Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Hamburg, 19. Januar 2022: Das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslands-korrespondentïnnen Weltreporter hat einen neuen Vorstand gewählt. Dabei bleibt der Vorsitz in Afrika: Nach Bettina Rühl übernimmt Leonie March, die seit 2009 aus dem südlichen Afrika berichtet. Großbritannien-Korrespondent Peter Stäuber ist ihr Stellvertreter, Christoph Drösser kümmert sich von San Francisco aus um die Finanzen und Julia Macher, mit Sitz in Barcelona, bleibt Beisitzerin.
„Trotz der Umbrüche und Schwierigkeiten, die die Corona-Pandemie für die Weltreporterïnnen bedeuten, hat sich unser Netzwerk in dieser globalen Krise als tragfähig und kreativ erwiesen“, sagt Leonie March. „Einerseits haben Grenzschließungen unseren Bewegungsradius eingeschränkt und Recherchen vor Ort erschwert. Anderseits war unsere fundierte, auf jahrelangen Erfahrungen vor Ort basierende Auslandsberichterstattung in Zeiten dieser globalen Krise wichtiger als zuvor – unter anderem als Gegengewicht zu Fake News.“
Dem scheidenden Vorstand ist es zu verdanken, dass Weltreporter ab Jahresbeginn als gemeinnütziger Verein anerkannt sind. Damit sind Aussichten auf Spenden verbunden, mit denen die unabhängige Auslandsberichterstattung gestärkt und grenzüberschreitende Projekte für eine internationale Perspektive auf Ereignisse, Entwicklungen und Debatten gefördert werden können.
Die Weltreporterïnnen ordnen die autokratischen und nationalistischen Tendenzen ein, die in etlichen Ländern der Welt unter dem Deckmantel von Corona-Lockdowns zugenommen haben. Sie berichten kritisch über die globale Ungleichheit, die sich derzeit besonders drastisch im Zugang zu Impfstoffen spiegelt und über die unterschiedlichen „Nebenwirkungen“ der Pandemie in ihren Berichtsgebieten. Sie informieren über Entwicklungen und Herausforderungen jenseits der Pandemie, die sich teils ebenfalls global auswirken, etwa in ihrem neuen Buch „Die Klimakämpfer“ und im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Weltreporter Live“.
Unter dem neuen Vorstand sollen Gemeinschaftsprojekte, zu denen auch das neue digitale Weltreporter-Magazin „Zuhause auf fünf Kontinenten“ zählt, weiter ausgebaut und neue Formate entwickelt werden. Angesichts von Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und dem Klimawandel ist eine global-vernetzte Berichterstattung unverzichtbar, die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Das Weltreporter-Netzwerk bietet dafür optimale Voraussetzungen und ein Potenzial, das es gemeinsam noch stärker als bisher ausschöpfen will.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Mit zunehmender Dringlichkeit bereiten sich Regionen, Länder und internationale Organisationen auf die Folgen der Klimakrise vor. Auf welche Szenarien stellen sich meeresnahe Metropolen ein? Wie wird sich die Welt verändern, wenn Millionen von Klimaflüchtlingen Schutz suchen? Warum sollte China langsam in die Gänge kommen, und welche Strategie verfolgt Kalifornien, um nicht bald in den regelmäßigen Feuerbrünsten zu verglühen?
Mit Fabian Kretschmer (China), Kerstin Zilm (USA), Julia Wäschenbach (Dänemark) und Sarah Mersch (Tunesien)
Moderation: Peter Stäuber (Großbritannien)
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Sie sind die Heldinnen und Helden unserer Zeit – und die Protagonisten unseres neuen Buches, das am 9. November erscheint. Einige wollen wir in der Sendung vorstellen: Pablo López Alavés, den sein Engagement in Mexiko ins Gefängnis gebracht hat. Den Kenianer Dominic Wanjihia, der im Viktoriasee Biogas erzeugen lassen will. Ihre Motivationen, ihre Herausforderungen und Erfolge stehen im Mittelpunkt dieser Sendung.
Mit Bettina Rühl (Kenia), Wolf-Dieter Vogel (Mexiko) und Julia Macher (Spanien)
Moderation: Marc Engelhardt (Schweiz)
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Jakarta (Indonesien) versinkt im Meer und Sibirien (Russland) stöhnt unter Hitzewellen. Im südlichen Afrika wird Maismehl zum Luxusartikel und in Rotterdam (Niederlande) haben auch die Häuser schwimmen gelernt. Die Klimakrise verändert den Alltag auf der ganzen Welt. Vor welche Herausforderungen stellt uns das? Wie gehen wir damit um?
Mit Christina Schott (Indonesien), Kerstin Schweighöfer (Niederlande), Leonie March (Südafrika) und Stefan Scholl (Russland)
Moderation: Julia Macher (Spanien)
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporterin Theresa Breuer hat das Aktionsbündnis „Kabul Luftbrücke“ mit initiiert. Vor und nach dem Einmarsch der Taliban in Kabul hat sie mit Freunden tagelang dafür gekämpft, dass besonders gefährdete Menschen das Land noch verlassen können. Das riskante Unternehmen gelang, „Kabul Luftbrücke“ konnte 189 Menschen an den umlagerten Flughafen bringen.
Weltreporterin Bettina Rühl hat sie für unser neues Weltreporter-Magazin auf riffreporter.de interviewt: “Wir lassen euch nicht im Stich”.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Nach vier Jahren als Asienkorrespondent der Deutschen Welle ist Bastian Hartig 2019 nach New York gekommen. Als freier Multimediajournalist berichtet er für TV, Hörfunk und online darüber, was die Menschen in dieser faszinierenden Stadt antreibt und darüber, was das ganze Land bewegt.
Bastian hat ein Diplom in Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien von der Universität Passau und einen Master in Chinese Studies von der School of Oriental and African Studies in London. Nach dem Volontariat bei der Deutschen Welle in Bonn, Brüssel und Berlin, berichtete er als internationaler Korrespondent der DW aus Europa, Asien, Afrika und dem Nahen Osten, bevor er als DW-Asienkorrespondent nach Bangkok zog.
Die USA hat Bastian schon als Kind kennengelernt, ging drei Jahre lang in Tempe, Arizona zur Schule. Jetzt erlebt er Amerika neu und aus einer völlig anderen Perspektive. Für das ZDF-Studio Washington hat er über die Präsidentschaftswahl 2020 und die Amtseinführung Joe Bidens berichtet. Für TV, Hörfunk und Social Media erzählt er Geschichten über Politik und Gesellschaft, Kunst und Kultur aus New York und dem Rest des Landes.
Weltreporter in New York
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Weltreporter-Newsletter im Juli und August 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
diesmal ist der Sommer das Fokus-Thema unseres Newsletters. Sommer – das weckt so viele unterschiedliche Vorstellungen. Auch bei uns Weltreporter*innen. Wir haben uns in unseren Regionen umgehört.
Nach den langen Coronavirus-Beschränkungen kann Paris wie gehabt wieder ohne Pariser*innen so richtig Sommerpause machen und den Reisenden die Stadt überlassen, berichtet Barbara Markert. Und so mancher Niederländer ist tatsächlich wieder mit Wohnwagen unterwegs – der Inbegriff von Freiheit und Sommer, schreibt Kerstin Schweighöfer aus Den Haag. Auf der Südhalbkugel, in Argentinien, hat Karen Naundorf dagegen die Wintersachen ausgepackt und beobachtet die angespannte Corona-Lage. Doch die Sommermonate erinnern auch zunehmend an die sichtbaren Auswirkungen der Klimakrise: Kerstin Zilm berichtet, dass sich Kalifornien auf extreme Hitzewellen und weitere Waldbrände vorbereitet.
Auch sonst gibt es viel zu berichten: Kalifornische Ziegen haben gar nicht gemeckert, als sie bei einem Interview Rede und Antwort stehen sollten. Julia Wäschenbach hat ein neues Märchenmuseum in Kopenhagen erkundet. Weltreporter Marc Engelhardt ist indes den hüllenlosen Kulturen unserer Welt nachgegangen und empfiehlt als Sommerlektüre sein neues Buch „Ich bin dann mal nackt.”
Zudem freuen wir uns über einen Neuzugang: Bastian Hartig wird von New York aus das Team der Weltreporter*innen in den USA verstärken.
Sommerliche Grüße
Tania Krämer
Weltreporterin in Jerusalem
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Weltreporter-Newsletter im Juni
Editorial
Den Haag nennt sich gerne „Welthauptstadt für Frieden und Gerechtigkeit” – wegen der vielen internationalen Gerichtshöfe. Letzte Woche noch wurde im Berufungsurteil die lebenslange Haftstrafe des bosnisch-serbischen Generals Ratko Mladic bestätigt, u.a. wegen des Völkermordes von Srebrenica 1995. Angeklagt war er vor dem UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien. Es gilt als Wegbereiter für den International Criminal Court, kurz ICC genannt, mit dem 2002 ein Menschheitstraum wahr zu werden schien: Denn dieser Hof soll in aller Welt begangene Kriegsverbrechen ahnden.
Doch der britische Jurist Karim Kahn tritt morgen als dritter Chefankläger am ICC ein schweres Erbe an: Es wird weniger Recht gesprochen als erhofft, und viele Staaten, darunter die USA, Russland und China, erkennen den ICC nicht an. Sie wollen verhindern, dass sich ihre Staatsbürger jemals in Den Haag verantworten müssen.
Der erste deutsche Richter am ICC, der 2014 verstorbene Hans Peter Kaul, pflegte das neue Weltgericht als Baustelle für Gerechtigkeit zu bezeichnen. Wo es auf dieser Baustelle klemmt und hapert, das erfahren Sie in diesem Newsletter von Weltreportern aus vier Kontinenten – unsere Stärke!
Neben diesem Fokus gibt es natürlich wieder Neues aus der Weltreporterwerkstatt: Was Arndt Peltner mit Hund auf der Upper Peninsula in Michigan treibt, Wolf-Dieter Vogel am mexikanischen Pazifikstrand oder Julia Wäschenbach in der dänischen Nordsee. Und Sie können sogar erstmals ein Buch gewinnen – den neuen Rügenreiseführer von Marc Engelhardt.
Na dann – viel Glück! En veel leesplezier!
Weltreporterin in Den Haag
schweighoefer@weltreporter.net
Hier geht es zum kompletten Juni-Newsletter.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Eine Stadt im Lockdown, und diesmal geht es nicht um Corona. Die gesamte Genfer Innenstadt ist abgeriegelt, der Luftraum ist gesperrt, auf dem Genfer See darf einzig die Schweizer Marine kreuzen. Seit Tagen schon haben Sicherheitskräfte den Parc de la Grange abgesperrt, eine der größten Grünflächen von Genf.
Die Villa La Grange in Genf: Gipfeltreffen hinter Gittern.
Der Schweizer Zivilschutz hat den Zaun rund um den Park mit Gittern verstärkt, auf ihnen liegen mehr als zwei Kilometer Stacheldraht. Und wie reagieren die Genfer? Sie freuen sich, nicht alle natürlich, aber viele. Endlich ist ihre Stadt wieder zurück auf dem diplomatischen Parkett. Wenn es um Putin vs. Biden geht, steht es Zoom 0 – Genf 1.
Einen Bericht von mir darüber, wie Genf sich auf das Gipfeltreffen Putin-Biden vorbereitet hat, hören Sie hier
Ein kollektives Aufatmen geht durch die Stadt, die sich seit der Gründung des Roten Kreuzes 1863 als Zentrum der Weltdiplomatie versteht. Der Genfer Regierungsrat Sami Kanaan formuliert das so: »Ich glaube, dass ein solcher Gipfel dazu beiträgt, dass Genf nach der Pandemie wieder auf der Landkarte des Multilateralismus erscheint. Das ist von unschätzbarem Wert, übrigens auch sehr konkret. Ich denke da an die Hotellerie, an alle möglichen Faktoren. Ich glaube, das ist alle Mühen wert.«
Ankunft Biden: Am Dienstag, 15.6., landet der US-Präsident um 16:23 Uhr in Genf-Cointrin. (KEYSTONE/Pool/Martial Trezzini)
Mehr als 30.000 Menschen sind in Genf bei einer der mehr als 200 internationalen Organisationen beschäftigt. Indirekt hängen ganze Branchen vom Genève internationale, dem internationalen Genf, ab. In normalen Jahren veranstalten alleine die Vereinten Nationen 10.000 internationale Treffen. Im Covid-Jahr 2020 war es kaum mehr als ein Drittel. Nachdem kleine und große Gipfel vor allem im virtuellen Raum stattfanden, ist die Angst in Genf groß, dass die Diplomaten gar nicht mehr zurückkehren werden.
Shakehands in der Villa La Grange: Wladimir Putin und Joe Biden bei ihrem Gipfeltreffen in Genf, 16.6.2021.
Einen Kommentar von mir über die Rückkehr des Multilateralismus nach Trump und Covid-19 können Sie hier lesen
Jetzt sind sie wieder da, und das auch noch im ganz großen Stil. Vergleiche werden gezogen zum großen Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, die 1985 in Genf das Ende des kalten Kriegs einleiteten. »Wenn es irgendeinen Ort gibt, an dem beide Länder erfolgreich miteinander verhandelt haben, dann ist das Genf«, urteilt der amerikanische Politologe Marshall Shulman. Dabei geht es diesmal in Genf gar nicht um Ergebnisse. Es geht darum, dass wieder miteinander geredet wird, in echt und nicht digital. Genf ist wieder zurück auf der Weltbühne. Das hoffen zumindest die Genfer.
Alles außer Zoom: Das Pressezelt gegenüber der Villa La Grange in Genf am Vormittag des 16.6.21
Und die 3.000 Journalistinnen und Journalisten. Endlich sitzen wir wieder nah am Puls dessen, was geschieht. Zwar nur in einem riesigen Pressezelt gegenüber der abgesperrten Villa, aber wenigstens nicht im Homeoffice am Bildschirm. Wenn vor der Tür Sirenen erschallen und Autokonvois entlang rasen, dann springen alle auf. Und auf den mehr als 20 Stand-Up-Positions steht immer irgendjemand live vor der Kamera. Endlich wieder Gipfelchaos.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Bald nachdem er 2004 nach Afrika zog, wurde Weltreporter Marc Engelhardt von einem Baum verzaubert: dem Baobab, auch Affenbrotbaum genannt. Bei seinen Reisen nahm sich Engelhardt immer die Zeit, mehr über ihn herauszufinden. Er traf Zauberer in Malawi, die ihm die heilenden Kräfte erklärten, sprach mit dem Erfinder einer Baobab-Maschine und lernte, was die Bäume mit Untoten gemein haben. Aus all dem hat er jetzt ein Buch verfasst: “Baobab. Ein Porträt” ist in der Reihe Naturkunden bei Matthes & Seitz erschienen. Bei den Afrikareportern erzählt Marc Engelhardt von seiner Suche nach dem seltensten Baobab, und dem WDR verriet er, warum dieser Baum ein afrikanisches Wunder ist.
Weltreporter in Genf
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Weltreporter-Newsletter im Mai
Editorial, 14. Mai 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
das Drama auf dem Mittelmeer wurde minutiös von freiwilligen Seenotrettern festgehalten: Ein Schlauchboot mit über 120 Menschen an Bord war in Seenot geraten. Doch die Helfer*innen des Rettungsschiffes Ocean Viking und anderer Frachter, die sich auf die Suche gemacht hatten, kamen zu spät: Alle Insassen des Boots ertranken in dieser stürmischen Nacht. Die UNO geht von rund 80 Millionen Menschen aus, die gewaltsam vertrieben wurden oder ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen mussten. Auf dem diesjährigen virtuellen “Earth Day”-Klimagipfel etwa standen die Folgen von extremen Wetterverhältnissen und dem Klimawandel auf der Agenda. Auch das ist zunehmend ein Grund für Menschen, ihre Heimat aufzugeben.
Am 21. Juni ist Weltflüchtlingstag und wir schauen in diesem Newsletter ebenfalls auf das Schicksal von Flüchtlingen und Migrant*innen. Aus Nairobi berichtet Bettina Rühl über die umstrittenen Pläne der kenianischen Regierung, die zwei Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma in naher Zukunft zu schließen. Kerstin Schweighöfer erzählt von der Situation in den Niederlanden, in denen mit dem Aufstieg rechtspopulistischer Parteien noch mehr auf Abschreckung in der Flüchtlingspolitik gesetzt wird. In Italien zeigt uns Michaela Namuth, wie nichtstaatliche Organisationen einspringen und Flüchtlingen helfen, unter anderem im Flüchtlingscamp “Baobab” in Rom.
Um den Baobab – allerdings nicht das Flüchtlingslager, sondern den Affenbrotbaum – geht es auch im neuen Buch von Weltreporter Marc Engelhardt. Darin hat er Geschichten rund um den besonderen Baum gesammelt. Nachzulesen ist dies in unserer Rubrik Weltreporter*innen At Work, die sich dieses Mal auch mit Paul Flückigers Reise an die Demarkationslinie auf der Krim und Nicola de Paolis Spurensuche der Hexenverfolgung in Schottland beschäftigt.
Eine gute Zeit und mit besten Grüßen
Weltreporterin in Jerusalem
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Weltreporter haben Zuwachs: Michaela Namuth berichtet seit über 20 Jahren als freie Korrespondentin aus Rom und Italien. Wahrscheinlich gibt es kein Thema über das sie nicht geschrieben hat. Dennoch stößt sie immer wieder auf neue, überraschende Geschichten jenseits der Klischees von Pizza und Mafia. Aber auch diese tragen, so ihre Erfahrung, immer ein Quentchen Wahrheit in sich.
Bei ihren Reportagen fühlte sie dem abgeschotteten Schokofabrikanten Ferrero auf den Zahn und verfolgt die verschlungenen Wege des Medienunternehmers und Politikers Silvio Berlusconi. Sie ließ sich durch die Zitronenhaine der Amalfi-Küste führen und durch halbverlassene kalabrische Dörfer, denen die Aufnahme von Migranten eine neue Zukunft beschert. Sie hat afrikanische Tomatenpflücker interviewt, die von der Agro-Mafia und globalen Handelsketten stranguliert werden. Sie hat mit Claudia Cardinale sizilianischen Wein getrunken und in Genua gelernt, wie man richtiges Pesto zubereitet. Für eine Reisereportage auf den Spuren von Friedrich II. in Apulien wurde sie mit dem Preis “Journalisten des Mittelmeers” ausgezeichnet. Sie interessiert sich für die Architektur der Neuzeit, die der römischen Antike überlässt sie gern anderen.
Beiträge von Namuth sind unter anderem erschienen in Brandeins, Wirtschaftswoche, Facts, Annabelle, Saisonküche, Blick, W&V, Taz und Frankfurter Rundschau. Sie hat in Heidelberg Politikwissenschaft studiert, promoviert und ein Volontariat bei der Wochenzeitung Communale abgeschlossen. 2014 war sie Chefredakteurin der Jahresausgabe des Südtiroler Magazins Nord & Süd.
Michaela Namuth
Weltreporterin in Rom
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Weltreporter-Newsletter im März; 16.03.2021
Liebe Leserinnen und Leser,
Mitte Februar schwemmten jede Menge Teerklumpen an die Küste Israels. Es handle sich um eine der schwersten maritimen Umweltkatastrophen der letzten Jahre, so israelische Zeitungen. Ein Schiff soll das Rohöl ins Mittelmeer gekippt haben – die Ermittlungen über die genauen Hintergründe dauern noch an. Das ölverseuchte Wasser ist ein Todesurteil für Meeresschildkröten, Fische und Pflanzen in diesem einzigartigen Ökosystem.
Wenige Kilometer weiter südlich, im abgeriegelten Gazastreifen, kommt seit vielen Jahren oft nur noch salziges, untrinkbares Wasser aus dem Wasserhahn. Viele der rund zwei Millionen Einwohner in dem kleinen Landstrich am Mittelmeer müssen gefiltertes Wasser für den täglichen Gebrauch dazukaufen – wer es sich leisten kann.
Für jeden von uns bedeutet Wasser und der Zugriff darauf etwas anderes. Sicher ist: Das kostbare Element ist keine unendliche Ressource. Der Umgang des Menschen mit den Wasservorräten hat Folgen für die Ökosysteme und führt zu massiver Ungleichheit bis hin zu Konflikten.
Der diesjährige Weltwassertag am 22. März steht unter dem Motto „Wert des Wassers”. Das Weltreporter-Team hat zu diesem „World Water Day“ Geschichten aus den verschiedensten Regionen dieser Erde recherchiert, denn Wasser ist dieses Mal unser Fokus-Thema. Wolf-Dieter Vogel hat Salzfischer auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan besucht. Die Weltreporterinnen Julia Macher, Bettina Rühl und Sarah Mersch sind in einem länderübergreifenden Projekt mit dem Portal RiffReporter dem Thema Trinkwasserknappheit auf dem afrikanischen Kontinent nachgegangen.
An der amerikanischen Westküste schafft es wegen der anhaltenden Dürre mittlerweile sogar der wenige Regen in die Hauptnachrichten, berichtet Kerstin Zilm aus Los Angeles. In den Niederlanden werden dagegen der steigende Meeresspiegel und stärkere Regenfälle immer mehr zum Problem, schreibt Weltreporterin Kerstin Schweighöfer aus Den Haag.
Wasser prägt auch unsere Städte. In der Rubrik „at work“ berichtet Marc Engelhardt von seiner Hörfunk-Reportagereihe über Menschen und ihre Geschichten rund um den Genfer See. Den historischen Besuch von Papst Franziskus im Zweistromland Irak hat Birgit Svensson mitverfolgt. Und auch die Coronavirus-Pandemie beschäftigt uns weiter, mit Geschichten von Danja Antonovic aus Serbien und Christina Schott aus Indonesien.
Viel Spaß beim Lesen,
Tania Krämer
Weltreporterin in Jerusalem
Hier geht es weiter zum März-Newsletter.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Weltreporter-Newsletter im Februar; 18.02.2021
Liebe Leserinnen und Leser,
in den letzten 60 Jahren, so meldet Amnesty International, haben Regierungen in mehr als 30 Ländern Gesetze geändert, um Frauen einen legalen und sicheren Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen – mal mit mehr, mal mit weniger Einschränkungen und Auflagen. Jüngstes Beispiel: die Argentinierinnen. Mit der Verabschiedung einer Gesetzesvorlage am 30. Dezember 2020 errangen sie einen historischen Sieg, für den sie jahrzehntelang auf die Straße gegangen waren. Die selbstbewussten Spanierinnen – hier auf einem Foto während einer Weltfrauentags-Demonstration – haben sich dieses Recht bereits 2010 erkämpft und nicht mehr nehmen lassen. Ganz anders in Polen: Da gehen Frauen und auch Männer derzeit zu Zehntausenden auf die Straßen, um zu verhindern, dass ihr Land mitten in der Corona-Pandemie das restriktivste Abtreibungsgesetz in Europa bekommt.
Wie ist die Lage in Indonesien und Mexiko? Wie in afrikanischen Ländern? Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März ist unser Fokus-Thema dieses Mal Abtreibung – weltweit nach wie vor sowohl juristisch als auch moralisch umstritten. Für viele Frauen aber ein Grundrecht. Es einzuschränken, und daran lässt auch die UN-Frauenrechtskonvention keinen Zweifel, sei nichts anderes als Diskriminierung.
Zuerst aber erfahren Sie – wie jedes Mal – Aktuelles, Amüsantes und Wissenswertes aus der Weltreporterwerkstatt: Wie es den Koalas in Australien nach der verheerenden Waldbrandsaison geht. Welche musikalischen Spuren deutsche Einwanderer in San Francisco hinterlassen haben. Und unsere serbische Weltreporterin Danja Antonovic verrät Ihnen, wo Bücher, die niemand mehr haben will, vor der Vernichtung gerettet werden.
Veel leesplezier!
Kerstin Schweighöfer
Weltreporterin in Den Haag
schweighoefer@weltreporter.net
Hier geht es weiter zum Newsletter.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Impfstoffmangel, Virusmutationen und Lockdownregeln füllen die Zeitungsseiten. Bleibt da noch Platz für das, was im Ausland passiert – wenn es nichts mit der Pandemie zu tun hat? Eine der Fragen, über die unser Genfer Weltreporter Marc Engelhardt am 20. Februar beim Journalistentag des DJV Nordrhein-Westfalen mitdiskutiert. Wegen der Pandemieregeln nicht wie geplant live in Dortmund, sondern live im Netz. Dabei geht es auch um vieles, woran der Auslandsjournalismus schon vor Covid-19 krankte: schwindende Ressourcen, ausgedünnte Redaktionen, ein Fokus auf (zu) wenige Länder. Was tun? Auch darüber wird die von Andrea Hansen moderierte Runde diskutieren. Termin: Samstag, 20. Februar – 13-13:45 Uhr; hier geht es zum Programm. Übrigens: Zum gleichen Thema haben Weltreporter aus Shanghai, Kabul, Kairo, Nairobi und Genf erst kürzlich eine Live-Sendung gemacht – „Welt ohne Reporter*innen“ finden Sie hier.
Weltreporter in Genf
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Herzlichen Glückwunsch an Nahost-Weltreporter Karim El-Gawhary: Bereits zum fünften Mal wurde er von den österreichischen Chefredakteuren zum Auslandskorrespondenten des Jahres gewählt. „Er gab dem Arabischen Frühling eine Stimme“, heißt es in der Begründung der Jury. Karim El-Gawhary leitet seit 2004 das Kairoer Büro des ORF und kümmert sich von dort aus um den gesamten arabischen Raum.
Hier geht es zu einem Interview mit ihm auf Bayern 2 in der Sendung “Eins zu Eins. Der Talk”.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Sprache ist das neue Interface zwischen Mensch und Maschine. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte sprechen wir mit anderen “Wesen” – und die antworten sogar. Weltreporter Christoph Drösser (San Francisco) wirft in seinem aktuellen Buch “Wenn die Dinge mit uns reden” (Duden-Verlag) einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Sprachtechnik, schaut aber auch zurück auf die erste sprechende Maschine, die vor über 200 Jahren gebaut wurde. Er lotet die linguistischen und philosophischen Probleme aus, vor die uns die sprechenden Maschinen stellen.
Der Computerpionier Alan Turing postulierte im Jahr 1950 ein Kriterium dafür, wann wir eine Maschine intelligent nennen können: nämlich dann, wenn sie uns in einem frei geführten Dialog (damals noch per Tastatur) davon überzeugen kann, dass sie ein Mensch ist. Heute bewältigen Maschinen diesen Turing-Test in fast perfekter Manier. Sie führen im Chat einen Smalltalk zu beliebigen Themen, ihre Stimmen sind inzwischen sehr menschlich, sie fügen sogar “hmms” und “ähs” in ihren Sprachfluss ein. Zuhörer merken kaum noch, dass sie es mit einem Computer zu tun haben. Die sogenannten Sprachmodelle wie BERT oder GPT-3 verfassen frei erfundene Texte zu beliebigen Themen, die Menschen kaum von echten Zeitungsmeldungen unterscheiden können. Sind die Maschinen deshalb intelligent? Selbst die Schöpfer dieser Algorithmen würden das nicht behaupten.
Natürlich werfen diese Technologien, die sich in den vergangenen Jahren durch den Einsatz von Deep Learning rasant entwickelt haben, auch Probleme auf: Wenn die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine de facto von zwei Konzernen (Amazon und Google) beherrscht wird, dann stellt das die Freiheit des Internet infrage. Und wir werden in Zukunft große Probleme haben, am Fließband produzierte Fake News und Deepfake-Videos von echten Nachrichten und Filmen zu unterscheiden.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporter live #3
Welt ohne Reporter*innen?
Das Verschwinden der Auslandsberichterstattung
eine digitale Veranstaltung von weltreporter.net/live am 15.12.2020 um 18 Uhr
Ausgedünnte Redaktionen, schwindende Budgets und wachsender Druck auf unabhängige Berichterstatter in vielen Ländern: drei von vielen Problemen, die die Arbeit von Korrespondentinnen und Korrespondenten erschweren. Die Corona-Pandemie verdüstert die Lage noch weiter. Dabei sind in Zeiten von Fakenews, Propaganda und Verschwörungserzählungen zuverlässige Nachrichten aus dem Ausland so wichtig wie nie. Über die aktuellen Herausforderungen der Auslandsberichterstatter und mögliche Wege aus der Krise diskutieren Weltreporterinnen und Weltreporter aus Beirut, Kairo, Nairobi und Shanghai. Sie berichten von ihren Erfahrungen, kommentieren eine aktuelle Umfrage unter Auslandskorrespondent*innen und stellen sich den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Moderiert wird die Sendung von Weltreporter Marc Engelhardt aus Genf.
Mit dabei:
Theresa Breuer, Beirut – berichtet aus Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, wo sie – mit Afghaninnen – einen Film über ein medial vernachlässigtes Thema mit starken Frauen gemacht hat
Philipp Mattheis, Shanghai, ex Hamburg – berichtet aus einer Autokratie, in der es immer schwerer wird, Fakten zu sichern und Meinungen einzuholen; dabei bringt er sich potentiell auch selbst in Gefahr
Bettina Rühl, Nairobi – kennt aus ihrem Berichtsgebiet Krisengebiete (Somalia) ebenso wie Autokratien; muss sich oft auf Aussagen von NGOs verlassen, um aktuell berichten zu können; Anfang Jahr hat sie die Afrikareporter gegründet, um selbst Schwerpunkte zu setzen
Jürgen Stryjak, Kairo – deckt aus dem Studio in Kairo ein Berichtsgebiet mit zahlreichen Kriegen und Konflikten (Syrien, Jemen, Libyen) ab und ist täglich mit der Frage konfrontiert, was man dort wissen kann; vor lauter Krisen kommen Alltagsgeschichten oft zu kurz
Moderation: Marc Engelhardt, Genf
Einladung für den 15.12. als PDF. Aufzeichnung hier:
Über die Reihe
Weltreporter live: Unterwegs in der neuen Zeit
ist eine digitale Veranstaltungsreihe des Weltreporter*innen-Netzwerks. Aufzeichnungen bisheriger Veranstaltungen siehe unten.
Was passiert da gerade in der Welt? Lassen Sie sich von unseren Weltreporter*innen mitnehmen an Orte rund um den Erdball. Orte, an denen sie seit Jahren leben und arbeiten. Lassen Sie sich erzählen, was in den USA jenseits von Trump passiert. Wie Corona Gesellschaften verändert und wie man als Journalist*in damit umgeht – und wie gefährlich es für uns alle ist, wenn aus manchen Regionen oder Ländern gar nicht mehr oder nur im Krisenfall berichtet wird. Das alles in interaktiven Live-Sendungen mit mehreren Weltreporter*innen, die Ihnen im Gespräch, aber auch durch Video- und Audiozuspieler aus ihren Ländern und über ihre Arbeit berichten. Und Sie, liebes Publikum, sind live dabei, stellen Fragen, bekommen Antworten, raten mit und lernen die Weltreporter*innen und ihre Arbeit kennen. Schauen Sie mit unseren Augen auf die Welt. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Fragen!
29. Oktober 2020, 18 Uhr: Alles Trump? Die USA jenseits der Schlagzeilen
mit Christoph Drösser (San Francisco, USA), Arndt Peltner (Oakland, USA), Kerstin Zilm (Los Angeles, USA) und Wolf-Dieter Vogel (Oaxaca, Mexiko). Moderation: Bettina Rühl (Nairobi, Kenia)
19. November 2020, 18 Uhr: Normaler Notstand? Leben und Arbeiten in der Pandemie
Wie hat sich der Arbeitsalltag der Weltreporter*innen durch die Pandemie verändert? Warum hat die Prävention an manchen Orten gut geklappt, an manchen nicht und was kann man daraus für die Zukunft lernen?
mit Karen Naundorf (Argentinien), Christine Wollowski (Brasilien), Leonie March (Südafrika) und Klaus Bardenhagen (Taiwan). Moderation: Julia Macher (Barcelona, Spanien)
15. Dezember 2020, 18.00 – 18.45 Uhr: Welt ohne Reporter*innen? Das Verschwinden der Auslandberichterstattung
Moderation: Marc Engelhardt (Genf, Schweiz)
Anmeldung zur Weltreporter Live–Sendung am 15.12. (Zoom)
weltreporter.net ist das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespondent*innen. 46 Journalist*innen berichten aus mehr als 160 Ländern – aktuell, kontinuierlich und mit fundiertem Hintergrundwissen.
Diese Ankündigung der Reihe als PDF
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Bettina Rühl bekommt das Bundesverdienstkreuz
Die Korrespondentin wird damit für ihre „unabhängige, überdurchschnittlich engagierte und bemerkenswerte Recherche-Arbeit” in Afrika und ihre Berichterstattung über Afrika ausgezeichnet. Vorgeschlagen hatte sie Bundesaußenminister Heiko Maas, mutmaßlich höchstpersönlich Fan von Bettinas Reportagen, Hintergründen und Analysen.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Hamburg, 15. Juli 2020: Bettina Rühl, die Vorsitzende von weltreporter.net, wird für ihre Arbeit als unabhängige Afrika-Korrespondentin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Vorgeschlagen hat sie dafür der Bundesminister des Auswärtigen, Heiko Maas, aufgrund ihrer „überdurchschnittlich engagierten und bemerkenswerten Recherche-Arbeit in und ihre Berichterstattung über Afrika“.
Bettina Rühl auf Recherche
Die Ordensinsignien werden ihr am 30. Juli 2020 in Nairobi, Kenia in der deutschen Botschaft durch die dortige Botschafterin Annett Günther überreicht. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier hat Bettina Rühl das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bereits im Mai verliehen. International ist es mit dem Ritterkreuz gleichzusetzen. Bettina Rühl reiht sich damit unter bisherige Träger wie die Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen, die Schauspielerin Katja Riemann und den Weltreporter-Kollegen Arndt Peltner.
Wir gratulieren unserer Vorsitzenden von ganzem Herzen und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg, Biß und Durchhaltevermögen für ihre Arbeit.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Weltreporter haben Zuwachs: Agnes Fazekas lebt seit 2014 als Freie Reporterin in Tel Aviv und berichtet aus Israel und Palästina. Sie schreibt für eine Vielzahl deutschsprachiger Magazine und Zeitungen – quer durch alle Ressorts. Statt eingeschliffene Meinungen zu reproduzieren, erzählt sie von Menschen abseits der Schlagzeilen. Wie führt man einen Zoo in einer abgeriegelten Stadt im Westjordanland? Was hat es mit dem Nationalitätengesetz auf sich und welche Folgen hat das für die Identität der israelischen Drusen? Was bedeutet Feminismus für Palästinenserinnen? Für ihre Recherchen couchsurft Agnes Fazekas sich durch die Trutzburgen von Siedlern, erkundet mit Kletterern aus Ramallah die Felswände hinter den Checkpoints oder joggt mit afrikanischen Asylsuchenden in Tel Aviv durch die Schatten der Weißen Stadt.
Weltreporterin in Tel Aviv
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Für ihr Projekt „Afrika-Reporter“ recherchieren Leonie March, Sarah Mersch und Bettina Rühl dank einer Förderung der Wissenschafts-Pressekonferenz, welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen die Corona-Krise in Südafrika, Tunesien und Kenia hat. Was bedeutet beispielsweise die Schließung der Schulen? Online-Unterricht ist für zahlreiche Familien schon technisch nicht machbar. Das für viele Kinder so wichtige Schulessen fällt ebenfalls weg. Welche gesellschaftlichen Folgen haben die verbreiteten Übergriffe der Sicherheitskräfte zur Durchsetzung der Beschränkungen? Machen afrikanische Wissenschaftler Fortschritte bei der Suche nach Medikamenten gegen die Lungenkrankheit? Die Beiträge der drei Weltreporterinnen werden zwischen Mitte Mai und Ende Juni hier erscheinen: riffreporter.de/afrikareporter
In Kenia werden Nahrungsmittel, die eigentlich als Schulessen gedacht waren, während der Corona-Krise an die Bevölkerung verteilt.
Weltreporterin in Durban
Weltreporterin in Tunis
Weltreporterin in Nairobi
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
weltreporter.net schließt sich dem Aufruf der Freischreiber, dem Berufsverband freier Journalisten und Journalistinnen, an:
Ausfallhonorare zahlen, Ersatzaufträge anbieten, Absicherung freier Journalist*innen verbessern: weltreporter.net appelliert an die Solidarität der Redaktionen mit ihren freien Journalist*innen.
Wir freien Journalist*innen sind eine tragende Säule der deutschen Medienlandschaft. Wir versorgen die Öffentlichkeit mit gut recherchierten Informationen. Wir berichten aus aller Welt. Sprechen mit Expert*innen und tragen die Fakten zusammen, verifizieren, überarbeiten – oft rund um die Uhr. Weil wir unseren Job lieben, weil wir um unsere Verantwortung wissen, weil wir unseren Teil dazu beitragen wollen, auch diese Krise gemeinsam zu meistern.
Gleichzeitig ist die Krise für viele freie Journalist*innen eine existenzielle Bedrohung: Veranstaltungen und Interviews werden abgesagt, vereinbarte Beiträge zu anderen Themen durch die Berichterstattung über die Pandemie verdrängt. Die Folge: massive Umsatz- und Einkommensausfälle, und das in einer Situation, in der freie Journalist*innen vielfach bei voller Arbeit nur weniger als halb so viel wie festangestellte Redakteur*innen verdienen. Die Bildung von Rücklagen ist so nur kaum möglich, siehe Freischreiber-Honorar-Report.
Aus diesem Grund appellieren wir an die Auftraggeber*innen: Helft euren freien Kolleg*innen mit schnellen und unkomplizierten Zahlungen, rechnet Beiträge, die nun verschoben werden, schon jetzt ab. Und zahlt freien Journalist*innen, die einen Termin nicht wahrnehmen können, weil Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden, unkomplizierte Ausfallhonorare.
Helft ihnen auch, wenn eine Veranstaltung zwar stattfindet, der oder die Kolleg*in sie aber nicht wahrnehmen kann, weil Schulen oder Kindergärten geschlossen haben und die Kinder betreut werden müssen. Habt ein offenes Ohr für eure Freien. Seid solidarisch!
Ihr Redaktionen und Verlage da draußen – jetzt ist der Moment, über den Code of Fairness hinauszuwachsen. Gebt euren freien Kolleg*innen Ersatzaufträge. Lasst uns die Zeit gemeinsam dafür nutzen, neue Formate zu entwickeln. Eure Freien sind oft Top-Expert*innen in ihren Themen. Nutzt das! Für Webinare, für Video-Konferenzen, für Projekte, die schon lange in euren Schubladen liegen. Schiebt sie jetzt an. Ein Gutes hat die Krise: Der Wert von gutem Journalismus wird jetzt endlich wieder wahrgenommen. Nutzen wir das zum Positiven. Halten wir zusammen. Euer Geld, unsere Expertise. Waschen wir uns die Hände und packen es gemeinsam an.
Aufruf als PDF.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Maßnahmen lockern? Anders forschen? Alte Menschen isolieren? – Debatten, die in Deutschland geführt werden, beschäftigen auch andere Länder. Aber es gibt dort auch völlig andere Lösungen, Ansätze und Konflikte. Die Weltreporter berichten in diesen Wochen von allen Kontinenten fast ausschließlich über Situationen, Menschen und Ereignisse, die irgendwie mit Covid-19 zu tun haben.
Falls Sie eine C-Verschnaufpause brauchen: Manche Themen – wie Cornelia Funkes neuer Roman, über den Kerstin Zilm im Deutschlandfunk Kultur spricht – haben weniger inhaltlich als vielmehr anlässlich mit Corona zu tun: Die Bestsellerautorin Funke lässt in den kommenden Wochen live auf Instagram und YouTube aus dem vierten Buch ihrer Tintenwelt-Serie lesen. Das Buch ist noch gar nicht veröffentlicht. Funke erzählte Kerstin Zilm, warum sie die ersten 14 Kapitel von ‘Die Farbe der Rache’ trotzdem schon aus ihrer Schublade geholt hat.
In Taiwan wurden die ersten Coronavirus-Infektionen noch vor jenen in Deutschland gemeldet, doch bis heute gibt es in dem asiatischen Land weniger als 450 Infektionen und sechs Tote – Wie gelingt eine so beeindruckende Bilanz? Nicht ohne Einschränkungen, aber mit raschen, wirksamen Maßnahmen hat der Inselstaat vor der Küste Chinas geschafft, die Ausbreitung des Virus unter den 23 Millionen Einwohnern stark einzudämmen. Einen spannenden Bericht dazu hat Klaus Bardenhagen für die Umschau des MDR gefilmt.
Klaus Bardenhagen berichtet aus Taipei Foto: Screenshot mdr
Dort erklärt er – diesmal auch vor der Kamera – warum Taiwan in diesen Tagen so eine Art Insel der Seligen ist. Über die strenge Heimquarantäne und die besondere Rolle der Taxifahrer in Taiwan hatte Klaus Bardenhagen zuvor bereits mit dem ARD Studio Tokio für das Mittagsmagazin einen Beitrag gedreht.
Knapp 10.000 Kilometer weiter südwestlich arbeitet Anke Richter, die sich in den vergangenen drei Wochen kaum wie Kollege Bardenhagen auf einem vor Menschen wimmelnden Markt getummelt haben dürfte. In Christchurch wurde der Lockdown mit deutlich härteren Sanktionen durchgesetzt als in vielen deutschen Städten. Und Neuseeland liegt jetzt im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus mit einem Reproduktionsfaktor von 0,5 vorne. Als sonderlich harsch wurden die Maßnahmen dort jedoch von vielen nicht empfunden. “Nett und schlau” nennt Anke in ihrer Story für Zeit Online die Strategie, mit der der Pazifikstaat bisher offenbar gut fährt. Regierungschefin Jacinda Ardern sitzt dort im Sweatshirt zu Hause und beantwortet im Livechat auf Facebook Fragen ihrer Landsleute – unprätentiös, herzlich, sachkundig.
Während anderswo Mediziner fehlen, schickt Kuba Doktoren in die Welt: 596 Ärztinnen und Ärzte habe man in insgesamt 14 Länder entsandt, um sie zu unterstützen, hieß es aus dem kubanischen Gesundheitsministerium. Wie es dazu kam, dass sich der sozialistische Inselstaat in der medizinischen Kooperation derzeit so profiliert, hat Wolf-Dieter Vogel analysiert.
Singapur hatte die Krise fast im Griff. Doch jetzt schockiert ein massiver Ausbruch in den Wohnheimen für ausländische Arbeiter den reichen Stadtstaat, schreibt Mathias Peer im Handelsblatt. Zwar gehört Singapur zu den reichsten Ländern der Welt, doch bei ihren Gastarbeitern sparen viele Unternehmen wo es geht – das rächt sich nun offenbar.
Ein Straßenhändler in Kenia verkauft Desinfektionsmittel © Bettina Rühl
Den afrikanischen Kontinent hat das Coronavirus mit Verzögerung erreicht. Inzwischen steigen die Infektionszahlen deutlich an. In Kenia, Uganda, Simbabwe und Südafrika greifen Polizei und Militär hart durch, um Ausgangsbeschränkungen durchzusetzen. Im Deutschlandfunk berichten Bettina Rühl und Leonie March über die Situation in Slums der kenianischen Hauptstadt und über das zum Teil drastische Krisenmanagement Südafrikas.
Julia Macher erzählt in ihrer Hörfunk-Reportage auf Deutschlandfunk Kultur wie Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Barcelona mit der Corona-Krise umgehen. Das war für die Weltreporterin in Spanien auch eine erzählerische Herausforderung: Wie bleibt man trotz Ausgangssperre und „social distancing“ nah dran an den Protagonisten?
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Corona-Krise hat noch wichtiger gemacht, was uns Weltreporter auszeichnet: Wir sind schon da, wohin andere erst reisen müssen – und genau das jetzt nicht mehr können. Quarantäne, geschlossene Grenzen, Reisebeschränkungen, Ausgangssperren – Reisen sind schwierig geworden, nicht nur ins Ausland, und auch für Journalisten. Wer zum Coronavirus jenseits der Landesgrenzen recherchieren will, schaut ins Internet, telefoniert – oder beauftragt einen Weltreporter. Wir wissen, wie die Situation in vielen Regionen der Welt ist, denn wir arbeiten und leben dort.
Fabian Kretschmer berichtet aus China zur Öffnung der Stadt Wuhan und beschreibt, welche Auswirkungen die Krise auf die Blase des chinesischen Profifussballs hat. Anke Richter hat mit Deutschen gesprochen, die in Neuseeland festsitzen.
Sarah Mersch beobachtet, wie die Tunesier daraf reagieren, wenn Ausgangssperren plötzlich mit Drohnen überwacht werden. Wolf-Dieter Vogel schreibt aus Mexiko, weshalb ein Essayband mit philosophischen Texten in der Coronakrise offenbar einen wichtigen Nerv trifft.
Vermutlich schon, schreibt Julia Macher, aus dem Brennpunkt-Land Spanien. Sie arbeitet in Barcelona und berichtet von dort unter anderem darüber, was sich Hotels einfallen lassen, wenn Touristen fehlen.
Bettina Rühl und Marc Engelhardt recherchieren im dem Kongo und in Genf, wie die Ebolakrise zu Ende geht – und was sich für die Corona-Pandemie daraus lernen lässt.
Bettina Ruehl weiß außerdem, wie ein gespensticher Flughafen aussieht, sie war im Terminal von Nairobis Airport, als dort die letzten internationalen Flüge landeten. Im Deutschlandfunk berichtet sie an diesem Wochenende gemeinsam mit Südafrika-Weltreporterin Leonie March und anderen Korrespondenten über die Situation in Afrika.
Wie sich das Virus in Townships und Slums in Südafrika ausbreitet, schildert Leonie March außerdem in einem Korrespondentengespräch mit dem SWR.
Warum die Australier derzeit nicht sonderlich gut auf Kreuzfahrer zu sprechen sind – und wie es aussieht wenn Strände geschlossen werden – habe ich in einem kurzen Länder-Update zusammengestellt. In Brüssel fragt sich Eric Bonse, wann die EU-Staaten den “Exit” aus der Coronakrise vorbereiten?
So aktuell wie es uns möglich ist, halten wir Weltreporter Sie aus mehr als 100 Ländern auch über unsere Weltreporter.net-Facebookseite und unseren Twitter-Kanal auf dem Laufenden.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie demokratisch, bleiben Sie informiert.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Nicola de Paoli hat in Wales erfahren, wie man Papageientauchern die schönsten Brutplätze zeigt: Im Nationalpark Pembrokeshire stellen Ranger Vogelattrappen aus Plastik auf, die die Tiere anlocken sollen, und ahmen Töne nach, die die Vögel gerne hören. Das klingt wie das Muhen einer Kuh, die Tonleitern übt. Folge: Zur Brutzeit ist die Insel Ramsey mit einem Klangteppich aus Kuhmuhen bedeckt. Das alles und vieles mehr steht in der neuen Ausgabe des BritishTravel-Magazins. Darin erklärt Nicola de Paoli auch, warum die Royals so gerne nach Cornwall fahren und es in London schon lange vor der Coronakrise angesagt war, am Samstagabend lieber zuhause auf dem Sofa Musik zu hören als in einen Club zu gehen. Die BritishTravel ist für 6,80 Euro am Kiosk erhältlich oder direkt bei www.britishtravel.de
Weltreporterin in Edinburgh
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Wenn 100 Kinder stellvertretend für die zwei Milliarden 0- bis 14-Jährigen auf der Welt stehen, tritt Erstaunliches zu Tage: Christoph Drösser hat für sein Buch „100 Kinder” Antworten auf viele Fragen gefunden: Wie sieht ihr Leben aus? Wie viele von ihnen haben genug zu essen, wie viele sind auf der Flucht, wie viele haben ein Fahrrad, wie viele spielen mit Lego? Dafür hat der Weltreporter Zahlen und Fakten gesammelt, auf deren Grundlage er den Alltag junger Menschen beschreibt, die auf verschiedenen Kontinenten, in fremden Kulturen und unterschiedlichen Religionen leben. Illustriert wurde das Kindersachbuch von Nora Coenenberg.
Christoph Drösser
Weltreporter in San Francisco
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Kaum war die 15-Jahr-Feier der Weltreporter Ende vergangenen Jahres vorbei, standen die Wahlen des Vorstands an. Fünf Kolleg*innen aus drei Kontinenten werden sich künftig um die Weiterentwicklung des größten Netzwerks freier deutschsprachiger Korrespondent*innen bemühen: Bettina Rühl (Nairobi) als 1. Vorsitzende hat darin ebenso wie ihre Stellvertreterin Sarah Mersch (Tunis) bereits Erfahrung. Auch Schatzmeisterin Tina Schott (Jogjakarta) geht in ihre zweite Amtszeit. Verstärkt wird das Trio durch die Beisitzerin Julia Macher (Barcelona) und den Beisitzer Peter Stäuber (London), die beide erstmals im Vorstand mitarbeiten.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weihnachten steht vor der Tür und Sie brauchen dringend noch ein Geschenk? Die Weltreporter bieten Abhilfe! Auf unserem Twitteraccount finden Sie unter #WeltreporterGeschenke nachhaltige Geschenkideen aus allen Weltregionen. Von kenianischen Laufschuhen (auch gut geeignet, um die Vorsätze fürs nächste Jahr sofort in die Tat umzusetzen) über leckere Kleinigkeiten aus Tunesien bis hin zu frischgedrucktem Lesestoff der Weltreporter. Oder wollen sie dieses Jahr weniger konsumieren? Dann verschenken Sie doch eine Patenschaft, zum Beispiel für Elefanten, Nashörner oder Bäume im indonesischen Regenwald. Die können Sie auch auf den letzten Drücker noch erwerben, ohne sich in den hektischen Einkaufstrubel stürzen zu müssen. Schöne Feiertage wünschen Ihnen die Weltreporterinnen und Weltreporter.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
“Auslandskorrespondenten machen die Welt verständlich, sie kommen dorthin, wo wir selbst niemals hinkommen und berichten. Diese Funktion ist aber zurzeit gefährdet, denn Verlage und Sender müssen sparen, Und Auslandskorrespondenten kosten nun mal Geld.” Michael Meyer berichtete für WDR 5 Töne, Texte, Bilder über unsere Veranstaltung in der Volksbühne. Beitrag hier anhören.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Weltreporter haben einen neuen Korrespondenten in Südkorea: Anton Scholz lebt seit mehr als 20 Jahren in Korea und arbeitet dort seit 2001 für Medien aus aller Welt. Ursprünglich hat es ihn wegen des Studiums von Zen und Kampfkunst nach Korea verschlagen, wodurch er von Anfang tiefe Einblicke in die traditionelle koreanische Kultur bekam. Mehr als zehn Jahre arbeitete er als Producer für die ARD in Korea und berichtet in Krisensituationen immer wieder live für Welt TV oder die Deutsche Welle. Auch koreanische Medien schätzen seine Meinung zu aktuellen politischen Entwicklungen. Scholz ist es ein großes Anliegen, ein umfassendes Bild von Südkorea zu liefern, das über die immer wiederkehrenden Berichte über den Konflikt mit Nordkorea, K-Pop und die letzten Technik-Gadgets hinausgeht.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Nach fünf Jahren Korrespondenten-Dasein in Seoul zieht es Weltreporter Fabian Kretschmer nach China, wo er in Peking seine Zelte aufschlägt. Auch wenn er Südkorea nur schweren Herzens verlässt, freut er sich nun auf einen der relevantesten und herausforderndsten Standorte für Journalisten weltweit.
Weltreporter in Shanghai: Philipp Mattheis
Auch Weltreporter Philipp Mattheis ist in den vergangenen Jahren oft umgezogen – nie aber fiel ihm der Abschied so schwer wie von Istanbul: Ein Stück Seele bleibt immer am Bosporus, sagen die Türken. Das Angebot, unter anderem für Stern und Capital aus Shanghai zu berichten, war dann aber doch zu verlockend. Für Mattheis ist es zugleich eine Rückkehr: Er arbeitete bereits von 2012 bis 2016 als Korrespondent in Shanghai.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Weltreporter haben ihren 15-jährigen Geburtstag gefeiert – stilecht mit einer Diskussion zum Stand des Auslandsjournalismus. Im ausverkauften Grünen Salon der Volksbühne folgten mehr als 120 Gäste der Diskussion auf der Bühne. Die Überschrift: “Das drohende Verschwinden der Welt”. Qualitativ hochwertige Auslandsberichterstattung hat es schwer. Gründe dafür: Mediensterben in Deutschland, Geldnot in den Redaktionen, Auslagerung von Risiken auf die Schultern der Korrespondenten. Wie kann angesichts dieser Ausgangslage die Zukunft aussehen?
Über Lage und Zukunft des Auslandsjournalismus diskutierten (v.l.) Bettina Rühl (Vorsitzende Weltreporter), Lutz Mükke (Reporter und Medienwissenschaftler), Marcus Bensmann (Correctiv) und Jochen Wegner (Chefredakteur Zeit online).
Die Welt sei so unübersichtlich geworden, dass selbst gestandene Korrespondenten sie nicht mehr verstünden, sagte der Chefredakteur von Zeit online, Jochen Wegner, zum Auftakt der Debatte. Die Vorsitzende der Weltreporter, Bettina Rühl, hielt dagegen: Tatsächlich sähen Korrespondenten oftmals Krisen voraus, nur wolle die Berichte darüber kaum jemand drucken, solange es nicht knallt. Christina Schott (Weltreporterin in Indonesien) bestätigte diese Einschätzung: Die schleichende Islamisierung in Südostasien etwa werde weitgehend ignoriert, trotz der drohenden Eskalation.
Die Journalistin Anke Bruns (ganz rechts) moderierte die Runde zum 15. Geburtstag der Weltreporter.
Marcus Bensmann (Correctiv) plädierte für die stärkere Nutzung von sozialen Medien: Klassische Mediennutzung werde von sozialen und elektronischen Medien abgelöst, letztlich könne jeder Journalist und Leser sein – vorausgesetzt, er wisse, wie Journalismus funktioniere. Als Beispiel nannte Bensmann die Reporterfabrik des stiftungsfinanzierten Recherchenetzwerks Correctiv.
Für den Reporter und Medienwissenschaftler Lutz Mükke bleibt der klassische Korrespondent unentbehrlich. Nur er könne die Brückenfunktion übernehmen, die zur Vermittlung von Geschehnissen im Ausland gebraucht werde.
Volles Haus im Grünen Salon der Volksbühne
Eine junge Journalistin fragte sich nach der Debatte: Soll ich Auslandskorrespondentin werden? Der Rat der Weltreporter: Unbedingt. Es gibt kaum einen spannenderen Job als den, aus den Ausland zu berichten. In diesem Sinne erhoben Weltreporter und Publikum zum Abschluss der Debatte die Sektgläser: Auf die nächsten 15 Jahre!
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Schon ziemlich lebenserfahren und immer noch neugierig – das sind wir Weltreporter, inzwischen 15 Jahre alt. Gegründet wurde das erste Netzwerk freier Auslandskorrespondenten 2004. Das Ziel: eine Adresse zu schaffen, unter der Redaktionen Autorinnen und Autoren auf der ganzen Welt finden können, für eine Reportage über Straßenkinder in Südamerika, den Bauboom in China oder die Folgen der EU-Osterweiterung in Polen.
Es ging nicht um möglichst viele Adressen, sondern um garantierte Qualität. Diesen hohen Anspruch haben wir bis heute behalten. Im Laufe der 15 Jahre ist unser Netzwerk gewachsen, auf mittlerweile rund 50 Mitglieder. Das finden wir einen guten Grund zu feiern! Denn wir sind davon überzeugt, dass die Öffentlichkeit ein Anrecht hat auf verlässliche, sorgfältige, umfassende und informative Auslandsberichterstattung. Die zu gewährleisten ist unser Ziel, seit 15 Jahren und in den nächsten Jahrzehnten.
Während unseres Jahrestreffens vom 25. bis 27. Oktober 2019 in Berlin laden wir alle Kollegen, Ehemaligen, Freunde, Unterstützer und Interessierten zu unserer öffentlichen Veranstaltung “Das Verschwinden der Welt: Wer rettet die Berichterstattung aus dem Ausland?“ am 26. Oktober um 19 Uhr im Grünen Salon der Volksbühne ein. Mehr Infos dazu hier.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Diskussion am 26. Oktober 2019 um 19 Uhr im Grünen Salon der Volksbühne Berlin.
Was im Ausland passiert, hat unmittelbare Folgen für uns und unser Leben in Deutschland. Korrespondenten schlagen die Brücke zwischen dem, was in der Ferne wichtig ist, und dem, was heimische Leser, Zuhörer und Zuschauer interessiert. Doch dieses Modell ist gehörig ins Wanken gekommen – die Folge: ein zunehmend verzerrtes Bild von der Welt.
Medienhäuser dünnen ihre Korrespondentennetze seit Jahren aus, unter ihnen auch die wichtigen Nachrichtenagenturen. Immer häufiger werden Auslandsberichte in deutschen Redaktionen geschrieben. Im Krisenfall fliegen Redakteure an Hotspots, wo sie wenig mehr tun können, als sich ihre Vorurteile bestätigen zu lassen, wenn sie überhaupt ins Land kommen. Autoritäre Staaten wie die Türkei verweigern Berichterstattern die nötige Zulassung oder – wie in China – Reisegenehmigungen innerhalb des Landes. Wo Berichterstattung schwierig oder teuer ist, bestimmen interessengeleitete Organisationen oder Individuen, was wir wissen. Selbst Tweets ungeklärter Herkunft gelten gegen alle journalistischen Grundsätze zu oft als Quelle.
Dieser Trend ist auch deshalb beunruhigend, weil Bundesregierung und Bundeswehr als Akteure in internationalen Krisen gefragt sind. So sitzt Deutschland seit diesem Jahr im Weltsicherheitsrat, ist Teil von Blauhelmmissionen. Bürgerinnen und Bürger müssen den Sinn von Interventionen beurteilen können. Dafür braucht es qualitativ hochwertige, journalistisch saubere und langfristig angelegte Berichte von Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort. Ihre Arbeit ist unerlässlich.
Das gilt besonders, weil die Glaubwürdigkeit von Medien – nicht nur in Deutschland – immer massiver zum Politikum gemacht wird. Das Label „fake news“ ist zu einer beliebten rhetorischen Figur geworden, mit der die Argumente des politischen Gegners vom Tisch gewischt werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass Journalistinnen und Journalisten gründlich recherchieren und „sauber“ berichten, egal aus welchem Winkel der Erde. Dafür braucht es Ressourcen.
Weil die aber häufig fehlen oder anderswo eingesetzt werden, bekommt die deutsche Bevölkerung ein zunehmend verzerrtes Bild der Welt präsentiert.
Was kann und muss also unternommen werden, um fundierte und unabhängige Auslandsberichterstattung in Deutschland zu garantieren? Welche Verantwortung tragen Redaktionen, Korrespondenten, Herausgeber? Was muss die Bundespolitik tun, um für die Freiheit der Auslandsberichterstattung zu streiten? Welche neuen Modelle brauchen wir, um gründliche und unabhängige Berichterstattung künftig finanzieren zu können?
Diese und andere Fragen diskutieren Redakteure, Wissenschaftler, Korrespondenten und das Publikum bei unserer Veranstaltung anlässlich des 15. Geburtstages der “Weltreporter”, des größten Netzwerkes freier Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten aus dem deutschsprachigen Raum.
Teilnehmer: Bettina Rühl (Weltreporter), Jochen Wegner (Chefredakteur Zeit online), Marcus Bensmann (correctiv), Lutz Mükke (Reporter und Medienwissenschaftler). Moderation: Anke Bruns.
Unterstützt wird die Veranstaltung von torial.com, der Online-Plattform für JournalistInnen, und der Deutschen Post DHL Group.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Southern Californian Journalism Award des Los Angeles Press Clubs in der Kategorie „Auslandskorrespondenten, Feature“ ging dieses Jahr an Weltreporterin Kerstin Zilm sowie ihre Kollegen Ellen Haering und Eberhard Schade. Gemeinsam hatten sie für Deutschlandfunk Kultur die Hörfunkreportage „Trump und die Dreamers“ produziert (“Dreamer” Santiago, ein Protagonist der Reportage im Bild). Sie begleiteten Jugendliche, Kinder von Einwanderern, die kurz nach der Wahl von Donald Trump gemeinsam ihren Schulabschluss machten und beobachteten, wie Rhetorik und Entscheidungen des US-Präsidenten ihr Leben beeinflussen.„Monatelange Recherchen werden zu einer dichten Geschichte mit viel Herz kondensiert und verwoben“, begründet die Jury ihre Entscheidung. „Das Feature beschreibt mit scharfem Blick kleine Details, die größere Zusammenhänge beleuchten.“
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
“Fantastisches Team, spannende Themen, wichtige Mission: Die „Afrika-Reporter“ Bettina Rühl, Leonie March und Sarah Mersch gehen heute mit einem wöchentlichen Digital-Magazin samt Afrika-Newsletter an den Start.” Das twitterten die RiffReporter Anfang Juli über das gemeinsame, neue Projekt der drei Weltreporterinnen. Sarah Mersch ist von Tunis aus in den nordafrikanischen Ländern unterwegs, Bettina Rühl von Nairobi aus in Ost- und Westafrika und Leonie March von Durban aus im Südlichen Afrika. Gemeinsam erforschen sie auch die letzten weißen Flecken auf der Landkarte – die ersten Texte sind schon online.
Fantastisches Team, spannende Themen, wichtige Mission: Die „Afrika-Reporter“ Bettina Rühl, Leonie March und Sarah Mersch gehen heute mit einem wöchentlichen Digital-Magazin samt Afrika-Newsletter an den Start. https://t.co/8eTShYtgNa @turi2 @MEEDIA @kressZwitscher @SZ_Medien
— Riff (@riffreporter) 5. Juli 2019
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporterin Nicola de Paoli hat die Sommer-Ausgabe ihres Schottland-Magazins herausgebracht: Das aktuelle Heft berichtet vom Leben auf den Hebrideninseln. Außerdem widmet es sich der Hafenstadt Aberdeen, die sich nach dem Nordseeöl-Boom neu erfinden muss. Das Schottland-Magazin ist am Kiosk in Deutschland und in Österreich (für 6,30 Euro) und in der Schweiz (für 7,50 CHF) erhältlich – oder direkt bei www.schottland.co
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Für ein besseres Leben überqueren Menschen Grenzen auf der ganzen Welt. Auch Naghib, 24, machte sich 2016 auf die Suche nach einer Zukunft in Deutschland, die er in seinem Heimatland Afghanistan nicht sah. Er lernte Deutsch, lebte mit in einer WG und verlobte sich mit seiner Freundin. Ende April 2019 standen dann Polizisten vor seiner Tür: Abschiebung. Naghib wehrte sich, schnitt sich seinen Arm auf. Es half nichts. Für den deutschen Staat gilt Afghanistan als sicheres Herkunftsland. Zehn Tage nach seiner Abschiebung nach Kabul greifen Taliban-Kämpfer eine internationale Organisation im Zentrum der afghanischen Hauptstadt an. Naghib ist nur wenige Meter entfernt, als es passiert. Explosionen und Feuergefechte sind bis spät in die Nacht zu hören. Was geschieht mit einem Menschen, wenn er in seiner neuen Heimat nicht willkommen ist, aber in seiner alten Heimat um sein Leben fürchtet? In den vergangenen Wochen hat Theresa Breuer afghanische Rückkehrer in Kabul begleitet. Ihre Reportage wird kommenden Monat im Amnesty Journal erscheinen.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Sie heißen Firman, Sila oder Syahrul: fünf- bis zehnjährige Jungen, die bei waghalsigen Pferderennen ohne Sattel ihr Leben riskieren. Auf der indonesischen Insel Sumbawa sind solche Wettrennen auf kleinwüchsigen Inselpferden seit Jahrhunderten Tradition. Doch dass inzwischen schon Kindergartenkinder aufs Pferd gezwungen werden, liegt daran, dass die potentiellen Wettgewinne höher sind als der Verdienst einer ganzen Familie. Viele dieser Karrieren enden mit schweren Verletzungen und ohne Schulausbildung. Lokale Politiker und Geschäftsleute verteidigen die Praxis, von der sie als Pferdebesitzer selbst am meisten profitieren.
Weltreporterin Christina Schott unterstützte Regisseur Michael Niermann und das Team von Seventyone und Encompass Films bei ihrer Recherche und führte Interviews mit den kleinen Jockeys und ihren Familien. Am 15. Juni hat der Film “Riders of Destiny” Deutschlandpremiere im Kölner Odeon.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Ende des Monats sollte Großbritannien eigentlich die EU verlassen. Doch alles hängt in der Schwebe: Es ist unklar, ob, wann und in welcher Form das Land die EU verlassen wird. Innerhalb der Regierung, im Parlament und in den großen Parteien herrscht Streit. Der Graben zwischen Remainern und Leavern ist tiefer denn je; die Debatte entzweit Kollegen und Freunde, Familien und sogar Ehepaare. Wie findet ein derartig gespaltenes Land wieder zusammen? Aus London berichten Peter Stäuber und Sascha Zastiral, aus Edinburgh Nicola de Paoli.
Foto: Sascha Zastiral mit dem berühmten Pro-EU-Demonstranten Steve Bray vor dem Parlament.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporterin Nicola de Paoli hat eine neue Ausgabe des Magazins „BritishTravel“ herausgebracht. Die kommende Game of Thrones-Staffel steht im Mittelpunkt des Heftes, das über die Drehorte der Erfolgsserie in Nordirland berichtet. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Jubiläums-Feierlichkeiten für die Dichter-Schwestern Emily, Charlotte und Anne Brontë in Yorkshire. Außerdem lädt das Magazin zu einem London-Bummel an die Ufer der Themse ein und stellt die farbenfrohen Gärten von Cornwall vor. „BritishTravel“ ist für 6,30 Euro am Kiosk in Deutschland erhältlich oder direkt bei www.britishtravel.de
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Am 5. März erscheint das jüngste Buch von Weltreporterin Kerstin Schweighöfer: „Herzensbrüche“. Die Trennung von einem einst geliebten Menschen gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen im Laufe eines Lebens, ist aber gleichzeitig fast schon so normal wie Kinderkriegen oder Gipsbein: In Deutschland zerbricht jede dritte Ehe. Trotz dieser scheinbaren Alltäglichkeit gerät die Welt bei jeder Trennung aufs Neue aus den Fugen. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, Co-Autor Dieter Quermann, zeichnet Kerstin Schweighöfer nach, wie es Verlassenen und Verlassenden gelungen ist, ihre Trennung zu bewältigen und neu zu beginnen. Ein Buch mit ungewöhnlich offenen Porträts über die dominierenden Themen unseres Lebens: Liebe, Partnerschaft und Trennung.
Kerstin Schweighöfer & Dieter Quermann: „Herzensbrüche – Geschichten von Trennungen und Neubeginn“, Hoffmann & Campe, € 20,– , Erscheinungstag: 5. März 2019, ISBN 978-3-455-00534-9
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Werden Kryptowährungen wie Bitcoin die Welt so grundlegend verändern wie das Internet? Oder sind sie nur eine Blase? Im vergangenen Winter war Philipp Mattheis mal kurz reich. Darüber und über Bitcoin und andere Kryptowährungen hat er zusammen mit einen Kollegen ein Buch geschrieben, das gerade bei Nicolai Publishing & Intelligence erschienen ist: “Kryptopia”!
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Bettina Rühl, Vorsitzende von Weltreporter.net und Weltreporterin in Kenia, erhält den diesjährigen Sonderpreis der Jury des Robert-Geisendörfer-Preises. Die Jury würdigt damit ihre herausragende, unermüdliche und jahrelange Berichterstattung aus und über Afrika. “Bettina Rühl analysiert scharf und zeichnet differenzierte Bilder, die frei von Pathos und Klischees das Leben in Afrika darstellen”, so die Jury. Sie erinnere im Radio unermüdlich an den vergessenen Kontinent und helfe, das meist ziemlich vage Bild von Afrika zu konturieren und zu korrigieren.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporter und UN-Korrespondent Marc Engelhardt hat für sein Buch „Weltgemeinschaft am Abgrund“ den Schweizer Medienpreis Prix Nicolas Bouvier erhalten. Die Jury lobte die tiefgehenden Recherchen des Autors über die Vereinten Nationen, denen gerade in der gegenwärtigen Krise des Multilateralismus eine große Bedeutung zukomme.
http://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=3&titel_nr=984
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Kaum einen Sprechchor stimmen Anhänger von US-Präsident Trump so leidenschaftlich an wie diesen: »Build that wall!« – Bau die Mauer! Dass wir uns in einer Ära der Mauern und des Grenzschutzes befinden, wird aber nicht nur in den USA deutlich: Heute gibt es weltweit mehr als dreimal so viele Grenzzäune, Mauern und Absperrungen wie zu Zeiten des Kalten Kriegs. Zusammengenommen sind sie 41.000 km lang, aneinandergereiht würden sie einmal um die ganze Erde reichen. Auch die EU baut kräftig mit, in Afrika und anderswo.
Die Weltreporter sind diese Grenzen auf verschiedenen Kontinenten entlang gereist. Sie haben Baustellen besucht und Architekten, Unternehmer und Politiker getroffen, Grenzschützer, Schleuser und Flüchtlinge gesprochen. Aus den Recherchen ist das Buch «Ausgeschlossen. Eine Weltreise entlang Mauern, Zäunen und Abgründen» entstanden, randvoll mit spannenden Reportagen von einer abgeschotteten Welt.
Grenzzaun zwischen Somalia und Kenia, südlich der kenianischen Stadt Mandera © Bettina Rühl
Zu den Ergebnissen gehört die Erkenntnis: Mauern sind in Beton gegossene Furcht. Sie werden errichtet um die auszuschließen, die unerwünscht sind. Zugleich zementieren sie Ungleichheit: Reiche schützen sich vor Armen, Gewinner vor Verlierern.
«’Ausgeschlossen’ bietet spannende, unerwartete, manchmal aufwühlende Einblicke», urteilt Anne Burgmer im Kölner Stadtanzeiger. Und zwar aus allen Weltregionen, von Kanada bis nach Neuseeland, von der Schweiz bis nach Somalia. Die traurige Erkenntnis, so Burgmer: «So unterschiedlich die vorgestellten Regionen und Geschichten sind, eint sie doch der Glaube der Herrschenden, dass Abgrenzung Probleme lösen könne.»
Dabei lenkt der neue Mauerboom davon ab, dass die großen Probleme der Menschheit keine Grenzen kennen: Weder Klimawandel noch Terrorismus, Hunger oder Seuchen machen vor Mauern Halt.
Beim Prelaunch in Köln am 14. September (v.l.): Peter Pauls, Chefautor des Kölner Stadtanzeiger, Gerd Braune und Marc Engelhardt (Photo © Barbara Markert)
Im Kölner Hotel Excelsior Ernst stellten die Weltreporter das Buch – hot off the press – erstmals der Öffentlichkeit vor. Mehr als 150 Zuschauer waren dabei, als Autorinnen und Autoren von Kalifornien bis Neuseeland, von Kanada bis Somalia ihre Mauer-Stories vorstellten.
Großer Bahnhof beim Pre-Launch von “Ausgeschlossen” in Köln (Photo © Barbara Markert)
Am 20. September stellen vier Autoren das Buch in Berlin vor: Bettina Rühl (Nairobi), Anke Richter (Christchurch), Wolf-Dieter Vogel (Mexiko Stadt) und Herausgeber Marc Engelhardt (Genf) diskutieren im Großen Saal der Heinrich Böll Stiftung mit Markus Bickel, dem Herausgeber des Amnesty-Magazins. Der Eintritt ist frei.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Das Thema “Überwachen” ist mittlerweile so international wie unser Netzwerk. Im fünften Podcast der Weltreporter geht es deshalb diesmal um Überwachung und Datenschutz: um Blockwarte und Distriktpolizisten, um Facebook und soziale Medien. Aber auch um Toilettenrollen und Fernsehbildschirme. Wem sich dieser Zusammenhang nicht erschließt, sollte unbedingt hineinhören!
Über die digitale High-Tech-Überwachung wurde zuletzt endlich auch auf politischer Ebene breit diskutiert, in den USA und im deutschen Bundestag. Stichwort: Facebook, Google und co. Aber selbst in Weltgegenden, die noch Modem- und glasfaserfrei sind, werden Bürgerinnen und Bürger überwacht.
Im neuen WR-Podcast erzählen rund ein Dutzend Weltreporter von ihren Erfahrungen in “ihren” Ländern und beschreiben mehr oder weniger ausgefuchste Methoden der Schnüffelei, die in ihrer Plumpheit teils schon wieder amüsant sind. Stichwort Toilettenrolle, im Bericht von Birgit Kaspar. Geradezu sprachlos macht der Bericht von Weltreporterin Christina Schott aus Indonesien: ein derart gut organisiertes System von behördlich angeordneter, nachbarlicher Spitzelei hätte man dort wohl eher nicht erwartet. Aber sie nennt auch den tragenden Pfeiler dieser staatlich verordneten Bespitzelung: die Freude der Nachbarn daran, andere sozial zu kontrollieren und zu bevormunden.
Von ebenfalls ganz analogen Formen staatlicher Überwachung berichtet Bettina Rühl aus der Demokratischen Republik Kongo: Militärbarrikaden, an denen Soldaten eine Art Wegzoll verlangen sind fast alles, was die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise in der Provinz Kasai von ihrem Staat erleben. Auf dem Land gibt es kaum staatliche Schulen oder Gesundheitszentren, keine Straßen, die den Namen verdienen. Das einzige was funktioniert ist das System der Überwachung, die Kontrolle der Bewegungen von Reisenden.
In der DR Kongo verdienen die Menschen ihr Geld mit Muskelkraft, und überwacht wird noch überwiegend analog.
Schwerer zu durchschauen ist die hochtechnisierte, vor allem die digitale Überwachung. Zur Einführung in das Thema diskutieren die Weltreporter des Podcast-Teams über die Tücken und Verführungen der sozialen Medien, über verräterische Likes und Klicks. In der Diskussion zwischen Leonie March in Südafrika, Birgit Kaspar in Frankreich, Jürgen Stryjak in Ägypten, Sascha Zastiral in London und Kerstin Zilm in Los Angeles wird deutlich, wie sehr die sozialen Medien auch unsere Arbeit als Journalisten beeinflussen. Und wie unterschiedlich wir Weltreporter mit dem digitalen Mitteilungsrausch umgehen (müssen), abhängig auch davon, in welchem Staat wir arbeiten. Ein Beispiel: Während Jürgen Stryjak Klicks und Likes meidet, um der ägyptischen Zensur nicht zusätzlich in die Hände zu spielen, macht Kerstin Zilm ihre private politische Haltung in den sozialen Medien durchaus transparent. Das sei in der Ära Trump fast ein Gebot der Stunde, meint sie. Mit ihrem Ärger darüber, dass die sozialen Netzwerke die gesammelten Daten weitergeben, sei sie in den USA allerdings ziemlich allein.
Noch selbstverständlicher ist das Daten-Sammeln in anderen Weltregionen. Zum Beispiel in China. Dort träumt man von einem Ende der chronischen Staus mit Hilfe von “Big Data” und “intelligenten Verkehrsleitsystemen”. Wie Christiane Kühl berichtet, beobachten und fotografieren deshalb in den Metropolen Kameras ständig den Verkehr. Angeblich, um Staus zu vermeiden. Wirklich nur deshalb? Aus Seoul berichtet Fabian Kretschmer von Technikfaszination und fehlendem Bewusstsein für die Risiken und Nebenwirkungen der großen Datensammelei. Ähnlich ist das in Kopenhagen, wo Clemens Bomsdorf als “paranoider Deutscher” – na ja, sagen wir mal: eingeordnet wird, wenn er Bedenken gegen das Datensammeln äußert.
Und Danja Antonovic erzählt, warum sie sich in der serbischen Belgrad immer wieder mit dem Handy auf ihrer eigenen Festnetzleitung anrufen muss.
Wer wissen will, ob wir Deutschen also wirklich paranoid sind, was den Umgang mit Daten angeht, und wie das Datensammeln und – jagen andernorts funktioniert, erfährt das alles im Weltreporter Podcast #5, zusammengestellt von unserem Podcast-Team: Birgit Kaspar, Leonie March, Jürgen Stryjak, Sascha Zastiral und Kerstin Zilm.
Und als Überraschungsgast tritt kurz vor Schluss auch noch ein Nashorn auf. Leonie March erklärt, was es damit auf sich hat.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der Axel-Corti-Preis ging dieses Jahr an Weltreporter Karim El-Gawhary. Bei seiner Dankesrede für den österreichischen Fernsehpreis der Erwachsenenbildung erinnerte der Nahost-Korrespondent daran, dass sich niemand aussucht, wo er geboren wird und welchen Pass er dadurch zufällig erhält. Die meisten Menschen auf dieser Welt können nicht hinreisen, wo sie wollen. Sie haben auch keinen freien Zugang zu unabhängigen Medien. Daher empfindet El-Gawhary es als „unheimlich großes Privileg öffentlich-rechtlich für Sie alle zu arbeiten, sozusagen Ihnen allen zu gehören“. Und ruft dazu auf, dass wir uns dieses Privileg von niemandem wegnehmen lassen sollten.
Link: https://www.facebook.com/weltreporter/videos/2439909616025424/
Mehr News, Geschichten und Anekdoten von den Weltreportern erfahren Sie in unserem monatlichen Newsletter
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Seit zwei Jahren arbeiten Weltreporterin Theresa Breuer und die amerikanische Fotografin Erin Trieb an einem Dokumentarfilm über das erste weibliche Bergsteigerteam Afghanistans. Die jungen Frauen haben sich vorgenommen, was bisher noch keine Afghanin vor ihnen wagte: Sie wollen den höchsten Berg des Landes erklimmen. Mount Noshaq ist 7500 Meter hoch und selbst für Bergsteigerprofis eine Herausforderung.
Zudem werden Frauen, die in Afghanistan Sport treiben, sozial geächtet und müssen sich immer wieder gegenüber ihrer Familie und deren Umfeld behaupten. Um die einmalige Expedition zu begleiten, trainieren Breuer und Trieb seit fast zwei Jahren.
Wer das Projekt „An Uphill Battle“ unterstützen will, kann das hier tun: https://www.kickstarter.com/projects/erintrieb/an-uphill-battle#
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weltreporter sind in fast allen Zeitzonen zu Hause. Das hilft uns bei der Arbeit, sorgt für Aufträge, kann aber auch für Verwirrung sorgen. Welche das sind, erzählen unsere Reporter auf einer 20-minütigen Reise um die Welt, aus Regionen, in denen die Uhren oft gründlich anders ticken als in Berlin oder in Bremen. Im vierten Podcast der Weltreporter geht es um Zeit – um Rhythmus, Ungeduld und Warten, um Verschiebung der Zeit und ihren Wert. Ein Dutzend Reporter nehmen Sie mit auf einen sehr persönlichen Ausflug in ihren Alltag und an Orte, von denen wir sonst für Sie – Leser und Hörer – in deutschen Medien berichten.
Weltreporter schreiben und recherchieren nicht nur auf sechs Kontinenten, einige von uns nutzen die Zeitverschiebung, die diese Arbeit mit sich bringt auch für Jobs, die es vor fünf Jahren noch gar nicht gab. Christina Schott hätte, als sie als Journalistin nach Indonesien zog, nie gedacht, dass ausgerechnet die Zeitverschiebung ihr mal eine familienfreundliche Arbeitszeit verschaffen würde. Wie viele Kollegen in der Region sorgt sie mehrere Tage im Monat an einem online Newsdesk dafür, dass die Webseiten großer deutscher Tageszeitungen 24 Stunden aktuell bleiben. Und wenn dann kurz vor ihrem Feierabend ein Vulkan spuckt, bricht bei ihr kein Stress aus – dann übergibt sie an die Frühschicht in Berlin oder Frankfurt.
Zug verpasst? Das kann in den Niederlanden Folgen haben…
“Meine Arbeitstage in Seoul sind oft endlos lang”, sagt hingegen Fabian Kretschmer, und er sagt auch, warum das so ist und er eigentlich nichts dagegen hat. Der Südkoreakorrespondent erinnert außerdem an einen historischen Moment, in dem in seiner Region die Uhr zum politischen Theater wurde, und eine halbe Stunde kurzfristig die Weltpolitik durcheinander brachte.
Möge dir Zeit übrig bleiben
Kerstin Zilms Großmutter wünschte der Enkelin in Kalifornien einst, ihr möge Zeit übrig bleiben. Auf Kerstins “Auf Wiedersehen” reagierte die alte Dame gerne mit einem “so Gott will und die Heiligen einstimmen.” Ein Spruch, den Jürgen Stryjak in Kairo in ähnlicher Variante fast häufiger hört als ein “Guten Morgen”; denn zur präzisen Zeiteinschätzung gehört in Ägypten das Inschallah إن شاء الله – so Gott will. Ob beim Schraubeneinkauf oder im Kebab-Restaurant – der Herrgott hat bei der Verwirklichung von Wünschen offenbar seine Hände im Spiel. In Stryjaks Wahlheimatstadt, die den Korrespondenten zuweilen an eine Science-Fiction-Vision aus dem Filmklassiker “Blade Runner” erinnert, kann die Formel “In schā’a llāh” sogar Einfluss auf das Tragen eines Sicherheitsgurtes haben…
Benjamin Wamocho studiert Tiermedizin und unterrichtet Musik in Nairobi
Gott hat den Europäern die Uhren gegeben und den Afrikanern die Zeit – diesen Spruch zitieren Afrikaner gerne, wenn mal wieder ein Europäer ausflippt, weil jemand Stunden nach dem vereinbarten Termin kommt. Bettina Rühl, die auch nach 30 Jahren Arbeit in Afrika noch zuweilen mit dem dortigen Zeitverständnis hadert, hat in Kenia einen Experten für Zeit und Rhythmus befragt: einen Musiker. Benjamin Wamocho erklärt ihr wunderbar, warum nicht immer schlecht sein muss, wenn man eher spürt, wann es Zeit für etwas ist, als ständig die Zeiger eines Geräts bestimmen zu lassen.
Ungeduld ist die Tugend des Korrespondenten
Marc Engelhardt, der von der Schweiz aus die Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates verfolgt, muss bei der Arbeit mit einem anderen Aspekt der Zeit zurechtkommen: “In der in Diplomatie ist Zeit auch Macht”, weiß er. Je länger etwa in New York über Syrien-Sanktionen verhandelt wird, um so mehr Menschen sterben im Bombenahgel in Ostgutha. “Warten können mag eine Tugend der Diplomaten sein – Ungeduld ist die Tugend des Korrespondenten”, sagt Marc Engelhard.
Bei Kerstin Zilm in Los Angeles ticken die Uhren anders, erst recht zur Oscar-Zeit
Folgen Sie uns auf dieser akustischen Reise, und freuen Sie sich auf einige überraschende Erkenntnisse:
Wie tickt Los Angeles und wann ist der richtige Moment für eine Hochzeitsparty in Tunesien? Wie unterscheiden sich die südafrikanischen Gummizeiten right now von just now und now now? Weshalb schüttelt Christine Wollowski in Brasilien immer noch den Kopf und verabredet sich Tina Schott längst nicht mehr an Straßenecken? Welche Folgen kann ein verspäteter Zug im superpünktlichen Holland haben, und wie genau klingt die Schafszeit in einem südfranzösischen Dorf? – Antworten auf all diese Fragen und einiges mehr hören Sie im Weltreporter Podcast #4, zusammengestellt von unserem Podcast-Team in fünf Zeitzonen: Kerstin Zilm, Birgit Kaspar, Jürgen Stryjak, Sascha Zastiral und Leonie March.
PS: Sie haben unsere ersten Podcast-Ausgaben über Licht und Identität verpasst? Sie finden Sie nach wie vor in der Soundcloud und natürlich auf unsere Homepage.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Es sind hunderte von Artikeln und stundenlanges Audiomaterial, die wir Weltreporter laufend mit unseren Berichten aus allen Kontinenten produzieren. Die meisten großen deutschsprachigen Medien greifen für ihre Auslandsberichterstattung auf „Weltreporter“ zurück. Damit erreicht unsere Arbeit in Deutschland sehr viele Menschen und bringt ihnen ferne und nahe Länder nah. Im digitalen Zeitalter sind journalistischen Produkte ebenso leicht zugänglich wie oftmals vergänglich – schließlich ist alles von fast überall her abrufbar und wird ständig um Neues ergänzt. Wir Weltreporter schätzen dieses breite Informationsangebot und tragen gerne dazu bei.
Jetzt halten wir aber einmal inne und bieten etwas zum In-der-Hand-halten: unser neues Weltreporter-Magazin „Rekorder“.
Das neue Magazin der Weltreporter (Foto: Bomsdorf).
Auf 200 Seiten haben wir Reportagen, Analysen und Interviews unserer Mitglieder gesammelt, die über das Ersterscheinungsdatum hinaus Relevanz haben. Denn gute Texte haben es verdient, mehr als einmal gedruckt zu werden. Guter Journalismus hat es verdient, den Spalten der Tageszeitungen und Magazine entnommen und in anderer Form erneut publiziert zu werden.
Ein Dutzend Texte von Mitgliedern der Weltreporter in dieser Form erneut zu veröffentlichen zeigt, was Auslandsberichterstattung im Allgemeinen und wir Weltreporter im Besonderen können: Geschichten erzählen, die neue Perspektiven auf die Welt eröffnen und damit vielleicht auch das eigene Leben.
Das Magazin ist im Weltreporter-orange gehalten und wurde von der Frankfurter Agentur very gestaltet. Wir bringen es bei Redaktionsbesuchen in den kommenden Monaten mit. Neben dem Podcast ist es unser zweites neues Medienangebot. Federführung bei dem Projekt haben die Weltreporter Sarah Mersch (Tunesien) und Clemens Bomsdorf (Nordeuropa).
Sollten Sie noch keins bekommen haben und können nicht länger warten, wenden Sie sich an magazin@weltreporter.net, um schon jetzt ein Exemplar zugeschickt zu bekommen (begrenztes Kontingent).
Hier, auf unserem Blog, werden wir in den kommenden Monaten in unregelmäßigen Abständen auch einen kurzen Einblick ins Magazin geben und einzelne Texte daraus vorstellen.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Fehlt Ihnen im Nordhalbkugel-Winter zuweilen eine Dosis Licht? Australien wird mit Sonne und Hitze derzeit reichlich versorgt, vorgestern war es in Sydneys Westen gut beleuchtete 47 Grad. Die kann ich Ihnen nicht um die Welt schicken, aber etwas deutlich Besseres: Nehmen Sie sich etwas Zeit und reisen Sie mit uns in zwanzig Minuten um die Welt: Mit dem Weltreporter-Podast #3. In der dritten Audio-Reise des Journalisten-Netzwerks geht es um Licht. Begleiten Sie Weltreporter an Orte, an denen Licht verzaubert, wo Lichter aufgehen und dorthin, wo ein ganzes Land das Licht am Ende eines Tunnels feiert.
Aber Vorsicht, die erleuchtete Welt der Reporter hat ein paar Überraschungen für Sie parat: Unsere Kollegin in Südosteuropa hat ein besonderes Lichtspektakel sogar richtig sauer gemacht. Denn dort gehen die Uhren anders – sagt eine, die es wissen muss: Weltreporterin Danja Antonovic aus Belgrad. Sie erklärt Ihnen, warum dort die Weihnachtsbeleuchtung im September an- und erst im Februar wieder ausgeschaltet wird. Sie weiß auch, was über diese Lichterflut jene Belgrader denken, die selbst kaum genug Geld für die eigene Stromrechnung haben.
Belgrads winterliches Lichtermeer
Die meisten Momente, die das Podcast-Team der Weltreporter – Kerstin Zilm, Sascha Zastiral, Jürgen Stryjak, Birgit Kaspar und Leonie March – zusammengetragen hat, sind aber auf eher positive Art erhellend.
Auf der Audio-Reise zu den Einsatz- und Arbeitsorten von Weltreporter-Kollegen in aller Welt erfahren Sie von ungewöhnlichen Augenblicken in Tschechien, Australien und Kairo. Außerdem erleben Sie einen eiskalten Sonnenaufgang im Zelt über den Wolken in den Pyrenäen.
In Kenia, drei Autostunden von Nairobi entfernt, rennt Bettina Rühl vor Sonnenaufgang durch die Savanne. Warum sie dabei von Massai bewacht wird, erfahren Sie ebenfalls im Weltreporter Podcast #3.
Über den Wolken in den Pyrenäen
Von ganz persönlichen und manchmal sogar magischen Momente, die mit Licht und Schatten zusammenhängen, berichten Weltreporter aus dem nächtlichen Paris und einem Delfter Museum, aus Kairos Straßen und vom Strand in Lombok.
Wir haben Licht am Ende des sprichwörtlichen Tunnels in Tschechien gefunden und schauen in Chile vorbei, wo endlich neue, günstige Solaranlagen gebaut werden. Im Podcast erzählt unser neuer WR-Kollege in Südkorea, welche Hoffnungsschimmer die Einwohner von Seoul haben, angesichts der eher düstern Angst vor einem drohendem Atomkrieg. Sie erfahren, weshalb nicht mehr viele serbische Mädchen Svetlana (“Tochter des Lichts”) genannt werden und folgen Marc Engelhardt 175 Meter unter die Schweizer Erde, in die Tunnel des Europäischen Kernforschungszentrums. Auch dort funkelt ein besonderes Licht.
Gamelan-Musiker in Indonesien
Zu einem Klang- und Licht Erlebnis der historischen Art nimmt Christina Schott Sie in die Sultansstadt Jogjakarta mit. Dort wird seit Jahrhunderten die Kunst des Schattentheaters zelebriert, ein Meisterwerk des Kulturerbes, an dem heute auch Touristen teilnehmen können. Lauschen Sie dem Klingklong der indonesischen Gamelan, deren fünf- oder siebentönige Tonskalen vielleicht Geister vertreiben, mit Sicherheit aber die Zuhörer in eine ganz andere Welt versetzen.
An einem wiederum anderen Ende des Globus trifft sich die größte indische Bevölkerungsgruppe außerhalb Indiens zu einer Prozession, in der mit Lampen, Gesang und Farben der Sieg des Lichts über die Dunkelheit gefeiert wird. Auf welchem Kontinent diese Zeremonie die Straßen in ein spirituelles Volksfest verwandelt, erfahren Sie ebenfalls im Weltreporter-Podcast #3.
Sonnenaufgang in Kenia
PS: Alle drei Monate erzählen Weltreporter von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark und laden ein zum Blick hinter die Kulissen, nehmen Sie mit in den Korrespondentenalltag oder teilen persönliche Eindrücke.
Sie haben die ersten WR-Podcast verpasst? Hören Sie sie in der Soundcloud an. Sie treffen einen Weltreporter-Gründer, hören, welches Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält, welche Eigenschaften zum Job gehören und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert. Im zweiten Podcast geht es um Identität.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der eskalierende Streit um ein unabhängiges Katalonien, die Auseinandersetzung um einen Kurdenstaat im Norden Iraks, die Referenden für mehr Autonomie im Norden Italiens: Kein Thema ist derzeit so heiß wie Separatismus.
“Unabhängigkeit! Separatisten verändern die Welt”, erschienen im Verlag Christoph Links
Die Weltreporter beleuchten das Thema in ihrem aktuellen Buch von allen Seiten, in Berichten aus 18 Staaten und solchen, die es werden wollen. Was hat die katalanische Unabhängigkeitsbewegung so stark gemacht, wie steht es um die schottischen Separatisten und warum erkennt niemand die seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreichen somaliländischen Separatisten an? Wie immer waren wir vor Ort, haben mit den Menschen gesprochen und ihre Geschichten und die Hintergründe aufgeschrieben.
Das Ergebnis: 272 Seiten mit Reportagen aus allen Ecken der Welt und vielen Antworten auf Fragen, für die in kurzen Artikeln und Aufsagern kein Platz ist.
“Unabhängigkeit! Separatisten verändern die Welt” ist erschienen im Verlag Christoph Links und bei jedem Buchhändler sowie online erhältlich.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Kennen Sie das: Wenn die Fremde vertraut wird, und die Heimat eher befremdlich? Wir Weltreporter erleben dieses seltsame Spannungsverhältnis häufig, privat ebenso wie während Recherchen für Reportagen. Identität – was macht uns aus, was ist wo vertraut? Wie funktioniert dieses Phänomen “Heimat”, wenn man sich an vielen Orten zuhause fühlt – oder nirgends so richtig? Im Weltreporter-Podcast #2 ist das Podcast-Team für Sie diesen Fragen nachgegangen.
Die Idee entstand durch eine Geschichte, die Afrika-Weltreporterin Bettina Rühl aus Somalia mitbrachte. Bettina hatte in Mogadischu Menschen getroffen, die trotz Krieg in die somalische Hauptstadt zurückgekehrt sind: Von sicheren Orten, an die sie geflüchtet waren, zurück an einen sehr riskanten.
Abdullahi Muse Hassan in seiner Druckerei in Mogadischu.
Warum geht man in die Heimat zurück, auch wenn es gefährlich ist? Warum gehen andere nicht zurück – wie viele Weltreporter?
In Skype-Gesprächen über das Thema Identität zwischen London, Kairo, Durban, Südfrankreich und Kalifornien kamen die WR-Podcaster auch schnell darauf, warum sie genau dort sind, wo sie sind – und was sie manchmal dort vermissen. Und sie haben andere Reporter gefragt, was ihnen – außer Vollkornbrot – fehlt: einen richtig schönen deutschen Streit, Gemütlichkeit, Biergärten, deutsche Buchläden, Schnee und Radwege spielten in den Statements aus aller Welt ihre Rollen.
Birgit Kaspar, Weltreporterin in Frankreich, hat schon an vielen Orten gelebt. Für sie ist “Identiät” auch ein Spannungsfeld zwischen Polen. “Identität” schmeckt für sie manchmal orientalisch oder klingt Kölsch, zuweilen ist sie auf ewig “l’Allemande” und zugleich französische Nachbarin. Außerdem hat Birgit Kaspar mit Youssouf gesprochen – er gehört zu denen, die nicht zurück wollen.
Kirstin Ubesleja und ihre drei Pässe
Youssouf ist einer von einem Dutzend Somaliern, die in Saint Martory auf ihre Papiere warten und Französisch lernen, damit sie sich im Gastland integrieren können. Was er trotz einiger Hürden an der Fremde liebt, hören Sie im Podcast.
Wer Gespräche über die doppelte Staatsbürgerschaft knifflig findet, sollte Kerstin Zilm zuhören. Die Reporterin hat in Los Angeles Kirstine Upesleja interviewt, eine Frau, die staatenlos geboren ist und heute gleich drei Pässe hat. Kirstine Upeslejas Eltern stammen aus Lettland, sie ist in Münster aufs lettische Gymnasium gegangen und hat eine “emotionale Beziehung” zu dem Land, das sie oft besucht, in dem sie aber nie gelebt hat. Sie lebt in Amerika, spricht aber (ihrer Ansicht nach) nur deutsch perfekt. Im Podcast erzählt sie, wie die mit einem derartigen Identitätenmix klarkommt.
Jürgen Stryjak isst echt deutsch: Original German Döner Kebab.
Seit über 25 Jahren ist Jürgen Stryjak Korrespondent in Kairo, und für den Podcast hat er sich mit dem wichtigsten aller Themen der Heimatferne beschäftigt: Mit dem Essen. Er verrät, was Ägypter meinen, wenn sie so richtig ägyptisch (zum Beispiel KFC) essen gehen wollen. Und er lädt ein zum ersten “echt deutschen Döner Kebab” in Kairo. “Überfremdung” im Doppeltwist, oder upside down würde ich sagen – aber hier unten auf meiner Globushälfte fließt das Wasser ja eh andersrum ab, heißt es.
Viel Spaß mit dem zweiten Podcast der Weltreporter, diesmal zusammengestellt von Kerstin Zilm, Jürgen Stryjak, Birgit Kaspar, Leonie March und Sascha Zastiral.
PS: Sie haben den ersten WR-Podcast verpasst? Hören Sie ihn in der Soundcloud an. Alle drei Monate erzählen weltreporter von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark und laden ein zum Blick hinter die Kulissen, mitten in den Korrespondentenalltag.
Im Podcast #1 treffen Sie einen Weltreporter-Gründer, hören, welches Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält, welche Eigenschaften zum Job gehören und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Rechtspopulistische Parteien sind keine Neuheit in nationalen Parlamenten. In Dänemark sitzt die Dansk Folkeparti (DF), die Dänische Volkspartei, schon seit fast 20 Jahren im Folketinget.
Das muss man erstmal schaffen: Parteigründung 1995, erstmals ins Parlament eingezogen 1998 – und in der Opposition de facto Regierungsmacht 2001 bis 2011 sowie seit 2015. Die Dänische Volkspartei ist seit langem ein bedeutender Faktor in der dänischen Politik – sehr zum Schaden vor allem der Sozialdemokraten. „Die DF hat ihnen Themen weggenommen. Seit sie aber bereit sind, auch strammere Integrations- und Flüchtlingspolitik zu diskutieren, stabilisiert sich die Lage der Sozialdemokraten“, urteilt Kasper Hansen, Professor für Politikwissenschaft an der Uni Kopenhagen.
Die DF ist auch so stark geworden, weil die klassischen Parteien lange nicht über Herausforderungen der Migration reden wollten und es versäumt haben, ihre eigenen Lösungsvorschläge zu präsentieren. Nun treibt die Partei Sozialdemokraten wie Konservative vor sich her.
Aus dem Erfolg der Rechten in Dänemark kann gelernt werden. Vor allem, dass Wähler nicht technokratisch von oben herab behandelt werden wollen, dass sie und nicht nur die Politik Agenda setting betreiben wollen und dass es nicht viel nutzt, irgendwann auf einmal die harte Linie der Rechten quasi zu kopieren. Was der langanhaltende und fast stetig größer werdende Erfolg der Dänischen Volkspartei über den Umgang mit der AfD und deren Wählerpotenzial lehren kann, habe ich in einem längeren Beitrag für “Internationale Politik und Gesellschaft” erläutert. Online hier zu lesen.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Ein schönes Gefühl, es nun auch selbst in der Hand zu halten: Vor kurzem ist mein Buch „Ein Jahr in Frankreich“ im Herder-Verlag erschienen. Nun hat die Bücherkiste auch den Weg ins ferne Belloc gefunden. Das haben wir gefeiert! Kater Mishmish hat sogleich den Karton zu seinem neuen Schlafplatz erkoren. Denn was interessieren ihn die Geschichten über das Alltagsleben im französischen Südwesten, über schwindelerregende Höhenpfade in den Pyrenäen, über die Hauptstadt des Parfums und französische Kommunalpolitik… Mir hat es sehr viel Freude gemacht, diese sehr persönlichen Erlebnisse aufzuschreiben. Statt wie sonst als Journalistin die Geschichten anderer Menschen zu erzählen. Jetzt hoffe ich, dass meine Leser genauso viel Spaß beim Lesen haben werden!
Birgit Kaspar, „Ein Jahr in Frankreich“, Herder-Verlag, 16 €
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Die Weltreporter im Gespräch – Ab sofort lassen wir Sie noch näher ran, an unsere Arbeit in aller Welt: Im WR-Podcast erzählen künftig alle drei Monate Korrespondenten von Jobs und Recherchen zwischen Durban und Dänemark, geben einen Einblick in den Korrespondentenalltag, live & lebendig. Wir schalten unsere Mikrophone für Sie auf Empfang und laden ein in unsere Schreib- und Tonbüros auf fünf Kontinenten. Der erste WR-Podcast führt hinter die Kulissen des größten Korrespondenten-Netzwerks freier Auslandsjournalisten, das über 47 deutschsprachige Reporter in fast ebenso vielen Ländern vereint.
Kerstin Zilm im per Wolldecke isolierten Studio.
Wer sind die Weltreporter-Journalisten und was bewegt sie? Erfahren Sie, unter welchen Bedingungen Geschichten entstehen, die Sie später gut gemischt online oder im deutschen Radio hören. Verbringen Sie 20 Minuten mit uns – jenseits der Schlagzeilen. In diesem ersten Podcast treffen Sie einen Weltreporter-Gründer, hören, welches amerikanische Geräusch unsere Kollegin in Los Angeles zuweilen von der Arbeit abhält und was Kollegen in Krisenregionen auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten motiviert.
Ganz nebenbei bekommen Sie Antworten auf eine Reihe von Fragen, die Sie sich vielleicht noch nie so gestellt haben 😉 Zum Beispiel:
Ägypten-Korrespondent Jürgen Stryjak während des Volksaufstandes 2011 auf dem Tahrir-Platz.
Der erste Weltreporter Podcast widmet sich aber auch ernsteren Themen: Im Interview berichtet Jürgen Stryjak, der seit 17 Jahren in Kairo arbeitet, vom Arbeit und Leben in einem Land, in dem Anschläge und Unterdrückung zum Alltag gehören. Er schildert, welche Spuren es hinterlässt, wenn man tagein tagaus über Menschen berichtet, die Gewalt oder Terror erleben, die desillusioniert oder hoffnungslos sind. Jürgen Stryjak erzählt auch, was ihn motiviert, sich von schwierigen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. Er erzählt von einer Begegnung mit Amir Eid und seiner Indie-Band Cairokee, die er bei Proben in Kairo traf. Auch sie lassen sich nicht einschüchtern. Eines ihrer jüngeren Lieder heisst Akhr Oghniyya – zu deutsch: »Das letzte Lied«. Selbst wenn dies mein letztes Lied wäre, singt Amir Eid im Refrain, selbst dann würde ich noch von der Freiheit singen.
Janis Vougioukas nach der WR-Gründung im Jahr 2007 während einer Recherche über Folgen der Umweltverschmutzung in China.
Außerdem lernen Sie Janis Vougioukas kennen. Janis ist heute Stern-Reporter in Shanghai. Er war es, der im Jahr 2000 mit einer Handvoll anderer Journalistenschüler die Idee hatte, das Weltreporter-Netzwerk zu gründen. Im Gespräch erinnert sich Janis daran, wie damals auch die Einsamkeit als Freischaffender mit ein Motiv dafür war, das Abenteuer Weltreporter zu wagen. “Wir waren überrascht, wie viel man über Internet-Abstimmungen und Skype effizient, global und günstig organisieren konnte”, erzählt Janis Vouigoukas als ihn Kerstin Zilm über diverse Zeitzonen hinweg während einer Recherche in Hongkong erreicht. Damals begann die Medienkrise, und er und die 20 ersten Weltreporter waren begeistert, wie rasch sich die Existenz des weltweiten Reporternetzwerks in den Redaktionen herumsprach: “Es war toll zu sehen, wie dankbar die Redaktionen, die nicht mehr selbst schnell jemanden losschicken konnten oder wollten, unser Angebot angenommen haben.” Heute gehören zum Netzwerk 47 freie Korrespondenten in aller Welt und 27 Kollegen, die inzwischen nicht mehr als freie Journalisten arbeiten oder wieder von Deutschland aus berichten.
Leonie March interviewt einen Fährtenleser.
Zusammengestellt haben diese “20 Minuten Weltreporter persönlich” unser Podcast-Team in drei Kontinenten und diversen Zeitzonen. An Mikro und Mischpult agierten Kerstin Zilm in Los Angeles, Leonie March in Durban und Sascha Zastiral in London.
Viel Spaß beim Zuhören, und bis zum nächsten Podcast – in spätestens drei Monaten.
Im Helikopter über Durban
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Ein Abend mit den Weltreportern in Hamburg am Freitag, 30. Juni 2017, 19 Uhr
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Dass man in Neuseeland nichts bauen darf, das den Sitz eines Naturgeists namens Taniwha zerstören könnte, ist einer der oft kolportierten Mythen im magischen Reich der Bikultur. Völlig falsch. Erst kürzlich wurde der neue Kapiti-Expressway eröffnet, für Kiwi-Verhältnisse eine Autobahn, entlang der unteren Westküste der Nordinsel. Sie führt schnurstracks durch heilige Stätten der Ureinwohner. Doch das ist nicht der Skandal. Sondern wie sie heißen soll.
Kurz vor Waikatane auf dem Weg nach Wellington kommt eine Linkskurve. Da steht eine Betonwand mit Maori-Malereien. Dahinter liegt das Land der Schriftstellerin Patricia Grace, eine der hochangesehensten Literatinnen im Lande. Die Maori-Aktivistin musste lange vor Gericht kämpfen, um den Grund und Boden zurückzubekommen, den die Kolonialmacht einst ihrem Vorfahren Wi Parata Te Kakakura stahl. Ihre Vorfahren liegen dort begraben.
Auf der anderen Seite ist ein Hügel. Dort sind noch die Steine einer traditionellen Grabstätte der polynesischen Ureinwohner zu sehen. Sie sind fast so alt und heilig wie Patricia Grace. Wie immer man es dreht und wendet: Die Autobahn ist praktisch, denn die Staus in und aus der Hauptstadt waren bisher ein „pain in the ass“. Aber politisch korrekt ist sie nicht.
Rassisten und Rednecks regen sich dennoch auf. Denn der Expressway wird in sieben Teile unterteilt, und die sollen allesamt Maori-Namen bekommen. Einer davon: Kakakura Road, nach Patricia Graces Vorfahren. Volkes Zorn überschlug sich: Kann niemand aussprechen! Kann niemand verstehen! Ein Straßenname muss doch Bedeutung haben! Verdammt, wer soll denn all den Kram auswendig lernen? Vorher hieß der längste Abschnitt der Straße nur Main Road, ein Teil davon Main Road South, einer Main Road North. Und jetzt stattdessen all diese Zungenbrecher. So wie Katu Road.
Dabei wäre es doch viel einfacher, den ehemaligen State Highway 1 durch einen simplen englischen Nachnamen zu ersetzen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Klavierstimmer St. John Majoribanks Cholmodeley-Featheringstonehaugh, der aus Worcestershire (sprech das mal einer korrekt aus!) nach Raumati emigrierte. Oder die berühmte Bardame in Waikanae mit irischer Abstammung, die den ersten Ceilidh (das ist ein Volkstanz) in der neuen Heimat einführte: Siobhan Caoimhe Niamh O’Coughlan.
Stattdessen der hochkomplizierte Straßenname „Unaiki“. Im Gegensatz zum Ceilidh wird jeder Buchstabe in „Unaiki“ genauso gesprochen, wie er geschrieben wird. Aber vielleicht sollten neue Straßennamen nicht Verflossenem Rechnung zollen, sondern lieber Gegenwärtiges beschreiben. Wie wäre es der Einfachheit halber mit “Road Rage Road” für all die Tobsüchtigen hinterm Steuer, die sich über Staus und Straßentaufe erzürnen?
Für Otaki, ein 6000-Seelen-Nest an der Kapiti-Küste, werden diese Fragen wichtiger denn je. Otaki soll der erste bilinguale Ort Neuseelands werden: alle Schilder auf Maori und Englisch. Eine Studie fand vor 40 Jahren heraus, dass es in dem Städtchen keinen einzigen jungen Maori mehr gab, der seine Sprache noch flüssig sprechen konnte.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
2017 ist Putin seit fünf Jahren wieder Präsident Russlands. In der Zeit hat sich viel verändert. Am schlimmsten ist, dass die Angst zurückgekehrt ist.
Wie das geht und welche Folgen das für Demokraten hat, erzählt das Feature anhand von vier Menschen, die ich seit dem Winter 2011/2012 immer wieder getroffen habe. www.russianangst.de
Die Sendung kann man hier hören:
http://nachmoskau.de/archives/2997
Und man kann das Buch lesen, das die “Russian Angst” beschreibt.
http://www.russianangst.de
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Wer rettet die Welt vor Putin, Trump und Co.?
Am 7./ 8. Juli kommen in Hamburg die Staats- und Regierungschefs der G20 zusammen. Eine Woche vorher treffen sich die Weltreporter – Korrespondenten, die aus den G20-Staaten berichten – in der gleichen Stadt.
Wir warnen: Weltrettung ist vom Club der 20 reichsten Länder nicht zu erwarten, eher im Gegenteil. Wladimir Putin schürt die „Russian Angst“, Theresa May macht die Grenzen dicht, die EU zerreißt sich selbst. Indonesiens Regierung lässt ihr Land abholzen, Trump ist Trump – und als neue Führungsmacht der Welt macht sich ausgerechnet China startklar.
Wohin soll das führen? Und was halten eigentlich die ganz normalen Türken, Briten, Europäer, Indonesier, Chinesen, Russen und Amerikaner davon? Ein spannender Abend mit Reportern, die dort leben, wo die G20 regieren.
Ort: Thalia Nachtasyl
Zeit: Freitag, 30. Juni, 19 Uhr
Eintritt: 7 Euro
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Weißes Hemd, aufgerollte Ärmel, schwarzer Lockenkopf – Jesse Klaver, der charismatische frische Spitzenkandidat der niederländischen Grünen, gerade mal 30 Jahre alt. Wie ein Popstar hatte er sich während des Wahlkampfes feiern lassen, und deshalb fand auch die Wahlparty der Grünen in angemessenem Rahmen statt – im bekannten Amsterdamer Rockpodium “Melkweg”. Dort bedankte sich Jesse als erstes mit einem innigen Kuss bei seiner Frau Jolein, die ihn in den letzten Monaten so gut wie nie gesehen hat: “Ich hoffe, das Ergebnis gefällt dir!” so ihr überglücklicher Mann.
Daran dürfte es keinen Zweifel geben, die Grünen sind die eigentlichen Sieger dieser spannenden Wahlen: Sie konnten die Zahl ihrer Sitze im 150 Mandate starken Abgeordnetenhaus mehr als verdreifachen von 4 auf 14. “Wir haben mehr Sitze gewonnen als wir je im Abgeordnetenhaus hatten”, jubelte Klaver, der wegen seiner Ähnlichkeit mit dem kanadischen Premierminister oft “niederländischer Trudeau” genannt wird.
Weit nach Mitternacht hing ich immer noch hingerissen vor dem Fernsehschirm. Das offizielle Wahlergebnis lässt nach wie vor auf sich warten, aus Angst vor Hackern werden alle Stimmen per Hand gezählt, das dauert.
Um heute morgen in aller Früh wieder im Einsatz zu sein und den Hörern und Lesern von SWR3, Standard oder Focus zu erläutern, weshalb sich die Niederländer für Stablität und Sicherheit entschieden habe, gegen das Schwarzsehen und Schwarzmachen von Wilders und gegen das Chaos, das er anzurichten drohte. Denn der Rechtsaussen im Polderstaat ist weit abgeschlagen hinter dem bisherigen Ministerpräsidenten Mark Rutte auf dem zweiten Platz gelandet – und wird da bleiben, wo er ist: in der Opposition. Das nächste Dominosteinchen nach Trump und Brexit ist hinter den Deichen jedenfalls NICHT umgefallen. Oranje boven!
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Dieses Foto stammt aus dem Frühjahr 1998, als wir den Kollegen Ragip Duran aus dem Gefängnis im nordwesttürkischen Saray abholten. Ragip sollte einer der letzten Journalisten sein, die in der Türkei wegen ihrer Berichterstattung eingesperrt wurden – so hofften wir damals. Doch heute sitzen wieder mehr als 150 Journalisten hinter Gittern, viele ohne Prozess und sogar ohne Anklage. Der Fall der Brüder Ahmet und Mehmet Altan, die seit fast einem halben Jahr ohne Anklageschrift im Gefängnis sitzen, wird jetzt vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg aufgegriffen. Inhaftiert wird ohne Rücksicht auf Alter oder Gebrechen: So sitzt die 73jährige Kolumnistin Nazli Ilicak seit dem vergangenen Juli im Gefängnis, ohne dass bisher Anklage erhoben wurde; ebenso der gleichaltrige Kolumnist Sahin Alpay. Auf die Freilassung werde auch der deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel voraussichtlich noch länger warten müssen, glaubt der türkische Jurist und Oppositionspolitiker Sezgin Tanrikulu, der Yücel bei seiner staatsanwaltschaftlichen Vernehmung beigestanden hatte. „So schnell kommt er wohl nicht wieder raus“, sagt Tanrikulu.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Am 7. März stellt Birgit Svensson in Paris zusammen mit den irakischen Autorinnen Rasha Fadel und Gharam al-Rabi’i die franzöische Übersetzung ihrer Antholologie “Inana” vor.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Ich weiß nicht, ob ich mich jemals daran gewöhnen werde diese Worte zu schreiben: US-Präsident Donald Trump. Egal, in wenigen Tagen ist es soweit. Und es gibt viele Gründe, sich große Sorgen nicht nur um die USA zu machen.
Ich erlebe die direkten Konsequenzen unter anderem, wenn ich in einer Schule jungen Autoren als Tutorin helfe und wir einen Großteil unserer Zeit damit verbringen, auf Ängste von Jugendlichen einzugehen. Sie befürchten, dass sie selbst oder ihre Eltern bald abgeschoben werden, weil sie keine Papiere haben. Diese Ängste sind hervorragendes Material für Geschichten, die Mitgefühl, Wut und Verständnis auslösen. Sie sind keine gute Grundlage für konzentriertes Lernen und produktive Pläne.
Was mir Mut macht: Kalifornien wird ein Bollwerk gegen eine Regierung sein, die Umweltschutz-Regulierungen und universelle Krankenversicherung abschaffen will, die ankündigt, Millionen von Menschen abzuschieben, auszugrenzen und eine Mauer zu bauen.
Zwei Geschichten, die ich in den vergangenen Wochen innerhalb und außerhalb des Westküstenstaates recherchierte, haben außerdem meinen Optimismus geschürt.
Da war zuerst mein Besuch im Standing Rock Camp von North Dakota. Aus einer kleinen Ansammlung von Zelten und Tipis wurde ein Lager, in dem zeitweise mehr als 7000 Menschen friedlich gegen die Dakota Access Pipeline demonstrierten. Bis heute kommen an der Flussmündung von Missouri und Cannonball River Jung und Alt zu Gebeten, Zeremonien und Gesängen zusammen. Hier haben erstmals US-Kriegsveteranen die ersten Völker der USA um Vergebung für Zerstörung ihrer heiligen Stätte und ihrer Kultur.
Der Chef der Pipeline Firma Energy Transfer Partners hat angekündigt, weiter zu bauen. Er rechnet damit, dass er die Genehmigung zur Vollendung seines Projekts bekommt, sobald Trump das Amt übernimmt. Gegendemonstranten bezeichnet Kelcy Warren lachend als naiv. Der Milliardär aus Texas hat mehr als 100 tausend Dollar in Trumps Wahlkampf investiert, der will die Förderung von fossilen Brennstoffen verstärken, der ehemalige Exxon-Chef wird vermutlich Außenminister und Rick Perry, ehemaliger Gouverneur von Texas, wird Energieminister. Perry ist im Vorstand von Energy Transfer Partners.
Und warum genau macht mich das optimistisch?
Weil trotz alledem – oder genauer gesagt: gerade deshalb – die Bewegung zusammenhält, weiter Zulauf bekommt, die Unterstützung für das Standing Rock Camp nicht nachlässt und weil Menschen aus aller Welt in das eiskalte North Dakota kommen, auch um von dem Vorbild für gewaltlosen Widerstand zu lernen. Mir sagte einer der Älteren, Lakota Johnnie Aseron, dass wir alle Gesprächskreise gründen sollten, um gemeinsam zu überlegen, wie wir am besten mit verschwindenden Rohstoffen und wachsender Bevölkerung umgehen. Ich habe viele junge Leute getroffen, die genau das tun wollen, die füreinander einstehen, über gemeinsame Werte diskutieren und nach ihnen handeln. Sie sind entschlossen, die Veränderungen herbeizuführen, die ihnen keine Wahl und keine der bestehenden Parteien gebracht hat. Das macht mich optimistisch.
Dann kam vergangenes Wochenende: nicht nur protestierten im ganzen Land Tausende gegen die Abschaffung der Krankenversicherung und gegen Diskriminierung, für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und Pressefreiheit. Ich interviewte eine Woche vor der Amtseinführung von Donald Trump Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler und Theaterdirektor Tim Robbins über die Aufgabe von Kunst in Zeiten von tiefer gesellschaftlicher Spaltung und einem Präsident Trump. Der Bernie-Sanders-Anhänger startete an seinem Theater eine Serie von Foren zur Stärkung zivilen Diskurses. Robbins plädiert für Bescheidenheit und dafür, nicht anderen die Schuld am Ausgang der Wahl zu geben. “Etwas hat nicht gestimmt, etwas war krank in unserer Gesellschaft und die Antwort auf die Frage, was das war, liegt bei uns.” Für den Umgang mit dem neuen Präsidenten warnt er vor Provokationen. Er vergleicht die Situation mit der Konfrontation einer Klapperschlange: wenn man sie provoziert, beißt sie zurück, wird noch größer und strahlt mehr Macht aus. “Wir brauchen einen Dialog, eine Bewegung, die diese Klapperschlange umgeht und nicht die provoziert, mit denen wir nicht einer Meinung sind.”
Dieser Dialog ist noch sehr chaotisch. Aber er findet statt auf vielen Ebenen und die Wahl von Donald Trump hat ihn paradoxerweise gestärkt. Und das macht mich sehr optimistisch.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Der ältere, sehr ruhige sprechende, aber doch energische Herr, der mir vor etwas mehr als fünf Jahren in Breslau für eine gute Stunde zum Gespräch gegenübersaß, war mit Sicherheit einer der beeindruckendsten Interviewpartner, die ich je gehabt habe. Natürlich, weil er so klug war, aber nicht nur deshalb, sondern auch wegen seiner Milde und Nachdenklichkeit, wird mir Zygmunt Bauman und wird mir das Gespräch sicher auf ewig in Erinnerung bleiben. Dass die manchmal so vertrackte Autokorrektur des Computers aus seinem Nachnamen gerade Batman machen wollte, passt da. Die Künstlerin Shirin Neshat, die norwegische Königin – das sind zwei weitere Gesprächspartner, die lange nachwirkten.
Batman traf ich am Rande, schon wieder der dubiose Autokorrektur-Fehler. Also: Bauman traf ich während des Europäischen Kulturkongresses in Breslau 2011 (hier der Link zu seinem Abschlussvortrag). Ob Polen heute noch so eine Veranstaltung machen würde? Ich weiß es nicht. Baumans Wunsch von damals jedenfalls ist weiterhin aktuell: Zerschneiden wir den Gordischen Knoten, sagte er mir für das Interview in Die Welt:
“Der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist ein gordischer Knoten. Er kann nicht gelockert werden. Wenn er zusammenbleibt, wird er nur fester. Wie Alexander der Große uns gelehrt hat, kann er nur durch Zerschlagen gelöst werden. Es ist ohne Frage sehr riskant, Palästina die Unabhängigkeit zu erlauben, denn das wird auf die eine oder andere Art zu einer neuen Front führen. Aber ich denke, das Risiko einer weiteren Verweigerung der Unabhängigkeit ist größer. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist geprägt von lebhafter Feindschaft, vom Unwillen, miteinander zu sprechen, Kompromisse einzugehen und so weiter. Wenn die aktuelle Situation beibehalten wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation.
Die Welt: Sie meinen, den Palästinensern Eigenständigkeit zuzusagen, würde den gordischen Knoten durchschlagen?
Zygmunt Bauman: Lasst es uns versuchen und den Palästinensern eine Stimme geben. Auch aus israelischer Sicht sollte es die bessere Lösung sein, denn zumindest haben die Palästinenser dann eine Wahl. Was sie dann machen, wird ihre Entscheidung als Staat sein. Sie werden dafür verantwortlich sein, was sie tun. Das sind sie jetzt nicht, denn sie sagen: ‘Wir sind besetzt, wir können nichts tun.’ Es geht hier nicht nur darum, palästinensische Wünsche zufriedenzustellen, sondern den Konflikt zu lösen. ”
Heute ist Zygmunt Bauman verstorben, der Konflikt aber dauert weiter an, ja, hat sich sogar verschärft. Auch seine Hoffnung für und seine Aufforderung an Europa, so richtig die Analyse natürlich ist, ist heute – Anfang 2017 – der Realisierung nicht näher gekommen:
“Der einzige Bereich, in dem Europa der Welt wirklich etwas bieten kann, ist die Kultur. Das meine ich in einem anthropologischen Sinne. Vielleicht sollte man besser von einer europäischen Zivilisation sprechen. Europa hat die schwere Kunst gelernt, jahrhundertealte Konflikte, Vorurteile und Feindschaften hinter sich zu lassen.”
Dieses Jahr, wo in Frankreich und in Deutschland gewählt wurde, auch nochmal Baumans Hinweis auf die zwei zentralen europäischen Akteure und ihre gemeinsame schreckliche Historie sowie positive Gegenwart:
“Europa kann dem Rest der Welt und vor allem dem Nahen Osten etwas bieten. Schauen Sie sich Frankreich und Deutschland an, heutzutage lieben diese Länder sich. Es ist also machbar und kein Wunder.”
Das ganze Interview erschien im September 2011 im Feuilleton von Die Welt und ist heut so lesenswert wie damals. Hier nochmal der Link zum Interview in Die Welt.
Noch ein letzter Ausschnitt, der ein wenig Vorlauf braucht und in dem Bauman so souverän mit möglichen Zuspitzungen von Journalistenkollegen umgeht, wie es häufiger sein sollte:
“Die Welt: Kürzlich haben Sie der polnischen Zeitung “Polityka” ein Interview gegeben, das auch in Deutschland Reaktionen hervorrief. Es geht vor allem um eine Passage. Da ich nur aus einer Übersetzung zitieren kann, korrigieren Sie mich bitte gegebenenfalls. Sie sagten, dass die von Israel erbaute Mauer …
Zygmunt Bauman: Da gab es eine Verzerrung. Ich wollte darauf hinaus, dass die Erinnerung an das Getto tief im jüdischen Bewusstsein ist. Ich überlegte, ob es den Regierenden in Israel in den Sinn gekommen wäre, eine Mauer zu bauen, wenn es dieses Trauma nicht gäbe. Immerhin haben Ihre Landsleute, die Deutschen, ihre Unannehmlichkeiten gelöst, indem sie eine Mauer gebaut haben und sich abgrenzten. Das Gleiche wurde von den Israelis mit der palästinensischen Mauer getan. Ich habe nicht impliziert, dass hinter der Mauer wie im Falle von Warschau Massenmord stattfindet. Die Israelis stellten fest: Hier sind Leute, mit denen wollen wir nicht kommunizieren, von denen wollen wir uns abgrenzen. Da kamen sie auf die Idee, eine Mauer zu bauen.
[…]
Die Welt: Günter Grass hat in einem Interview mit “Ha’aretz” kürzlich von sechs Millionen deutschen Kriegsgefangenen gesprochen, die in Russland ermordet worden seien. Das ist ihm zum Vorwurf gemacht worden.
Zygmunt Bauman: Ich habe davon gehört, aber das Gespräch nicht gelesen. Meine Worte sind verzerrt worden, also denke ich, da hat auch jemand seine Worte verzerrt. Solange ich es nicht von ihm gehört habe, möchte ich mich nicht dazu äußern. In jedem Fall stimmt es, dass der Krieg unglaublich unmenschlich ist. Das habe ich auch im Interview mit “Polityka” klargemacht, aber es ging dann leider unter: Ich bin besorgt über die moralische Verwüstung, die die Besetzung Palästinas bei den Israelis anrichtet, besonders bei Jüngeren, die direkt als Teil einer Besatzungsmacht geboren werden. Krieg ist für beide Seiten zerstörerisch, es gibt keine Sieger. Wer angefangen hat, ist eine andere Frage, aber sobald der Krieg einmal begonnen worden ist, gibt es auf beiden Seiten Opfer.
Die Welt: Eine solche Aussage heißt aber nicht, die Singularität des Holocaust infrage zu stellen?
Zygmunt Bauman: Nein. Der Holocaust war eine organisierte, bürokratische Operation mit klarem Zweck. Es waren keine spontanen Tötungen, es war organisiert und geschah über Jahre hinweg. Das Ziel war eines, das den Sowjets mit den deutschen Kriegsgefangenen nicht in den Sinn kam: die Vernichtung einer ganzen Nation und nicht nur des Militärs. Ich habe Günter Grass nicht gelesen, aber nehme nicht an, dass er eine Gleichsetzung im Sinn hatte. Vermutlich meinte er: ‘Ja, wir sind schuld am Holocaust, aber viele von uns sind auch ermordet worden’, und das stimmt. Es gibt bei einem Krieg nicht die Möglichkeit, dass eine Seite ohne Verluste bleibt. Deshalb muss Krieg ein für allemal beendet werden. Das ist genau das, was Europa dem Rest der Welt bieten kann.”
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Naiv und weltfremd? Oder berührend und inspirierend? Seit drei Monaten ist unser Buch “Die Füchtlingsrevolution” im Handel. Kommentare, Lob und Kritik gab es seither reichlich, Reaktionen, die so spannend wie vielseitig waren. In unserem neuen Audio-Spezial hören Sie mehr dazu.
[soundcloud url=”https://api.soundcloud.com/tracks/294049452″ params=”color=ff9900&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false” width=”100%” height=”166″ iframe=”true” /]
Manche Zeitungen wie die FAZ haben unser Buch gleich zweimal rezensiert. Wir freuen uns auch darüber…
Viele Medien berichteten von den Lesungen, zu denen wir von Buchläden, Bibliotheken aber auch von vielen Schulen eingeladen wurden. Radiostationen rezensierten das Buch, zum Beispiel ‘B5 aktuell’, Deutschlandradio und Bayern 2. Autorinnen und Autoren haben auf Lesungen in ganz Deutschland diskutiert, (hier ein Bericht von einer Lesung mit Philip Hedemann aus dem oberpfälzischen Pressath) und Fragen beantwortet.
Bei der offiziellen Buch-Vorstellung im taz-Café saß auch Ameena auf dem Podium, die junge Syrerin die Philip Hedemann auf ihrem Weg begleitete und die einen Prolog zu unserem Buch geschrieben hat. Im neuen Audio-Spezial 2 hören Sie Sie mehr darüber, wie das Leben der jungen Frau seither weiterging und lernen zwei ihrer Kinder kennen. Philip erzählt, warum Ameena unbedingt das Kanzleramt kennenlernen wollte. Und warum sie – trotz ihres Glücks darüber in Deutschland zu leben – während einer Lesung in Tränen ausbrach.
Angst auch nach 25 Jahren
Im Audio erfahren Sie, was Kerstin Zilms Interviewpartnerin Lidia Nunez empfand, als sie ihren Sohn nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder umarmen konnte. Von einem anderen Weltende schaltet sich Bettina Rühl zu, sie läßt die Somalierin Haibo Abdirahman Muse zu Wort kommen, die schon 25 Jahre in einem kenianischen Flüchtlingslager lebt und trotzdem noch Angst hat.
Birgit Kaspar in Toulouse spricht mit ihrer Interviewpartnerin Chantal Pulé, die ihr erzählt, ob sie nach all den Jahren in Paris, heute bereut aus dem Libaon geflohen zu sein.
Birgit Kaspar und Marc Engelhardt lesen in Herne Foto: Claudia Korbik
Zu weit weg?
Herausgeber Marc Engelhardt erzählt im Audio #2 welche Inhalte auf Lesungen am häufigsten diskutiert werden und wie sehr viele deutsche Leser überrascht, das Fluchten auf der ganzen Welt passieren. Viele Gespräche nach den Lesungen drehen sich darum, was der Begriff ‘Revolution’ bedeuten soll. Marc Engelhard hat außer positivem Feedback natürlich auch kritische Meinungen gehört. Ein Leser wirft uns vor, als Auslandskorrespondenten zu weit entfernt von der deutschen Problematik zu sein. Marc Engelhardt: “Den Blick aus dem Ausland sehen wir eher als Qualität des Buches. Sicher kann man das kritisieren, ich glaube aber nicht, dass man das sollte. Wir sagen ja nicht, dass sich eine Lösung aus Südafrika oder anderen Ländern 1 zu 1 auf Deutschland übertragen lässt. Aber es hilft vielleicht, den Horizont zu erweitern und mit anderen Augen auf Situation in Deutschland zu blicken.”
Denn eines ist gewiss: Flucht wird als Phänomen zunehmen, Die Frage ist: wie gehen wir damit um.
In Lesbos bleiben die Tische leer
Lesbos: Die Urlauber bleiben aus.
Im Audio #2 hören Sie auch von Alkyone Karamanolis, Weltreporterin in Athen, die sich gefragt hat: Wie geht es den Rettern heute? Fischer Konstantinos Pinderis, erzählt wie sich sein Leben auf der Insel Lesbos komplett verändert hat. Am idyllischen Hafen von Skala Sikamineas bleiben die Tische leer. Zwar landen dort keine Flüchtlingsscharen mehr wie 2015, doch die Touristen kommen ebenfalls nicht mehr. Sie scheinen ihre früheren Lieblingsinseln vergessen zu haben – zum Leid der Einheimischen, denen die Arbeit ausgeht.
Vergessen würden in meinem eigenen Berichtsgebiet Australien viele Politiker am liebsten die Situation der Flüchtlinge, die nach wie vor auf den Inseln Manus und in Nauru die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage erdulden. Menschen müssen dort seit Jahren als Abschreckung für künftige Boots-Migranten herhalten. Ich erzähle im Audio #2 darüber, wie schwer geschädigt die dort gestrandeten Männer, Frauen und Kinder durch die Inhaftierung sind, und dass ihre Zukunft trotz heftiger Proteste von Menschenrechtsorganisationen und anderen noch immer unklar ist.
Hören Sie rein, ich bin sicher, unser Audio Spezial # 2 macht Sie neugierig auf unser Buch Die Flüchtlingsrevolution, erschienen im August im Pantheon Verlag.
Auch wenn sie es bereits gelesen haben, erfahren Sie im Podcast einiges Neues. Zusammengestellt haben es die Weltreporter Kerstin Zilm, Leonie March, Randi Hauser und Sascha Zastiral.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Recherchen zu unserem neuen Buch “Die Flüchtlingsrevolution” führten uns in südafrikanische Frisörsalons und kenianische Lager, in neuseländische Küchen und bosnische Wohnzimmer. Im ersten Weltreporter Spezial (zu hören via SoundCloud) erzählen wir, wie dieses Buch entstand und lassen einige Interviewpartner zu Wort kommen.
65 Millionen Menschen leben derzeit nicht in ihrer Heimat sondern sind unterwegs: zu Fuß und per Boot, per Bus und in Fliegern, auf Transitrouten, in Lagern, in provisorischen Unterkünften. Sie halten sich an Orten auf, die vielleicht eines Tages eine neue Heimat werden, oder vielleicht auch nicht. Sie fliehen vor Naturkatastrophen oder Armut, vor Gewalt oder Verfolgung, vor Unrecht oder Krieg.
Lidia Nunez und Anwältin Yanci Montes
Über einige Dutzend dieser Menschen schreiben wir in unserem Buch “Die Flüchtlingsrevolution”, und einige von ihnen lernen Sie im neuen, 20-minütigen Audio Weltreporter Special kennen.
Wer sind diese Menschen? Welche Lebensgeschichten verbergen sich hinter der schwer vorstellbaren Zahl 65 000 000?
Wir sprechen mit einer Frau, die aus Beirut nach Frankreich floh, mit einer Kongolesin, die in Südafrika landete, doch auch dort nicht sicher ist, mit Fischern in Lesbos und Landmigranten in chinesischen Metropolen.
Coco Bishogo Ruvinga, die vom Kongo nach Südafrika geflüchtet war, wurde in ihrem Friseursalon Opfer fremdenfeindlicher Gewalt
Wir analysieren in unserem Buch Fakten und versuchen Hintergründe zu erklären, beschäftigen uns mit historischen Aspekten und erörtern, wie Politiker in verschiedenen Regionen auf diese Völkerwanderung reagieren. Um die enormen Dimensionen begreifbar zu machen, erzählen wir jedoch vor allem von persönlichen Schicksalen – Ein Versuch, dieser Revolution, die unsere Welt bewegt, Gesichter und Stimmen zu geben.
Kerstin Zilm und Lidia Nunez vor dem Gerichtsgebäude
Im WR Spezial erfahren Sie auch: Wie ist die Idee zu diesem Buch entstanden? Wie ist uns gelungen, mit 26 Kollegen aus fünf Kontinenten und doppelt so vielen Zeitzonen ein Konzept zu erarbeiten, das mehr ist als eine Sammlung von Geschichten: Ein ausgewähltes Portfolio individueller Texte, die zusammen ein höchst komplexes Bild ergeben; denn Flucht hat heute enorm viele Facetten.
Erleben Sie, wie das kenianische Dadaab klingt, was wir im Goethe-Institut in Yogjakarta erfahren haben und was wir auf dem Balkan, in Malaysia und Magdeburg aufnehmen konnten.
Zusammengestellt haben das Audio Spezial Kerstin Zilm in LA, Leonie March in Durban, Randi Häusler in Stockholm und Sascha Zastiral. Sascha Zastiral, der viele Jahre Weltreporter in Bangkok war und seit kurzem in London arbeitet, hat auch die Musik für diese Weltreporter Audio Reportage komponiert und aufgenommen. Dieser Link führt zur SoundCloud, auf der Sie das Spezial anhören können.
Töne, Berichte und Interview für den 20-minütigen Report lieferten außerdem Bettina Rühl (Nairobi), Birgit Kaspar (Toulouse), Christina Schott (Jakarta), Alkyone Karamanolis (Athen), Marc Engelhardt (Genf), Danja Antonovic (Belgrad).
Wenn Sie das Audio-Spezial neugierig gemacht hat:
Unser neues Buch “Die Flüchtlingsrevolution”, ein 350-seitiges Gemeinschaftswerk von 26 Weltreportern ist Ende August im Pantheon Verlag erschienen und sowohl als ebook wie broschiert (16,99 €) erhältlich.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Erleben Sie das neue Buch der Weltreporter live und diskutieren Sie mit den Autorinnen und Autoren! Wir lesen Passagen aus dem Buch, berichten von unseren Recherchen und Erfahrungen und stellen uns Ihren Fragen.
13. März 2017, 18:30 Uhr – WILHELMSHAVEN, Volkshochschule
Lesung und Diskussion mit Marc Engelhardt.
19. März 2017, 19:00 Uhr – THEDINGHAUSEN, Haus auf der Wurth
Lesung und Diskussion mit Marc Engelhardt.
21. März 2017, 19:30 Uhr – DÖRVERDEN, Aller-Weser-Oberschule
Lesung und Diskussion mit Marc Engelhardt.
Marc Engelhardt liest am 29.10.16 beim Alumni-Kongress der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin (Foto: Stephan Röhl)
Weitere Termine sind in Planung.
Weltreporter Philipp Hedemann, einer von 26 Autoren der «Flüchtlingsrevolution», spricht mit Flüchtlingen an der mazedonisch-serbischen Grenze im Herbst 2015.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Flucht ist ein globales Phänomen. Die Welt ist in Bewegung. Menschen flüchten vor Krieg und Gewalt, vor Ungleichheit und Verfolgung, aus Angst vor dem Untergang ihrer Heimat oder aus Sorge um die Zukunft ihrer Kinder. Die neue Völkerwanderung ist dabei, die Welt, wie wir sie kennen, zu verändern. Die 65 Millionen Flüchtlinge, die das UN-Flüchtlingshilfswerk inzwischen registriert, sind dabei nur der Anfang. Wir erleben nicht die so oft beschworene «Flüchtlingskrise», sondern eine Flüchtlingsrevolution. Die Weltreporter haben die neuen Flüchtlinge überall auf dem Globus getroffen und ihre Geschichten aufgeschrieben. Sie berichten von Hoffnung und Leid, Hilfsbereitschaft und Verunsicherung, von Ideen und Plänen für eine Zukunft, von der die ganze Welt profitieren kann: wenn sie Veränderung zulässt und Herausforderungen auf innovative Art und Weise löst.
Die Syrerin Ameena Abdul Rahman (38) mit ihren Töchtern Rind (4) und Remas (8, r.) am Strand von Kos in den Schwimmwesten die sie bei der Überfahrt aus Türkei trugen. Ameena Abdul Rahman hat einen Prolog zum Buch geschrieben (Foto: Philipp Hedemann).
«Die Flüchtlingsrevolution» ist ein mehr als 350-seitiges Gemeinschaftswerk, verfasst von 26 Weltreportern aus allen Ecken der Welt. Ein Jahr haben sie und Marc Engelhardt, Weltreporter in Genf, der das Buch herausgegeben hat, daran recherchiert und gearbeitet. Das Ergebnis ist im Pantheon Verlag erschienen. Jedes im Buch beschriebene Schicksal steht für eine Facette von Flucht, gemeinsam ergeben die Kapitel ein umfassendes Bild einer Entwicklung, die die Welt auf Dauer verändert.
Coco Bishogo Ruvinga ist aus der Demokratischen Republik Kongo nach Südafrika geflohen – jetzt muss sie in ihrem kleinen Friseursalon erneut Angst vor brutalen Fremdenfeinden haben (Foto: Leonie March).
Da gibt es das kongolesische Ehepaar, dass nach Südafrika geflohen ist und dort erneut Angst vor Verfolgung haben muss. Es gibt die Libanesin, die im Bürgerkrieg nach Frankreich fliehen musste und in Paris als Unternehmerin Arbeit für Dutzende geschaffen hat. Oder die Somalierin, die ihre sichere Bleibe in Süddeutschland aufgegeben hat und nach Mogadischu gezogen ist, weil sie helfen will, die kriegsversehrte Heimat ihrer Eltern mitaufzubauen. In den USA kämpft eine salvadorianische Mutter, selbst Flüchtling in der Illegalität, vor Gericht darum, dass ihr von Gangs bedrohter Sohn Bleiberecht erhält – und setzt damit ihren eigenen Status aufs Spiel. Und natürlich haben die Autoren sich auch übergeordneten Fragen angenommen: Fördern wir die Flucht? Versagt die Politik? Kann der Aufstieg der extremen Rechten in den Zielländern gestoppt werden?
«Die Flüchtlingsrevolution» beleuchtet das Thema Flüchtlinge, das die Nachrichten seit mehr als einem Jahr dominiert, von einer neuen Warte aus. «Wir Auslandskorrespondenten erleben seit Jahren, wie komplex und vielfältig Flucht wirklich ist», so Marc Engelhardt. «Es ist nun wirklich gar nicht so, dass die ganze Welt nach Deutschland strömt, wie uns Populisten glauben machen wollen, das zeigen die Geschichten der Flüchtenden, die wir in unserem Buch aufgeschrieben haben.» Bei allen Unterschieden haben Flüchtende aber auch eines gemeinsam: Keiner von denen, über die wir im Buch berichten, ist ohne Not geflohen. Und die mit Abstand meisten warten darauf, endlich in ihre alte Heimat zurückkehren zu können – selbst nach Jahrzehnten noch.
Herausgeber Marc Engelhardt im Interview mit Petra Ensminger im Deutschlandfunk über den Begriff der Revolution, die gemeinsame Gestaltung von Zukunft und Beispiele gelungenen Zusammenlebens (28.8.2016)
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Gestern ging die Weltreporter-Jahreskonferenz in Raiding, Österreich, zu Ende. Drei Tage tagten Weltreporter aus allen Kontinenten. Zur öffentlichen Diskussion am Samstag hatten wir neben Weltreportern wie Kilian Kirchgessner, Prag, und Karim El-Gawhary, Kairo auch Hasnain Kasim vom Spiegel zur Diskussion geladen. Ganz aktuell hier schon einmal ein Link zu dem Beitrag den das österreichische Fernsehen ORF zur Veranstaltung brachte [NB: Ab Ende Juli vermutlich nur noch hier bei YouTube zu sehen.].
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Dieser Blogeintrag ist ein virtuelles Kopfschütteln – auf die Schnelle, am Laptop, an einem Fährterminal. Heute ist der argentinische Präsident Mauricio Macri bei Angela Merkel zu Besuch. Und was ist da zu lesen? Es gibt tatsächlich Autoren (die nicht in Argentinien wohnen), die sehen in Präsident Macri den Super-Reformer, der dabei ist, Argentinien zu alter neuer Größe zu verhelfen – was bisher nicht gelang, weil der Papst und Messi ihm das Leben vermiesten.
Jetzt mal ehrlich: Glaubt wirklich jemand, dass Argentinien ein so primitives Land ist, dass es sich vom angedrohten Rückzug eines Fussballstars aus der Nationalelf und einer unterkühlten Beziehung zwischen Präsident und Papst in eine Inflation mit 40% drängen lässt? Dass der Papst und Messi dafür verantwortlich sind, dass seit Amtsantritt von Macri je nach Statistik 1,4 bis vier Millionen Menschen in Argentinien arm geworden sind?
Macri war angetreten, um die Wirtschaft zu reformieren – die Argentinier haben viel von ihm erwartet. Dass die Inflation weiter ansteigt, gehörte nicht dazu.
Der neue Präsident hatte zudem versprochen, für Transparenz zu sorgen. Nun gibt es ein gigantisches Programm zur Geldwäsche, von dem beinahe die gesamte Regierungsriege profitiert. Macri erklärt sich zudem nicht (sie stammen seinen Angaben nach aus einem “früheren Leben“), was seine Offshore-Unternehmen betrifft. Die Interessenskonflikte vieler Regierungsvertreter (z.B. Ex-Shell-CEO, der auch als Energieminister nach wir vor Aktien in Millionenhöhe an seiner früheren Firma hält) liegen auf der Hand.
Natürlich ist zu hoffen, dass Macris Besuch bei Merkel neue Investitionen bringt. Es ist dringend nötig, das Blatt zu wenden: Die neue Armut ist auf der Straße sichtbar, wie schon nach der Krise 2001/02 ziehen immer mehr Menschen auf der Suche nach Müll durch die Hauptstadt Buenos Aires. Es gibt Massenproteste. An Feiertagen lässt die Regierung den Hauptplatz in Buenos Aires hermetisch abriegeln – aus Angst vor weiteren Demonstrationen (in den letzten Jahren war etwa der 25. Mai ein Volksfest mit Musik und Ständen mit Essen aus allen Regionen Argentiniens, in diesem Jahr war er weiträumig abgesperrt). Die enormen Tariferhöhungen für Gas, Strom, Wasser und Transport (zwischen 300 und 1000% je nach Region) sorgen dafür, dass besonders arme Familien weder ein noch aus wissen, dass Theater schliessen, Universitätsrektoren verzweifeln.
Die Abgaben auf den Bergbau hat die Regierung abgeschafft. Seit der Öffnung der Importe haben viele argentinische Fabriken geschlossen – etwa Puma, die Turnschuhe werden jetzt aus China und Brasilien nach Argentinien importiert, statt im Land hergestellt zu werden. Mindestens 150.000 Menschen haben ihre Arbeit verloren, seit Macri an die Regierung kam – und gegen ein vom Kongress verabschiedetes Gesetz zur Vermeidung von weiteren Entlassungen legte Macri ein präsidentiales Veto ein. Der Konsum ist erlahmt, weil der Geldwert ständig weiter sinkt.
Nach außen hin mag Macri sich gut präsentieren. Im Inland – besonders in den Armenvierteln und im Großraum Buenos Aires – ist die Stimmung dagegen wie in einem Dampfdrucktopf. Viele fragen sich: Wie lange wird die Schonfrist für den Präsidenten noch dauern?
Derzeit dominieren Korruptionsskandale der Kirchner-Regierung die Titelseiten der Tageszeitungen. Es ist richtig, dass die Justiz die Korruption der Vorgänger-Regierung aufklärt. Aber es ist wichtig, sich davon nicht blenden zu lassen und in der Rage über die Korruption der Vorgänger zu übersehen, was derzeit in Argentinien passiert. Dass das Antikorruptions-Büro unter der Leitung von Laura Alonso sich um die Korruption der Gegenwart nicht kümmern wird, ist bereits klar.
Dieser Blogeintrag ist ein Stimmungsbild aus Buenos Aires – keine umfassende Analyse. Aber, klar ist auf jeden Fall: Macri braucht schnelle Erfolge. Die Zeit läuft.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Das Programm des Weltreporter-Forums 2016 in Raiding/Burgenland steht:
Wir freuen uns mit unseren internationalen Gästen auf einen spannenden Sommer-Nachmittag auf dem Land. Und auf Sie!
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Noch nie schien die Welt so instabil und aus den Fugen geraten wie jetzt – zumindest aus europäischer Sicht. Globalisierung, Terror, Kriege und blutige Konflikte. Migranten, Flüchtlinge und Finanzströme: Die Ratlosigkeit ist bei Wählern wie Politikern gleichermaßen groß.
Transparenz herzustellen und Zusammenhänge aufzuweisen gehört zu den Hauptaufgaben von Journalisten im Allgemeinen und Auslandskorrespondenten im Besonderen. Denn sie sind die Experten vor Ort, sie erleben die Wirklichkeit jenseits der Grenzen hautnah. Lösen lassen sich die Probleme der Welt an einem Nachmittag nicht. Aber gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen werfen, das können wir:
Beim WELTREPORTER-FORUM am 23. Juli berichten die Weltreporter und ihre Gäste von dem, was in ihren Welten gerade in Bewegung ist.
WELTREPORTER-FORUM
»Welt in Bewegung«
Keynotes, Kurzvorträge im Pecha-Kucha-Format + eine Podiumsdiskussion
mit Alexandra Föderl-Schmid (Chefredakteurin Der Standard), Karim El Gawhary (Weltreporter + ORF-Korrespondent), Hasnain Kazim (Spiegel), Florian Klenk (Chefredakteur Falter), Wieland Schneider (stellv. Auslandschef Die Presse), Cornelia Vospernik (Moderatorin ORF), Autor & Bruno-Kreisky-Preisträger Najem Wali & Weltreportern von allen Kontinenten
Samstag, 23. Juli 2016
14:00 – 18.30 Uhr
Franz Liszt-Konzerthaus
A-7321 Raiding
Eintritt frei
ANFAHRT:
Für Interessenten steht ein Bus-Service von Wien nach Raiding zur Verfügung:
Abfahrt Wien am Karlsplatz am 23. Juli ist um 12:00 hinter dem Musikverein, Bösendorferstr. 12
Abfahrt Raiding zurück nach Wien um 20:00.
Kosten: 12 Euro
Anmeldung unter raiding@weltreporter.net
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Tim Kukral, derzeit Volontär beim NDR und vorher Student in Hamburg, hat eine Arbeit über freie Auslandskorrespondenten geschrieben. Grundlage des Werks, das jetzt beim Herbert von Halem Verlag erschienen ist waren Interviews mit 14 Weltreportern.
Aus dem Blurb: ‘Durch eine qualitative Befragung von Mitgliedern des renommierten Journalistennetzwerks Weltreporter liefert dieser Band erstmals umfangreiche Erkenntnisse über die Arbeit der freien Auslandskorrespondenten.’
Kukrals Buch ‘Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten’ ist Band 8 der Reihe “Journalismus International” und auch online bestellbar.
Zu Kukrals Fragen gehörten: Im Vergleich zu ihren festangestellten Kollegen haben die „Freien“ eher den Blick und die Zeit für Geschichten, die abseits liegen von den starren Themenplänen der Redaktionen in der Heimat. Aber (wie) kann man davon leben? Wie sieht der Alltag der freien Korrespondenten aus? Und wie sind sie überhaupt zu diesem Beruf gekommen?
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Zwei Jahre lang hat Anke Richter an einem Buch über die Centrepoint Community recherchiert, die das Pendant zur Otto-Mühl-Kommune in Neuseeland war.
Sie scheiterte schließlich an juristischen wie psychischen Hürden und wurde immer tiefer in den Sumpf aus Opfern und Tätern hineingezogen. Aus ihrer Qual mit diesem schweren Thema rund um sexuellen Missbrauch von Kindern hat sie einen sehr persönlichen wie verstörenden Beitrag für das Reportage-Magazin North & South verfasst. Dafür kam sie letzte Woche in die Endrunde für den Wintec Media Award , Neuseelands prestigeträchtigster Medienpreis. Ein Dokumentarfilm zum Thema Centrepoint ist nun geplant.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Für seinen „herausragenden Beitrag zur Förderung der deutsch-norwegischen Beziehungen” bekommt unser Nordeuropa-Korrespondent Clemens Bomsdorf den diesjährigen Willy-Brandt-Preis der norwegisch-deutschen Willy-Brandt-Stiftung. Norwegischer Preisträger ist Sten Inge Jørgensen von der Zeitschrift Morgenbladet.
Die Stiftung würdigt Bomsdorf für seine „engagierten Artikel und seinen ehrenamtlichen Einsatz für das Deutsch-Nordeuropäische Stipendium der Internationalen Journalisten-Programme IJP“.
Clemens Bomsdorf ist eines der Gründungsmitglieder von Weltreporter und derzeit Zweiter Vorsitzender des Auslandskorrespondentenverbundes. Er berichtet seit über zehn Jahren aus und über Nordeuropa und wohnt in Kopenhagen. Artikel von Bomsdorf erscheinen in Focus, Zeit online, The Art Newspaper und Kunstzeitung.
Bomsdorf bereist Norwegen regelmäßig. Von dort hat er unter anderem berichtet über die Zeichen des Klimawandels auf Spitzbergen und die umstrittenen Pläne für die Neugestaltung des Osloer Regierungsviertels nach dem Terror vom 22 Juli. Bomsdorf interviewte nach dem Attentat Thorvald Stoltenberg über den Anschlag und seinen Sohn, den damaligen Ministerpräsidenten, und sprach mit der norwegischen Königin über deren Kunstsammlung.
Zu den bisherige Preisträgern des norwegisch-deutschen Willy-Brandt-Preises zählen Jostein Gaarder, Frank-Walter Steinmeier, Wenche Myhre, Jan Garbarek und Egon Bahr.
Der Preis wird am 4. November in Berlin überreicht.
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
272 Seiten mit Reportagen aus 18 Staaten und solchen, die es werden wollen. Dazu 17 Karten. Und ein brandheißes Thema. Das ist “Unabhängigkeit! Separatisten verändern die Welt”, das neue Buch der Weltreporter.
Das Buch könnte kaum aktueller sein: Die Hintergründe der Krisen in Syrien, in der Ostukraine, dem Südsudan und in Palästina werden genauso beleuchtet wie die Unabhängigkeitsbewegungen in Katalonien, in Schottland oder etwa in Somaliland.
Separatisten haben weltweit wachsenden Zulauf. Während viele etablierte Nationalstaaten Krieg, Terror und Vertreibung, aber auch wachsender Konzernmacht und sozialer Ungleichheit scheinbar machtlos gegenüberstehen, versprechen die Unabhängigkeitsbewegungen eine bessere, selbstbestimmte Zukunft. Ihre Visionen sind so unterschiedlich wie die Mittel, zu denen sie greifen: Die einen glauben an die Macht des Stimmzettels, die anderen kämpfen mit Waffengewalt für ihre Ziele. Gemeinsam sind sie dabei, die politische Weltkarte, wie wir sie kennen, zu verändern.
Wir, die Korrespondentinnen und Korrespondenten von weltreporter.net, berichten in unseren spannenden Reportagen von Unabhängigkeitsbewegungen überall auf der Welt: eben in Katalonien, Schottland und dem Osten der Ukraine, im türkischen und im irakischen Teil Kurdistans, im Südsudan oder im kanadischen Québec. Wir beschreiben, wie der Befreiungskampf palästinensische Familien spaltet, wie die Samen im hohen Norden Norwegens ihre Autonomie vorbildlich gesichert haben und was passieren kann, wenn Privatpersonen ihren eigenen Staat ausrufen.
Bei der Frankfurter Buchmesse stellen Herausgeber Marc Engelhardt (Genf) und Autor Thomas Franke (Moskau) “Unabhängigkeit!” bei gleich zwei Gelegenheiten vor:
– am Donnerstag, 15. Oktober um 13:30 auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage, Halle 4.1, C37
– am Donnerstag, 15. Oktober um 17:00 Uhr im Rahmen des Lesefestes Open Books im Giebelsaal im Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt-Zentrum
Beide Autoren sind außerdem regelmäßig am Verlagsstand zu Gast: Christoph Links Verlag, Halle 4.1, Stand F61
Marc Engelhardt (Hg.): Unabhängigkeit! Separatisten verändern die Welt, 272 Seiten, Verlag Christoph Links, 18 Euro
Weltreporter.net ist ein globales Korrespondentennetz für deutschsprachige Medien. Diese Website präsentiert einen Ausschnitt unserer Arbeit.
Hamburg/Den Haag, 1.9.2015 – Weltreporter.net, das größte Netzwerk freier deutschsprachiger Auslandskorrespondenten, hat einen neuen Vorstand:
Kerstin Schweighöfer, die seit 1990 für Hörfunk- und Printmedien wie Deutschlandfunk, art und Focus aus den Niederlanden berichtet, wurde zur neuen 1.Vorsitzenden gewählt. Schweighöfer war von 2007 bis 2013 Vorsitzende der Foreign Press Association FPA in den Niederlanden und ist seit 2007 Aufsichtsratsmitglied des internationalen Pressezentrums Nieuwspoort in Den Haag. Zudem hat sie mehrere Bücher verfasst. Ihr neuestes, „100 Jahre Leben”, erscheint im Herbst.
„Globale Themen wie Flüchtlingsströme, internationaler Terrorismus oder Datensicherheit werden immer wichtiger“, so Schweighöfer. „Weltreporter.net wird seine Stärke als weltweites Korrespondentennetzwerk weiter ausbauen, um diese Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und länderübergreifende Zusammenhänge herzustellen. In einer Zeit, in der sich viele Medien keine festen Korrespondenten mehr leisten, ist unser Knowhow mehr denn je gefragt.“
Neuer 2. Vorsitzender ist Clemens Bomsdorf. Mit Basis Kopenhagen berichtet er aus und über Nordeuropa, seinen Schwerpunkt bilden Wirtschafts- und Kulturthemen. Von 2012 bis 2014 war er Dänemark-Korrespondent des Wall Street Journal.
Zum neu gewählten globalen Vorstandsteam gehören außerdem Susanne Knaul (Jerusalem) als Schatzmeisterin, Kilian Kirchgeßner (Prag) und Leonie March (Durban) als Beisitzer. Der Vorstand ist auf zwei Jahre gewählt.
Schweighöfer dankt dem scheidenden Vorstand unter Marc Engelhardt (Genf) und will dafür sorgen, den Bekanntheitsgrad von Weltreporter.net weiter zu erhöhen: „Wir sind die Profis vor Ort. Wir können dazu beitragen, dass Leser und Zuhörer über Geschehen im Ausland frühzeitig und tief gehend informiert werden. Denn wir kennen Hintergründe, Einwicklungen und die Menschen vor Ort.“
Weltreporter.net gehören derzeit 45 Mitglieder an, die aus 160 Ländern für Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichten, darunter die ARD, ORF, Stern, Zeit, NZZ, taz, Geo oder brandeins.