Artikel | Leonie March

Der Wert der Wälder

2022-06-02

Der Umweltaktivist Allan Schwarz verbindet in Mosambik Wiederaufforstung mit Waldfeldbau. Davon profitieren die Umwelt sowie die Kleinbauern vor Ort.

Über dem Waldpfad, der hinter der Schreinerei beginnt, hängen Äste voller Mangos, Cashewnüsse und Jackfrüchte. Ein paar Schritte weiter wachsen Kokospalmen, Papayas und Bananen. Im tropisch-feuchten Klima von Mosambik wüchsen diese Bäume und Gewächse fast von selbst, erzählt Allan Schwarz, während wir den schmalen Weg entlanggehen. “In der Mangosaison naschen wir alle im Vorbeigehen. Die meisten werfen den Kern zurück in den Wald – und dort wächst ein neuer Baum.”

Doch was so banal wie einleuchtend klingt, ist alles andere als selbstverständlich: Der Wald ist das Lebenswerk von Allan Schwarz, einem Schreiner und Architekten aus Südafrika, der seit 1994 im nordöstlichen Nachbarland Mosambik lebt. Das hatte nichts mit dem zeitgleichen Ende der Apartheid zu tun, Schwarz verließ Südafrika bereits 1986, um in den USA als Architekt und Dozent zu arbeiten. Aber er wollte wieder mehr mit den eigenen Händen arbeiten, etwas aufbauen, etwas “Richtiges” tun, wie er es nennt.

“Das ist der erste Baum, den ich hier gepflanzt habe”, sagt Schwarz und legt seine Hand an den Stamm eines ausladenden Laubbaums, einen “Messanda”. Diese Baumart war charakteristisch für die ursprüngliche Waldsavanne in der von Regen- und Dürrezeiten geprägten Region. “Vor einhundert Jahren gab es hier noch überall Wald”, sagt Schwarz mit einer ausladenden Geste. Doch als er in den 1990er-Jahren die rund 200 Hektar Land erwarb, seien nur noch verlassene, unbewirtschaftete Felder übrig gewesen. “Die Bäume waren abgeholzt worden, die Böden ausgelaugt, ausgetrocknet und nicht mehr produktiv. Seitdem versuchen wir, Stück für Stück den ursprünglichen Zustand der Landschaft wiederherzustellen.”

Auch wenn am “Mezimbite Forest Centre” Früchte geerntet werden, hat der neue Mischwald aus einheimischen Laub- und Obstbäumen nichts mit einer Plantage gemein. Der Boden ist mit einer dicken Blätterschicht bedeckt, Bäume, Büsche und Kletterpflanzen wachsen in verschiedenen Etagen. Eine kühle Brise weht durch die Blätter. “Wir haben hier im Durchschnitt niedrigere Temperaturen und mehr Niederschläge als unsere Nachbarn, die ihre Wälder abgeholzt haben”, erzählt Schwarz.

Das Mikroklima im Naturschutzprojekt Mezimbite veranschaulicht im Kleinen, welche Rolle Wälder beim globalen Klimawandel spielen: Sie senken nicht nur den CO 2-Wert in der Atmosphäre oder speichern Kohlenstoff im Boden, sondern spenden auch Schatten und tragen zu niedrigeren Temperaturen bei. Außerdem speichern sie Wasser und beugen Erosion vor, sie gleichen Luftdruckunterschiede aus und dienen als Windschutz. Schwarz ist bei diesem Thema ganz in seinem Element, dabei kommt der Universitätsdozent in ihm etwas durch: Am “Massachusetts Institute of Technology” (MIT) in Boston lehrte er Architektur, an Hochschulen wie der “University of Oxford” ist er ein gern gesehener Gastdozent – und auch als Berater für nachhaltige Waldwirtschaft ist er ein gefragter Mann. Ein Großteil seiner hierdurch erzielten Einnahmen fließt in die Entwicklung seines Waldprojekts.

 

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Die ganze Reportage können Sie hier lesen: Der Wert der Wälder | EWS Schönau (ews-schoenau.de)

 

via www.ews-schoenau.de

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