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Vor einer Woche sah es so aus, als stünde ein Ausbruch des Gunung Agung, des größten Vulkans auf der indonesischen Insel Bali, unmittelbar bevor. Drei Tage lang fand sich der heilige Berg der balinesischen Hindus in den Weltmedien wieder, wo er kurzfristig zum größten Vulkan Indonesiens aufstieg (in Wirklichkeit gehört er nicht einmal zu den Top Ten im Land mit den meisten Vulkanen der Welt). Als die Behörden vergangenen Montag die höchste Alarmstufe ausriefen, mussten fast hunderttausend Bergbewohner aus eine Zehn-Kilometer-Zone rund um den Berg evakuiert werden. Natürlich wurde das in den meisten Berichten auch kurz erwähnt. Das Hauptaugenmerk lag allerdings auf den ausländischen Touristen, die auf der beliebten Ferieninsel „festsitzen“, weil der Flugverkehr aufgrund der Aschewolken aus dem Vulkan eingestellt worden war. Für viele ein recht komfortables Intermezzo, da sich die meisten großen Reiseveranstalter kulant zeigten und Hotelbuchungen in den sicheren Touristenzentren kostenlos verlängerten.
Weil sich der Vulkan nun offenbar doch noch etwas Zeit lässt mit seinem Ausbruch, konnten die Touristen nach zwei Tagen Reisesperre wieder abfliegen. Hätten sie übrigens auch vorher gekonnt – zugegebenermaßen mit einigem Mehraufwand – indem sie per Mietauto, Bus oder Bahn zum nächsten Fährhafen und von dort auf eine der Nachbarinseln übergesetzt hätten. Denn auch auf Java und Lombok gibt es internationale Flughäfen.
Die Bewohner des Gunung Agung dagegen sitzen weiterhin fest. Der Berg hat sich zwar etwas beruhigt, aber brummelt weiter. Kein gutes Zeichen: Die Vulkanologen warnen davor, dass sich im Inneren des Stratovulkans immer mehr Druck aufbaue, weil unter dem brodelnden Magma, das bereits im Krater zu sehen ist, Gase eingeschlossen seien. Obwohl immer noch höchste Alarmstufe besteht, fahren die Bauern mittlerweile wieder in die Evakuierungszone, um ihre Tiere zu füttern, um ihre Felder zu bestellen. Sie halten es nicht aus, einfach nur in überfüllten Turnhalten oder feuchten Zeltlagern herumzusitzen und abzuwarten. Ganz davon abgesehen, dass es dort nicht annähernd so bequem ist wie selbst in den einfachen Hotels der Touristenzentren im Süden Balis.
Die balinesischen Bergbauern sind diejenigen, die der Ausbruch des Gunung Agung wirklich betrifft. Doch der Berg ist ihnen heilig, auch wenn er ihnen Angst einjagt. Wo jetzt Asche und Geröll ihre Ernte zerstört, wird später besonders fruchtbare Erde entstehen. Deswegen werden sie bleiben und wieder von vorne anfangen. Und beten, dass die Götter ihnen dabei helfen. Und vielleicht auch ein wenig die Touristen.
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Ich bin ja jetzt schon eine ganze Weile in Kalifornien, angekommen 2003 als ARD-Radio-Korrespondentin und inzwischen als selbständige rasende Reporterin unterwegs mit allen Höhen und Tiefen, die das freischaffende Leben so mit sich bringt.
Zu den Höhen zählt eindeutig, dass es nun das erste Buch von mir gibt. Ein Jahr in Kalifornien!
Als der Herder-Verlag mich fragte, ob ich Lust auf das Projekt hatte, war ich sofort neugierig. Schon lange träumte ich davon, ein Buch zu schreiben. In der Grundschule habe ich das sogar schon mal gemacht. Selbst gebundene und illustrierte Abenteuer eines Mädchens, frei erfunden mit starken autobiographischen Zügen. Der Dackel meiner Freundin hat das Werk leider vernichtet bevor es zum Bestseller werden konnte.
Jetzt also ein neuer Versuch. “Ich finde das Jahr, in dem ich mich selbständig gemacht habe spannender als mein erstes Jahr in Kalifornien”, sagte ich beim Treffen mit dem Lektor. Der antwortete diplomatisch, das sei sicher auch sehr interessant, aber in der Serie gehe es mehr darum, wie das so ist, wenn man in einem neuen Land ankommt. “Die Bürokratie ist überwältigend, die Menschen sind fremd und das Wetter ganz anders.”
Ja, wie war das damals eigentlich? Ich versuchte mich zu erinnern und mir fiel einiges ein: wie meine Ikea-Möbel in Bubble-Wrap ewig auf einem Containerschiff durch den Panama-Kanal schipperten und ich deshalb auf der Luftmatratze schlief. Wie am roten Teppich die Prominenz einfach an mir vorbei ging, weil die internationale Radiojournaille in Hollywood nicht die Anerkennung bekommt, die sie verdient. Wie ich wegen zu großer Vorsicht durch die erste Führerscheinprüfung gefallen bin. Wie ich den ersten prall gefüllten Waffenschrank gesehen habe. Wie ich Wasserkanister in die Grenzwüste geschleppt habe. Wie ich staunend in der Gischt der Wasserfälle vom Yosemite-Nationalpark stand. Und natürlich wie wunderbar es nach 14 Jahren Berliner Winter war, dass so oft die Sonne scheint. Das ist übrigens immer noch wunderbar!
Jetzt ist es raus in der Welt, mein erstes Buch. Bei mir ist allerdings noch keins angekommen, obwohl der Verlag das Paket mit Belegexemplaren schon vor einer Weile abgeschickt hat. Auch das ist so eine kalifornische Erfahrung: transatlantische Post kostet zwar ein Vermögen, bewegt sich aber im Tempo der Postkutschen-Zeit.
Ob das ins nächste Buch passt? Eher nicht. Das wird eine erfundene Geschichte mit nur ein paar autobiographischen Zügen.
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Seit Monaten spricht Südkalifornien von El Nino. Das Wetterphänomen soll endlich Regen bringen, nach vier Jahren Dürre haben wir den bitter nötig.
Vor Kurzem gab es dann auch richtig tolle Wolken am Horizont und ich hatte vor einem Termin kurz Zeit für einen Spaziergang am Meer um mir das genauer anzuschauen.
GROSSARTIG!
Regen gab es leider trotzdem nicht. Aber am Ende von meinem Termin sah ich einen goldenen Schimmer über den Häusern. Eigentlich wollte ich nur noch schnell nach Hause und hab dann doch einen Abstecher Richtung Pazifik gemacht.
Hat der sich gelohnt! Auch wenn ich irgendwann tierisch gefroren habe, konnte ich einfach nicht wegschauen, geschweige denn umdrehen!
Das Schauspiel, das ich von der Natur geboten bekam, will ich doch niemandem vorenthalten.
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Die Glocken der Oude Kerk hat Kerstin Schweighöfer für eine Reportage (Dlf, Europa Heute) über das berühmte Amsterdamer Rotlichtviertel aufgenommen. Vor kurzem hat Kerstin wieder darüber berichtet, diesmal für den Standard: “Amsterdam räumt sein Rotlichtviertel auf”. – Die Oude Kerk steht mittendrin und ist gesäumt von roterleuchteten Fenstern, hinter denen leichtbekleidete Frauen ihre Reize feilbieten. Und ja, John Irving-Leser kennen die Oude Kerk aus „Until I find you“ und in „A widow for one year”. Und so hört sie sich an.
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Der afrikanische Busch. Aufgenommen in Zentralkenia, in einer von Masai geführten Lodge, der Il Ngwesi-Lodge. Bettina Rühl hat dort über Elfenbeinwilderei recherchiert: “Zur Lodge fuhr ich, die Wilderei in dieser Region stark abgenommen hat, seit die Masai ganz direkt vom Tourismus profitieren. Jetzt erst erscheinen ihnen die Tiere, auch die Elefanten, wirklich schützenswert. Ein wirklich schöner Fleck Erde, und die Geräusche aus dem Busch sind immer nah.”
Anhören: zum tönenden Adventskalender
Von der kenianischen Hauptstadt Nairobi aus schildert Bettina, was die großen politischen Prozesse und Umbrüche in Afrika für den Alltag der Menschen bedeuten. Mit mehreren Medienpreisen wurde Bettinas ARD Radio-Feature “Die Macht der Warlords von Mogadischu“ (2012) ausgezeichnet, darunter der Leipziger Medienpreis. Im Frühjahr 2013 erhielt sie für ihre einstündige Hörfunk-Dokumentation “Der Anführer” in Berlin den “Reemtsma Liberty Award”.
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“Ich persönlich mag diesen diesen schnellen, lauten, ekstatischen Rhythmus von Bregovic sehr gerne”, schreibt Danja Antonovic, Weltreporterin in Belgrad: “und wenn man ihn hört, dann denkt man an Serbien.”
Tesla, Tito und Trompeten sind Markenzeichen der boomenden Stadt Belgrad an der Save und Donau. Mädchen mit den kürzesten Röcken und den längsten Beinen der Welt spazieren durch die unzähligen Jazzclubs, Bars und Cafées, durch alternative Kunstdistricts in zerfallenen Gründerzeithäusern. Serbian Sushi als nouvelle couisine vom Balkan im Belgrader Hafen – “und das alles billig” schreibt `Lonely Planet` und macht Belgrad zu einer der zehn “must see destinations” für 2015. Die Touristenzahlen steigen, im letzen Jahr um 15 Prozent.
Und während Belgrad eine “Enjoy-Stadt” geworden ist, stehen dem gegenüber fast 30 Prozent Arbeitslose in Serbien und eine patriarchalische Gesellschaft, in der Frauen, Roma und Schwule nichts zu lachen haben.
Danja Antonovic lebt seit 2006 als Auslandskorrespondentin in Belgrad und bereist von dort aus die ex-jugoslawischen Länder, von Slowenien bis Mazedonien. Dabei wirft sie einen humor- und liebevollen Blick auf die Skurrilitäten der Region – ob Paprika-Erntefeste oder weihnachtlicher Konsumrausch, ob Emir Kustoricas “Küstendorf” in den serbischen Bergen oder das Merchandizing zum neuen Tito-Kult.
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Hier schnurrt keine Hauskatze, sondern die Gepardin Thandi. Gemütlich auf der Seite liegend ließ sie sich von Leonie March streicheln. Leonie: “Ich hatte dabei eher ein flaues Gefühl im Magen. Die zahme Raubkatze ist die Attraktion des „Tenikwa Wildlife Awareness Centre“ an Südafrikas Garden Route. Durch die Tuchfühlung mit den Geparden sollen Touristen für den Schutz der bedrohten Raubtiere sensibilisiert werden.” Über das Centre hat Leonie u. a. in einer Reportage für Deutschlandradio Kultur berichtet.
Leonie lebt und arbeitet seit 2009 in Durban, Südafrika. Reportagen, Features und Analysen aus den Ländern des Südlichen Afrika sind ihre Spezialität. Dabei stellt sie bewusst die Klischees und Vorurteile gegenüber dem „schwarzen Kontinent“ auf die Probe. Als Radio-Korrespondentin berichtet sie aus Kultur, Politik und Gesellschaft, unter anderem für Deutschlandradio Kultur, Deutschlandfunk, SRF und Monocle24. Den Gepard können Sie hier hören.