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Opfer-Mahl

 

Idul Adha, das islamische Opferfest, gilt in den meisten muslimischen Ländern als höchster Feiertag: Es ist der Höhepunkt der Hadsch-Pilgerfahrt. Das Fest erinnert an die Geschichte Abrahams, der auf Gottes Geheiß bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern. Angesichts dieser Gehorsamkeit schickte Gott einen Widder, den Abraham anstelle seines Kindes opfern konnte. Eine Geschichte, die für Christen, Juden und Muslime gleichermaßen von Bedeutung ist. In Indonesien, immerhin dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt, kommt Idul Adha erst an zweiter Stelle nach Idul Fitri, dem Fest am Ende des Fastenmonats Ramadan. Nichtsdestotrotz wird natürlich ausgiebig gefeiert, gebetet und – geschlachtet.

 

Schon seit zwei Wochen haben sich die Vor- und Hinterhöfe der Moscheen in Schaf- und Ziegenställe verwandelt. Mitten in der Stadt wehten einem Misthaufenschwaden entgegen, denn in den letzten Tagen kamen auch immer mehr Kühe dazu (die von reicheren Gemeindemitgliedern gespendet wurden). An manchen Moscheen standen die Leute seit dem frühen Morgen Schlange und es kam in vielen Städten zu gewalttätigem Gerangel um Fleisch, das gratis verteilt wurde. Wer sich nicht rechtzeitig aufgemacht hat, wird nur noch die blutverschmierten Reste des Massenopfers vorfinden. Oder das ergatterte Fleisch als Eintopf auf dem Tisch – oder als Sate-Spießchen auf dem Grill. Ein harter Tag für Vierbeiner und Vegetarier. 

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