegen aus fünf Kontinenten und doppelt so vielen Zeitzonen ein Konzept zu erarbeiten, das mehr ist als eine Sammlung von Geschichten:  Ein ausgewähltes Portfolio individueller Texte, die zusammen ein höchst komplexes Bild ergeben; denn Flucht hat heute enorm viele Facetten.

Erleben Sie, wie das kenianische Dadaab klingt, was wir im Goethe-Institut in Yogjakarta erfahren haben und was wir auf dem Balkan, in Malaysia und Magdeburg aufnehmen konnten.

Zusammengestellt haben das Audio Spezial Kerstin Zilm in LA, Leonie March in Durban, Randi Häusler in Stockholm und Sascha Zastiral. Sascha Zastiral, der viele Jahre Weltreporter in Bangkok war und seit kurzem in London arbeitet, hat auch die Musik für diese Weltreporter Audio Reportage komponiert und aufgenommen. Dieser Link führt zur SoundCloud, auf der Sie das Spezial anhören können.

Töne, Berichte und Interview für den 20-minütigen Report lieferten außerdem Bettina Rühl (Nairobi), Birgit Kaspar (Toulouse), Christina Schott (Jakarta), Alkyone Karamanolis (Athen), Marc Engelhardt (Genf), Danja Antonovic (Belgrad).

Wenn Sie das Audio-Spezial neugierig gemacht hat:

Unser neues Buch “Die Flüchtlingsrevolution”, ein 350-seitiges Gemeinschaftswerk von 26 Weltreportern ist Ende August im Pantheon Verlag erschienen und sowohl als ebook wie broschiert (16,99 €) erhältlich.

 

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Nexit in Sicht?

Er sieht sich bereits als nächster Ministerpräsident der Niederlande. Um die Grenzen hermetisch zu schliessen, den Bau von Moscheen samt Koran zu verbieten und mit einem Referendum dafür zu sorgen, dass dem Brexit möglichst schnell ein Nexit folgt: Geert Wilders, 52 Jahre alt, erklärter Feind von Islam und Europa.

“Jetzt sind wir an der Reihe!” frohlockte der blondierte Populist nach dem Brexit.  Schon seit Jahren warnt Wilders ebenso unermüdlich wie erfolgreich vor einem Asyltsunami, schimpft über die Milliarden, die an Brüssel verschwendet werden, und plädiert auf einen Nexit.

Im europäischen Parlament hat er genügend Bündnispartner für eine eigene Fraktion gefunden. Im Sommer 2014 präsentierte er sie zusammen mit Marine LePen vom Front National erstmals den anderen Abgeordneten. Er sprach von einem neuen D-Day, “einem Befreiungstag für Europa – von Europa”.

Auf nationaler Ebene musste Wilders bei den letzten Wahlen ein paar Niederlagen einstecken. Aber dank sei Flüchtlings- und Europakrise liegt er in den Umfragen nun so weit vorne wie nie zuvor in seiner Karriere: Seine “Partei für die Freiheit” PVV könnte bei den nächsten Parlamentswahlen im März 2017 stärkste Fraktion werden und die Zahl ihrer Sitze fast verdreifachen auf 36 der insgesamt 150 Mandate.

Dabei ist sie innerlich zerissen und keine richtige Partei, denn sie hat nur ein einziges Mitglied: Wilders. In Deutschland würde die PVV nicht zu Wahlen zugelassen, die niederländischen Gesetze sind weniger streng. Auf diese Weise will Wilders die Kontrolle und alles fest im Griff behalten. Auf staatliche Zuschüsse muss er verzichten; wie sich die PVV finanziert, ist nicht transparent.

Aber selbst wenn Wilders 2017 tatsächlich der neue Ministerpräsident der Niederlande werden sollte: Von einem Nexit ist er weit entfernt. Zwar tendieren einer jüngsten Umfrage zufolge 48 % der Niederländer zu einem EU- Austritt. Aber dazu bräuchte Wilders eine Mehrheit im Parlament – und so weit will es bis auf seine PVV keine andere niederländische Partei kommen lassen.

 

 

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Weltreporter-Forum 2016 – hier ist das Programm!

Das Programm des Weltreporter-Forums 2016 in Raiding/Burgenland steht:

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Wir freuen uns mit unseren internationalen Gästen auf einen spannenden Sommer-Nachmittag auf dem Land. Und auf Sie!

 

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WELTREPORTER-FORUM
»Die Welt in Bewegung«
Samstag, 23. Juli in Raiding bei Wien

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Noch nie schien die Welt so instabil und aus den Fugen geraten wie jetzt – zumindest aus europäischer Sicht. Globalisierung, Terror, Kriege und blutige Konflikte. Migranten, Flüchtlinge und Finanzströme: Die Ratlosigkeit ist bei Wählern wie Politikern gleichermaßen groß.

Transparenz herzustellen und Zusammenhänge aufzuweisen gehört zu den Hauptaufgaben von Journalisten im Allgemeinen und Auslandskorrespondenten im Besonderen. Denn sie sind die Experten vor Ort, sie erleben die Wirklichkeit jenseits der Grenzen hautnah. Lösen lassen sich die Probleme der Welt an einem Nachmittag nicht. Aber gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen werfen, das können wir:

Beim WELTREPORTER-FORUM am 23. Juli berichten die Weltreporter und ihre Gäste von dem, was in ihren Welten gerade in Bewegung ist.

WELTREPORTER-FORUM
»Welt in Bewegung«

Keynotes, Kurzvorträge im Pecha-Kucha-Format + eine Podiumsdiskussion

mit Alexandra Föderl-Schmid (Chefredakteurin Der Standard), Karim El Gawhary (Weltreporter + ORF-Korrespondent), Hasnain Kazim (Spiegel), Florian Klenk (Chefredakteur Falter), Wieland Schneider (stellv. Auslandschef Die Presse), Cornelia Vospernik (Moderatorin ORF), Autor & Bruno-Kreisky-Preisträger Najem Wali & Weltreportern von allen Kontinenten

Samstag, 23. Juli 2016
14:00 – 18.30 Uhr
Franz Liszt-Konzerthaus
A-7321 Raiding

Eintritt frei

ANFAHRT:

Für Interessenten steht ein Bus-Service von Wien nach Raiding zur Verfügung:

Abfahrt Wien am Karlsplatz am 23. Juli ist um 12:00  hinter dem Musikverein, Bösendorferstr. 12
Abfahrt Raiding zurück nach Wien um 20:00.
Kosten: 12 Euro

Anmeldung unter raiding@weltreporter.net

 

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Weltreporter unter der Lupe

Tim Kukral, derzeit Volontär beim NDR und vorher Student in Hamburg, hat eine Arbeit über freie Auslandskorrespondenten geschrieben. Grundlage des Werks, das jetzt beim Herbert von Halem Verlag erschienen ist waren Interviews mit 14 Weltreportern.

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Aus dem Blurb: ‘Durch eine qualitative Befragung von Mitgliedern des renommierten Journalistennetzwerks Weltreporter liefert dieser Band erstmals umfangreiche Erkenntnisse über die Arbeit der freien Auslandskorrespondenten.’

Kukrals Buch ‘Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten’ ist Band 8 der Reihe “Journalismus International” und auch online bestellbar.

Zu Kukrals Fragen gehörten: Im Vergleich zu ihren festangestellten Kollegen haben die „Freien“ eher den Blick und die Zeit für Geschichten, die abseits liegen von den starren Themenplänen der Redaktionen in der Heimat. Aber (wie) kann man davon leben? Wie sieht der Alltag der freien Korrespondenten aus? Und wie sind sie überhaupt zu diesem Beruf gekommen?

 

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Kerstin Schweighöfer ist neue Vorsitzende von Weltreporter.net

Hamburg/Den Haag, 1.9.2015 – Weltreporter.net, das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespondenten, hat einen neuen Vorstand:

WR_KerstinSchweighöfer©AndreaVollmer

Kerstin Schweighöfer, die seit 1990 für Hörfunk- und Printmedien wie Deutschlandfunk, art und Focus aus den Niederlanden berichtet, wurde zur neuen 1.Vorsitzenden gewählt. Schweighöfer war von 2007 bis 2013 Vorsitzende der Foreign Press Association FPA in den Niederlanden und ist seit 2007 Aufsichtsratsmitglied des internationalen Pressezentrums Nieuwspoort in Den Haag. Zudem hat sie mehrere Bücher verfasst. Ihr neuestes, „100 Jahre Leben”, erscheint im Herbst.

„Globale Themen  wie Flüchtlingsströme, internationaler Terrorismus oder Datensicherheit werden  immer wichtiger“, so Schweighöfer. „Weltreporter.net wird seine Stärke als weltweites Korrespondentennetzwerk weiter ausbauen, um diese Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und länderübergreifende Zusammenhänge herzustellen. In einer Zeit, in der sich viele Medien keine festen Korrespondenten mehr leisten, ist unser Knowhow mehr denn je gefragt.“

Neuer 2. Vorsitzender ist Clemens Bomsdorf. Mit Basis Kopenhagen berichtet er aus und über Nordeuropa, seinen Schwerpunkt bilden Wirtschafts- und Kulturthemen. Von 2012 bis 2014 war er Dänemark-Korrespondent des Wall Street Journal.

Zum neu gewählten globalen Vorstandsteam gehören außerdem Susanne Knaul (Jerusalem) als Schatzmeisterin, Kilian Kirchgeßner (Prag) und Leonie March (Durban) als Beisitzer. Der Vorstand ist auf zwei Jahre gewählt.

Schweighöfer dankt dem scheidenden Vorstand unter Marc Engelhardt (Genf) und will dafür sorgen, den Bekanntheitsgrad von Weltreporter.net weiter zu erhöhen: „Wir sind die Profis vor Ort. Wir können dazu beitragen, dass Leser und Zuhörer über Geschehen im Ausland frühzeitig und tief gehend informiert werden. Denn wir kennen Hintergründe, Einwicklungen und die Menschen vor Ort.“

Weltreporter.net gehören derzeit 45 Mitglieder an, die aus 160 Ländern für Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichten, darunter die ARD, ORF, Stern, Zeit, NZZ, taz, Geo oder brandeins.

 

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WR Bomsdorf bei netzwerk recherche Tagung

Skandinavien-Korrespondent Clemens Bomsdorf vertritt auf der netzwerk recherche Jahreskonferenz in Hamburg (3./4. Juli) am Samstag die Weltreporter. Mit Daniel Jahn (Chefredakteur AFP) und Sonja Volkmann-Schluck (Redakteurin n-ost) diskutiert Weltreporter Bomsdorf am 4.7. ab 10.30 Uhr über Auslandsjournalismus:

wr_user_bomsdorf_clemens“Auslandsreporter unter Druck – Wie berichten über Krisen und Kriege wenn an der Ausstattung gespart wird?” Moderiert wird die Veranstaltung beim NDR Fernsehen in Hamburg von der freien Journalistin Gemma Pörzgen.

Die These: Gerade im Ausland machen viele Journalisten die Erfahrung, dass ihre Medien sich zwar gerne mit guten Geschichten aus aller Welt schmücken, aber immer seltener für entstehende Kosten aufkommen. Honorare sinken und Reisekosten werden selten übernommen. Besonders gravierend ist das, wenn in Krisengebieten an Versicherungsschutz, Sicherheitswesten und moderner Ausrüstung gespart wird. In den Redaktionen fehlt es häufig an Ansprechpartnern unter den Redakteuren, die aus eigener Erfahrung wissen, wie es ist, im Ausland zu arbeiten. Haben fundierte Berichterstattung, eigene Recherche und Qualität dennoch eine Zukunft?

 

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Adventston 3. 12. – Klinsmann-Fans

Kerstin Zilm, Los AngelesIMG_3866

Kerstin Zilm hat für den WELTREPORTER-Adventskalender diese begeisterten Klinsmann-Fans in Los Angeles bei einem Freundschaftsspiel des US-Teams gegen Korea aufgenommen:

“Ich bin großer Klinsi-Fan und hab mich sehr gefreut, wie die Fans am Rand des Trainingscamps den deutschen Trainer gefeiert haben. Ich habe einige Male über das US-Team berichtet und bin dabei selbst zum Fan der US-Mannschaft geworden. Zu den Spielen reisen inzwischen tausende von Fans an. Sie nennen sich die “American Outlaws” weil Fußball in den USA ja noch immer ein wenig eine Außenseiterrolle spielt.

IMG_3850IMG_3836Als Deutschland gegen die USA gespielt hat, hab ich gemerkt, dass die Liebe zum Team meiner Wahlheimat doch lange nicht an meine Begeisterumng für die Deutschen herankommt. Ich hab das Spiel in einer Kneipe mit deutschen und US Fans gesehen und hab nur den Deutschen die Daumen gedrückt. Das Finale hab ich in einer überfüllten Kneipe geschaut und hinterher mit Freunden die Meisterschaft riesig gefeiert.”

Meine Töne von den Fans sind unter anderem in ein Feature für die Sendung ‘Nachspiel’ vom Deutschlandradio eingeflossen.

 

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Argentinien nach dem Finale – sie feiern trotzdem!

Ohne Worte: Gestern Abend in Buenos Aires, Blick auf den Obelisk. Aus ist es mit dem WM-Traum.

Hier der Link zu einem kurzen Video:

Argentinien nach dem Finale

Argentinien nach der WM

 

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Aus Jerusalem zur NR-Tagung: Susanne Knaul über Frauen im Ausland

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“Auslandsreporter – Wo sind die Frauen?”

Kann man Mutter sein und in einem Krisengebiet arbeiten? Was können Frauen und können sie viel mehr als man ihnen zutraut? Darüber spricht Weltreporterin Susanne Knaul (Jerusalem) heute  mit NDR Hörfunkdirektor Joachim Knuth, Reporterin Antonia Rados und Spiegel-Korrespondent Christoph Reuter. Moderation: Annette Bruhns, Pro Quote.

 

Heute, Freitag, 4. Juli, 15.30 Uhr, Netzwerk Recherche-Tagung Hamburg, NDR Lokstedt, Hugh-Greene-Weg.

Raum K 3  – bitte aktuelle Raumhinweise beachten!

 

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Gestern Bagdad, heute Hamburg: Birgit Svensson bei Netzwerk Recherche

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Birgit Svensson lebt und arbeitet seit Jahren in Bagdad. Als freie Journalistin an einem der aktuell gefährlichsten Orte schreibt  und berichtet sie u.a. für DIE ZEIT, die WELT, den Deutschlandfunk, den Schweizer Rundfunk und die Deutsche Welle. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen, die vor Ort das aktuelle Chaos , die dramatischen Veränderungen erleben. Noch im letzten Jahr musste sie um ihren Verbleib in Bagdad kämpfen, für viele Medien schien der Irak uninteressant. Jetzt sind sie alle  wieder interessiert, wollen Berichte und Reportagen.

 

Wie Birgit Svensson das alles erlebt. wie sie  mit dem Problem Sicherheit umgeht, wie dieser Bürgerkrieg auch sie verändert – darüber redet sie auf dieser Veranstaltung. Und stellt sich all den Fragen derer, die Bagdad und den Irak nur vom Fernseher oder den Zeitungen kennen.

Mit Christoph Reuter, Spiegel.

Heute, Freitag, 4. Juli, 14.15 Uhr Netzwerk Recherche-Tagung, NDR Gelände Lokstedt, Hugh-Greene-Weg.

 

BIRGIT SVENSSON noch einmal HEUTE um 15.30 Uhr: Lasst uns über Geld reden. Neue Modelle für Freie im Ausland. Moderation: Gemma Pörzgen, Freischreiber.

BITTE AKTUELLE RAUM-HINWEISE BEACHTEN!

 

 

 

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