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Fashionblog: Geschafft! Ich war bei Viktor&Rolf!

Auf den Pariser Modeschauen werden die Menschen in drei Kategorien eingeteilt: Die mit Einladungskarte inklusive Sitzplatznummer, die mit Standing-Karte und die ohne Karte. Als Freelance-Journalist gehört man zu den beiden letzteren Gruppen. Denn selbst wenn man regelmäßig über Mode schreibt, ist das noch lange keine Garantie, zum erlauchten Kreis der Sitzenden zu gehören.

Was die Show der Designer Viktor&Rolf anbelangt, so liegt hier die Messlatte noch etwas höher. Sprich: Ich hatte – wie immer – gar keine Karte, nicht mal als stehender Gast. Warum? Die Karten für dieses Defilée sind so heiß begehrt wie die für Dior, Chanel oder für ein Robbie Williams Konzert.

Dementsprechend voll war es vor dem Eingang, wo der Security-Mann mit strenger Miene die Karten kontrollierte. Ohne Karten kommt man an ihm nur vorbei, wenn man ein Hollywoodstar, ein Rockstar-Freund eines Models oder – und das ist die Erfolgsformel – die beste Freundin der Pressefrau am Eingang ist. Das bin ich leider alles nicht. Aber ich kam trotzdem rein. Wie? Ich drückte mich einfach eine halbe Stunde vor der Tür, bis plötzlich der Kontrolleur nickte. Glück oder Ausdauer? Egal, ich war drinnen. Zum ersten Mal bei Viktor&Rolf!

Die beiden Holländer sind Meister der Selbstinszenierung, ihre Shows sind mehr Theaterstücke oder Kunstevents als Defilées. Auch das war auch diesmal so: Über den Laufsteg riesige Kronleuchter, hinten ein Orchester und vorne weg ein tanzendes Paar auf dem Laufsteg.

Die männlichen Models sahen aus wie Doppelgänger der beiden Designer (Kennzeichen: schwarze Hornbrille), die Mannequins wie geklont mit ihrer immer gleichen Dutt-Frisur. Die Mode: Petticoat-Röckeund enganliegende Hosen wie Oberteile in Schwarz und Nude-Optik.

Doch das Beste kam zum Schluss: Ein Dutzend Männer im Smoking tanzten sich zur Musik „Somewhere over the rainbow“ aus einem Nebelmeer heraus zum Ausgang. Was für eine Show! Und ich war dabei!

 

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