Seit 2014 regiere al-Sisi, so der Journalist Jürgen Stryjak, das Land mit mindestens ebenso harter Hand wie sein Vorgänger Mubarak. Wie konnte es dazu kommen? Stryjak zeichnet die Ereignisse dieser Jahre nach, indem er viele Beteiligte zu Wort kommen lässt. Sie erzählen von ihren Erlebnissen und Hoffnungen – und davon, wie diese enttäuscht wurden. Der Autor schildert die Bedeutung des Militärs, das nicht nur die politische Elite des Landes stelle, sondern auch wesentliche Teile der wirtschaftlichen Wertschöpfung kontrolliere. Er zeigt, wie Tradition und Moderne in einer Gesellschaft aufeinanderprallen, deren Altersdurchschnitt bei unter 25 Jahren liegt. Die Rolle der Religion im gesellschaftlichen Wandel wird hierbei ebenso thematisiert wie die – oftmals prekäre – Situation der christlichen Minderheit in dem mehrheitlich muslimischen Land.
Nagib Machfus, ägyptischer Literaturnobelpreisträger, über Jürgen Stryjak:
»Was mir an diesem ungewöhnlichen Deutschen am besten gefallen hat, war, dass er sich – anders als viele seiner Kollegen und andere Ausländer – voll und ganz auf den Alltag in den Wohnvierteln der einfachen Leute einlassen konnte.«