Wir berichten aus mehr als 160 Ländern –
aktuell, kontinuierlich und mit fundiertem Hintergrundwissen.
Mit Gewitterblitzen, Magmaklumpen und Rauchfontänen kommt der isländische Vulkan Eyjafjallajökull zu seinem pyroklastischen Höhepunkt. Am Tage malerisch eingerahmt von den kreisenden Hubschraubern der Networks, in der Nacht von Polarlichtern aus dem Sonnenwind. Die Asche, so berichten die leidgeprüften Insulaner, macht zunehmend Mensch und Tier zu schaffen: Der feinkörnige toxische Staub liegt auf Wiesen und Äckern, dringt durch Ritzen und Spalten in die Häuser ein, bedeckt die Möbel, reizt Augen und Atemwege. Nachdem sich überraschend der Wind drehte, wurde am Freitag der Flughafen Kevlavik geschlossen – ohne übertriebene Vorwarnung ausreisewilliger Besucher.
Meine Kollegen von Print, Funk und Fernsehen sind dennoch mit viel Glück von der Insel gekommen. Sie erzählen haarsträubende Geschichten von amerikanischen Kollegen, die sich wagemutig auf den feurigen Gletscher absetzen lassen, wo sie sich heldenhaft neben dem Höllenschlund in Szene setzen. Derweil geht die Sprachverwirrung weiter. Die meisten angelsächsischen Kollegen, so lässt CNN verlauten, haben das Bemühen aufgegeben, den isländischen Namen des Vulkans korrekt auszusprechen. Zugegeben, ein schlimmer Zungenbrecher. Nun ist meist nur noch vom „Vulkan“ die Rede. Denkbar wäre auch die sybillinische Abkürzung: TVNCP (siehe oben).