Christina Schott, Friedrich-Ebert-Stiftung
Bei den Diskussionen um Vor- und Nachteile von Biokraftstoffen ging es bislang vor allem um wirtschaftliche und Umweltaspekte. Weitestgehend unbeachtet bleiben die sozialen Auswirkungen in den Produktionsländern: Während Pflichtquoten für die Nutzung von Biokraftstoffen in immer mehr Staaten für einen explosionsartigen Anstieg der Nachfrage sorgen, kämpfen die Bewohner in den Anbauregionen mit Landkonflikten, Menschenrechtsverletzungen und unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Plantagen – ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die lokale Nahrungsmittelversorgung. Besonders betroffen von dieser Entwicklung ist Südostasien – wegen der klimatischen Bedingungen und billiger Arbeitskräfte eine der beliebtesten Erzeugerregionen – vor allem nachdem China, Korea und weitere asiatische Staaten neue Pflichtquoten für Biokraftstoffe eingeführt haben. Christina Schott hat in monatelanger Recherche Daten und Fakten zur Produktion und Nutzung von Biokraftstoffen sowie deren soziale Auswirkungen in der Asia-Pazifik-Region zusammengetragen und ausgewertet. Die Studie wurde nun von der Friedrich-Ebert Stiftung unter dem Titel „Socio-economic dynamics of biofuel development in Asia Pacific“ veröffentlicht.