Von den Mönchen lernen

Abtprimas Notker Wolf, Martin Zöller, Pattloch Verlag

Über ein 15 Jahre altes Computerhandbuch mit dem Namen „Atari für Einsteiger“ oder „Programmieren mit Ms-dos“ kann man sich heute köstlich amüsieren – doch lernen wird man nichts mehr. Ganz anders ist es mit einem viel älteren Buch, der „Regula Benedicti“, der so genannten „Benediktregel“ vom gleichnamigen Autor Benedikt von Nursia.

Der Mann der heute als „Patron Europas“ verehrt wird und der auch dem

jetzigen Papst seinen Namen gab, schrieb vor 1500 Jahren in den Bergen Mittelitaliens einmal auf, wie das Leben eines Einzelnen und einer Gruppe gelingen kann. Zwar richtete er sich damals an Mönche – doch ist überraschend, wie viele seiner Ratschläge auch auf unser heutiges Leben passen. Wenn man das Buch liest, wird man lernen, wie man den Arbeitstag strukturiert, wie man zur Ruhe kommt, wie man Mitarbeiter führt und wie man wieder zu sich findet. „Die Mönche sollen bei sich wohnen können“, schrieb Benedikt – 1500 Jahre später wollen das die Menschen immer noch.

Martin Zöller, Weltreporter in Rom und Italien- und Vatikanreporter unter anderem für „Die Welt“, hat das Buch gemeinsam mit dem heutigen Chef des Benediktinerordens geschrieben, Abtprimas Notker Wolf, bekannt durch Auftritte in Talkshows von „Maischberger“ bis „Anne Will“. Um das Buch schreiben zu können, hat Martin Zöller auch selbst einige Tage im Kloster verbracht. Gemeinsam „übersetzen“ die beiden Autoren die Benediktregel in die heutige Zeit.

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