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Die Krise schlägt den Spaniern auf den Magen. Die alte Hausfrauenkost ist plötzlich wieder in. Schluss mit feiner exotischer Küche, die in Spanien schon auf der anderen Seite der Pyrenäen beginnt. “El garbanzo”, die Kichererbse, und die Kroketten sind zurück. Die Presse würdigt diesen Wandel: Ein der großen Tageszeitungen, El Mundo, widmete der schwerverdaulichen Hülsenfrucht aus der die Spanier ihren berühmten Eintopf, “el cocido”, und andere deftige Gerichte fabrizieren, ein ganzes Sonntagsmagazin. Auch andere Hülsenfrüchte, wie Linsen und Bohnen finden wieder immer öfter den Weg auf den Tisch. Und die kostenlos verteilte 20minutos veröffentlichte eine Ode auf die Kroketten.
Auch die Krankenhäuser haben plötzlich weniger zu tun. Wie bereits in den USA beobachtet, gehen jetzt auch in Spanien die Verkehrsunfälle zurück. Die Krise erreicht das, was weder durch ständig härtere Strafen und noch durch ein Punktesystem beim Führerschein gelang. Die Spanier fahren weniger und vor allem langsamer. Denn der Sprit ist teuer. Der Benzin- und Dieselkonsum geht deutlich zurück und es werden kaum noch Neuwagen verkauft.
Auch das Zwischenmenschliche scheint sich dank der Krise zu verändern. Immer weniger Paare lassen sich scheiden. Und das obwohl erst 2007 ein neues, schnelleres Scheidungsverfahren eingeführt wurde. Doch in Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit auf Rekordquoten steigt, ist eine Wohnung schon fast unbezahlbar, ganz zu schweigen von zweien. Als wäre dies nicht schon Strafe genug, muss das zerrüttete Paar jetzt auch noch enger zusammenrücken. Mehr als ein Fünftel der Kids, die sich mühsam von Mama und Papa emanzipiert hatten, kehren nach Hause zurück.
Nur ein Produkt erfreut sich eines ständig steigenden Absatzes: Der Lippenstift. Damit soll wohl die die Frustration übermalt werden. Und so manche möchte mit einem schönen Rot auch ihren Arbeitsplatzes sichern. Denn eine Statistik zeigt, dass attraktive Frauen leichter Arbeit finden bzw. später gekündigt werden, als ihre weniger hübschen Geschlechtsgenossinnen.