Wien und weiter östlich
Alexander Musik
Wien, Österreich
Nach sieben Jahren in der deutschen Redaktion von Radio France Internationale in Paris (Deutsch-französischer Journalistenpreis 2002) führte mich ein Sabbatjahr 2007 nach Wien - und ich blieb als Freier. Österreich, das waren für mich weniger Kaffeehäuser, Ballsaison und süßlicher Barock, sondern das war eher eine gewisse mitteleuropäische Melancholie, die vielleicht an der Nähe zur Slowakei, Ungarn und Tschechien lag. Und Rumänien war ja auch nicht aus der Welt. Eine Atmosphäre, die es zu erkunden, zu beschreiben galt und gilt.
Geboren 1965 in Düsseldorf, landete ich nach dem Studium in Paris und Berlin zum Volontariat bei der taz in Bremen und Berlin. danach konnte ich für Radio Bremen und andere ARD-Anstalten meine ersten Auslandsreportagen in den damaligen Transformationsländern machen.
Noch heute empfinde ich die geografische Lage Wiens ideal, um ein Gespür für West und Ost zu bekommen, für das Gemeinsame und das Trennende. Ob bei einem Filmfestival in Graz, der jüdischen Community in Wien, beim endlosen Streit um die Kärntner Identität oder beim neuen Grenzzaun zwischen der Südsteiermark und Slowenien. Beim Besuch in Tirol im rumänischen Banat, wo es, wie sich zeigte, sogar Zuwanderer aus Österreich gibt. Und auch in Ungarn gibt es immer wieder wichtige Themen, die außerhalb Ungarns nicht vorkommen: z.B. der Umbau des historischen Budapester Stadtwäldchens zu einem Museumsdorf Orban'scher Prägung.
Meine Themen: Hintergrund, gesellschaftliche Umbrüche, Umwelt, Porträts, Kultur, Rezensionen, Moderation. Ich berichte für ARD-Anstalten, den Deutschlandfunk, Ö1 (ORF) und, seltener, für die "Zeit" und "Die Presse".