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Video-Portraits wider den Schmuse-Wahlkampf

Eine erfahrene Korrespondenten-Kollegin hatte mich gewarnt: „Wenn Du nach Deutschland zurück gehst, dann sag´ bloss nicht dauernd, `in den USA machen sie das aber so und so´.“ Das sei der sicherste Weg, um auf augenrollende Ablehnung  zu stossen. Ich habe ihren Rat sofort erfolgreich missachtet und preise seit meinem Umzug nach Berlin unermüdlich mein Lieblingsprojekt an. Die mehrfach ausgezeichnete Videoserie „OnBeing“, die die „Washington Post“ auf ihrer Webseite veröffentlicht, ist einfach zu gut, um ihre Idee nicht aufzugreifen. Mit großem Vertrauen in die Geschichten, die die Menschen zu erzählen haben, und ohne Angst, Fernsehkonventionen zu brechen, zaubert Jennifer Crandall dort jede Woche ein kleines Kunstwerk des modernen Multimedia-Journalismus.

Um so überraschter war ich, als ich bei der taz auf offene Ohren für meine Idee stieß, etwas Ähnliches in Deutschland umzusetzen. Heraus kam „Unerhört“, eine Serie von Videoportraits zum Bundestagswahlkampf. Die Idee dahinter ist, Leute aus der Zivilgesellschaft zu Themen zu Wort kommen zu lassen, die im aktuellen Schmuse-Zirkus zwischen Merkel und Steinmeier nicht oder nur oberflächlich vorkommen. Die taz veröffentlicht die knapp vierminütigen Stücke auf ihrem Youtube-Kanal nun im Tagesrhythmus bis zur Wahl, die Resonanz kann sich sehen lassen. Es ist wirklich nicht alles schlecht, was aus den USA kommt.

http://specials.washingtonpost.com/video/onbeing/

www.youtube.com/dietageszeitung

 

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