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Rechts-Links-Schwäche

 

Vor der israelischen Mittelmeerküste planscht in diesen Tagen ein Grauwal umher. Die israelische Öffentlichkeit ist berückt, die hiesigen Wissenschaftler fassungslos.

Aviad Scheinin, der Leiter des israelischen Meeressäugetierforschungszentrums, spricht von einem „unglaublichen Ereignis“ und „einer der bedeutendsten Beobachtungen von Meeressäugetieren überhaupt“. Im Nord-Atlantik sei die Population von Grauwalen schon seit dem 18. Jahrhundert ausgestorben. Im Mittelmeer seien noch nie Wale gesichtet worden.

Der Grauwal ist 12 Meter lang und 20 Tonnen schwer. Der Meeresriese scheint sich auf der Suche nach Futter vom kühlen Pazifik in das badewannenwarme Mittelmeer verirrt zu haben. Angeblich soll er sich im Oktober so langsam vom nordöstlichen Pazifik aus auf den Weg zum Golf von Kalifornien gemacht haben. Eigentlich hätte er dort links abbiegen sollen, erklärt das israelische Forschungszentrum. Stattdessen steuerte er auf die Straße von Gibraltar zu und bog dann ins Mittelmeer ab. Ein klarer Fall von Rechts-Links-Schwäche.

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