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Attentat auf Presseclub in Peshawar

Heute wurde auf den Presseclub in der pakistanischen Stadt Peshawar ein Selbstmordanschlag verübt. Drei Menschen wurden getöten und 17 verletzt als ein Mann mit einem Sprengstoffgürtel sich vor dem Haupttor des Clubs in die Luft jagte.

Ich scheibe dies, weil es in Pakistan inzwischen so viele Attentate gibt, dass diese Meldung es bestimmt nicht in die deutschen Nachrichten schafft. Und weil ich den Club oft besucht habe. Ich gebe regelmäßig Kurse für Journalisten in Pakistan; seit 2008 betreibt meine Organisation Initiative Freie Presse e.V. zusammen mit der Mediothek Afghanistan e.V. und der Universität Peshawar dort auch ein Medienhaus für Kollegen aus den paschtunischen Stammesgebieten.

Die Arbeit dort wird wegen des Aufstands der Taliban für Medien immer schwieriger. Gezielte Tötungen von Journalisten (so genannte “target killings”) sind inzwischen an der Tagesordnung. In kaum einem Land der Welt kamen 2009 nach Zahlen von Reporter ohne Grenzen so viele Journalisten ums Leben wie in Pakistan.

All jene, die in Deutschland gern das dumme Argument ins Feld führen, dass diese Art von Terrorismus zur Kultur der Region gehört, möchte ich daran erinnern, dass die Freiheit immer und überall gegen Gewalt und Despotismus erkämpft werden muss. Wer der Meinung ist, dass er mit den Kämpfen der anderen nichts zu tun hat, soll von den Menschenrechten in Zukunft schweigen.

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