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# 7 Plan B

Hatten die Briten eigentlich einen Plan für den Brexit? Einen Plan B sozusagen? Das war die Ausgangsidee für die siebte Folge des Weltreporter-Podcasts „Plan B“. Schließlich werden rund um den Globus Strategien entworfen, um sich gegen unwägbare Situationen zu wappnen. In vielen Ländern kommt man der politischen oder wirtschaftlichen Lage wegen ohne „Plan B“ gar nicht durch den Alltag. In welchen? Reinhören!

Einen „Plan B“ entwickelt man, um sich Optionen offenhalten. Wer diesen Gedanken aufs Staatsrecht überträgt und verwaltungstechnisch übersetzt, landet schnell bei der doppelten Staatsbürgerschaft. Viele im europäischen Ausland lebende Briten hoffen mit einem Doppelpass den Unbillen des Brexits ein Schnäppchen schlagen zu können. In Frankreich etwa haben sich die Petitionen nach einem französischen Pass von 2015 auf 2017 mehr als vervierfacht, hat Birgit Kaspar herausgefunden. Anderswo soll der Doppelpass gegen den Zugriff des Staates schützen, in Südkorea vor dem unbeliebten Militärdienst etwa und in Australien vor rigiden Presse- und Ausländergesetzen.

Dass die mit einem Doppelpass verbundenen Hoffnungen manchmal ein zweischneidiges Schwert sind, illustriert Jürgen Stryjak am Beispiel Ägypten.

Katastrophen wie die Waldbrände in Kalifornien erfordern einen Plan B

Je instabiler Politik und Wirtschaft, desto notwendiger ein Plan B. Nach dieser Faustregel ließe sich vielleicht ein internationaler Index erstellen, mit dem sich die Flexibilität der Menschen im Umgang mit dem Unvorhergesehenen messen ließe. Gute Chancen auf Plätze ganz oben im Ranking haben afrikanische Staaten. Die Korrespondentinnen Bettina Rühl und Leonie March schildern ihre persönlichen Erfahrungen in Niger und Südafrika – und die positiven Nebenwirkungen die Improvisationskunst auf Leben und Arbeit hat.

Bestseller-Autorin Cornelia Funke

Manchmal kommt die Notwendigkeit eines Plan B auch ganz plötzlich: durch Katastrophen, Schicksalsschläge oder glückliche Zufälle. Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien, von denen Podcast-Moderatorin Kerstin Zilm im letzten Jahr berichtet hat, haben Tausende Existenzen zerstört – auch das Haus der deutschen Bestseller-Autorin Cornelia Funke. Wie das Feuer ihre Lebensplanung verändert hat, hat sie Kerstin Zilm verraten.

Yalitza Aparicio – von der Lehrerin in indigenen Dörfern zur Starschauspielerin

Bei Yalitza Aparicio war es der Zufall, der sie dazu zwang, sich zu entscheiden. Weiter als schlecht bezahlte Grundschullehrerin arbeiten – oder ihr Glück beim Film versuchen? Die indigene Mexikanerin entschied sich für letzteres – und feierte mit Alfonso Cuaróns preisgekröntem Drama Roma einen Welterfolg. Inzwischen ziert sie Cover von Zeitschriften wie Hollywood Reporter, Vanity Fair oder Vogue. Mexiko-Korrespondent Wolf-Dieter Vogel war in Yalitza Aparicios Heimatdorf. Eine Rückkehr dorthin hält sich der Filmstar übrigens offen. Denn erstens kommt es anders. Und zweitens als man denkt.

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