Bettina Rühl
Nairobi, Kenia
Bettina Rühl ist seit 1988 freiberufliche Journalistin und arbeitet schwerpunktmäßig zu Afrika. Im April 2011 zog sie in die kenianische Hauptstadt Nairobi und lebt nun auch auf dem Kontinent, über den sie bis dahin im Rahmen mehrwöchiger Recherchereisen berichtete.
Von Nairobi aus schreibt sie zum Beispiel über die Warlords von Mogadischu, die sich Hoffnungen auf die nächste Präsidentschaft machen. Über die schwierige Geburt des neuen Staates Südsudan, über Künstler in Kenia oder über die Drogenbarone von Mali, die in der Region bereits die wichtigsten Arbeitgeber sind.
In ihren Berichten schildert sie immer wieder, was die großen politischen Prozesse und Umbrüche in Afrika für den Alltag der Menschen bedeuten. Wie organisieren Eltern die Bildung ihrer Kinder, wenn ein Staat zerfällt und nichts für die Bevölkerung tut? Was bedeutet die Förderung von Elektroautos in Europa für die illegalen Koltan-Schürfer im Kongo? Wie reagieren Christen und Muslime in Kenia, wenn der Terror im Namen des Islam auch ihre Heimatstädte erreicht? Da sie Kunstgeschichte studiert hat, berichtet Bettina Rühl regelmäßig auch über kulturelle Themen.
Ihre Feature, Reportagen und Berichte wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie erscheinen in verschiedenen Sendungen des ARD-Hörfunks, in Magazinen und Zeitungen. Außerdem vertritt sie regelmäßig die ARD-Hörfunkkorrespondentin für Ostafrika und arbeitet bisweilen auch für das Fernsehen.
Für ihre Berichterstattung aus und über Afrika wurde sie 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
2018 wurde sie für ihre Afrika-Berichterstattung im Hörfunk mit dem Robert-Geisendörfer Sonderpreis ausgezeichnet.
2015 wurde sie mit dem „Prix Europa“ für das beste europäische investigative Radiofeature des Jahres („Best European Radio Investigation of the Year“) geehrt.
2013 erhielt sie für ihre einstündige Hörfunk-Dokumentation "Der Anführer" in Berlin den "Reemtsma Liberty Award". In dem ARD-radiofeature geht es um den ruandischen Milizführer Ignace Murwanashyaka, der von Stuttgart aus Verbrechen im Osten des Kongo befehligt.
2012 wurde ihr für ihr ARD Radio-Feature "Die Macht der Warlords von Mogadischu" der „Medienpreis Entwicklungspolitik 2011“ in der Kategorie Hörfunk verliehen.
Im Juli 2012 wurde sie mit dem „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ der Leipziger Medienstiftung geehrt. Die Auszeichnung würdigt Journalisten, Verleger und Institutionen, die sich mit hohem persönlichem Einsatz für die Freiheit und Zukunft der Medien engagieren.
2000 erhielt sie den Medienpreis der Kindernothilfe für ihr WDR5 -Hörfunk-Feature „Krieg der Kinder“ über Kindersoldaten in Sierra Leone.